Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de
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Güterentfremdungen entzogen, so dass e<strong>in</strong> Konventsleben nicht mehr möglich war. Unter<br />
Propst He<strong>in</strong>rich Gün<strong>de</strong>lwang (1412-n.1430) gelang die Rückgew<strong>in</strong>nung von Eigentumsrechten,<br />
gera<strong>de</strong> auch im Freiwald <strong>und</strong> gegen die Bauern von Görwihl (1425/30), doch fehlen für<br />
die Folgezeit weitere H<strong>in</strong>weise. 1558 wird letztmals e<strong>in</strong> Propst erwähnt, vermutlich wur<strong>de</strong> die<br />
Propstei aufgelöst, seit 1573 ist e<strong>in</strong> „Pfarrherr“ bezeugt. 1787 wur<strong>de</strong> die Pfarrei Neuenzell<br />
geschaffen, 1806/07 fielen mit <strong>de</strong>r Säkularisation <strong>de</strong>s Klosters St. Blasien die ehemaligen<br />
Propsteigüter an das Großherzogtum <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>.<br />
Gemäß <strong>de</strong>m Neuenzeller Weistum von 1320 gehörte <strong>de</strong>m Propst zusammen mit <strong>de</strong>m Habsburger<br />
Vogt e<strong>in</strong> von <strong>de</strong>n Freien gebil<strong>de</strong>ter Gerichtsverband, <strong>de</strong>r <strong>in</strong> <strong>de</strong>n D<strong>in</strong>ghöfen Birk<strong>in</strong>gen,<br />
Görwihl, Hochsal <strong>und</strong> Oberalpfen tagte. Das Propsteigebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 13. Jahrh<strong>und</strong>erts ist heute<br />
Pfarrhaus, die Kirche stammt von 1698/99.<br />
Oberndorf (August<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen)<br />
Erstmals erwähnt wird das von <strong>de</strong>n Herzögen von Teck gestiftete <strong>und</strong> großzügig ausgestattete<br />
Kloster <strong>de</strong>r August<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Oberndorf zum Jahr 1264. Damals wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Frauenkonvent<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>n Or<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r August<strong>in</strong>ereremiten aufgenommen. Um 1280 ist die Marienkirche<br />
<strong>de</strong>r geistlichen Geme<strong>in</strong>schaft bezeugt, <strong>de</strong>r Kommunität gehörten Frauen aus <strong>de</strong>m Nie<strong>de</strong>ra<strong>de</strong>l<br />
<strong>und</strong> <strong>de</strong>m städtischen Bürgertum an. Begütert waren die August<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nen im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re <strong>in</strong> Boch<strong>in</strong>gen, im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert geriet das Kloster <strong>in</strong> wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten, die Zahl <strong>de</strong>r Schwestern g<strong>in</strong>g auf e<strong>in</strong>e zurück (1555). 1557 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Frauenkonvent<br />
durch e<strong>in</strong> Männerkloster ersetzt, die Klostergebäu<strong>de</strong> wichen nach 1596 <strong>und</strong> nochmals<br />
1772/77 Neubauten (Oberndorfer Klosterkirche). Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s 19. Jahrh<strong>und</strong>erts wur<strong>de</strong><br />
das Kloster aufgelöst.<br />
Oberried (Wilhelmiten, Benedikt<strong>in</strong>er)<br />
Das Breisgaukloster Oberried war 1237 von <strong>de</strong>n Herren von Tengen als Zisterzienser<strong>in</strong>nengeme<strong>in</strong>schaft<br />
gegrün<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n. Doch bewirkten im Jahr 1243 Besitzstreitigkeiten die Rückkehr<br />
<strong>de</strong>r Nonnen nach Günterstal, e<strong>in</strong>er bei Freiburg gelegenen, 1220/24 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
Zisterze. 1252 besie<strong>de</strong>lten Mönche <strong>de</strong>s Hagenauer Wilhelmitenklosters Marienpforte Oberried.<br />
Das Kloster Maria Kron war e<strong>in</strong> eigenständiges Priorat, bis es 1507 <strong>de</strong>n Freiburger Wilhelmiten<br />
unterstellt wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>r Folgezeit wur<strong>de</strong>n im Zusammenschluss mit <strong>de</strong>n Wilhelmitenklöstern<br />
Freiburg <strong>und</strong> Mengen wie<strong>de</strong>rholt Reformen durchgeführt, das 17. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
sah die mehrmalige Zerstörung <strong>de</strong>s Oberrie<strong>de</strong>r Klosters. Das R<strong>in</strong>gen um das ordnungsgemäße<br />
klösterliche Leben führte 1723/24 zur Inkorporierung <strong>de</strong>r südwest<strong>de</strong>utschen Wilhelmitenklöster<br />
<strong>in</strong> die Benedikt<strong>in</strong>erabtei St. Blasien. Bis zur Säkularisation im Jahr 1806 war Oberried<br />
benedikt<strong>in</strong>isches Priorat.<br />
Ochsenhausen (Benedikt<strong>in</strong>er)<br />
1093 wur<strong>de</strong> das Georgskloster Ochsenhausen (bei Biberach) durch Angehörige e<strong>in</strong>es welfischen<br />
M<strong>in</strong>isterialengeschlechts gegrün<strong>de</strong>t. Die benedikt<strong>in</strong>ische Mönchsgeme<strong>in</strong>schaft unterstand<br />
als Priorat <strong>de</strong>m Schwarzwaldkloster St. Blasien, bevogtet wur<strong>de</strong> sie von <strong>de</strong>n welfi-<br />
<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 69