Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de
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<strong>und</strong> Kontemplation im Gleichgewicht bietet das „Kloster auf Zeit“, aber auch <strong>de</strong>r Urlaub im<br />
Kloster o<strong>de</strong>r e<strong>in</strong> Klosteraufenthalt, <strong>de</strong>r verb<strong>und</strong>en ist mit Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Übrigens erlauben auch e<strong>in</strong>ige <strong>de</strong>r <strong>in</strong> <strong>de</strong>r 2. Hälfte <strong>de</strong>s 20. Jahrh<strong>und</strong>erts entstan<strong>de</strong>nen<br />
evangelischen Kommunitäten e<strong>in</strong> Klosterleben auf Zeit.<br />
Klostergebäu<strong>de</strong><br />
E<strong>in</strong>en weiteren Zugang zur monastischen Lebensweise (früherer Zeiten) ermöglichen die<br />
heute vorhan<strong>de</strong>nen Klostergebäu<strong>de</strong>, die gleichsam als Ste<strong>in</strong> gewor<strong>de</strong>ne I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Mönchtums<br />
fungieren. Die gera<strong>de</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten wie<strong>de</strong>rhergestellten <strong>Klöster</strong> bil<strong>de</strong>n<br />
mitunter e<strong>in</strong>drucksvolle Ensembles romanischer, gotischer o<strong>de</strong>r barocker Architektur, von<br />
<strong>de</strong>nen nicht zuletzt e<strong>in</strong>ige – auch <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> – zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />
gewor<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d. Zu nennen s<strong>in</strong>d die Kloster<strong>in</strong>sel Reichenau mit Ober-, Mittel- <strong>und</strong> Unterzell,<br />
die Zisterzienserabteien Maulbronn <strong>und</strong> Bebenhausen, die (Groß-) Komburg bei Schwäbisch<br />
Hall o<strong>de</strong>r die Barockklöster Ochsenhausen, St. Blasien o<strong>de</strong>r We<strong>in</strong>garten. Auch Klosterru<strong>in</strong>en<br />
strahlen e<strong>in</strong>e gewisse (romantisieren<strong>de</strong>) Attraktivität aus; hier s<strong>in</strong>d die Ru<strong>in</strong>en von Hirsau,<br />
Frauenalb o<strong>de</strong>r Allerheiligen zu erwähnen. Dass vieles Reformation <strong>und</strong> Säkularisation nicht<br />
überstan<strong>de</strong>n hat, belegen nicht zuletzt die Zisterze Tennenbach, von <strong>de</strong>m nur noch die Kapelle<br />
<strong>de</strong>s Spitals erhalten ist, <strong>und</strong> das Benedikt<strong>in</strong>erkloster St. Georgen im Schwarzwald, von<br />
<strong>de</strong>m nur wenige Ste<strong>in</strong>e überlebt haben (St. Georgener Lapidarium). Als bewegliche Güter<br />
gerieten die klösterlichen Inventare (Kirchenschatz, Bibliothek) bei <strong>de</strong>n Säkularisationen <strong>in</strong><br />
weltlichen Besitz, etwa <strong>in</strong> <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r badischen Großherzöge o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r württembergischen Könige.<br />
So f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich heute zahlreiche mittelalterliche Handschriften <strong>und</strong> gedruckte Bücher<br />
aus Klosterbesitz <strong>in</strong> <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>schlägigen Lan<strong>de</strong>sbibliotheken; ehemals großherzoglichbadische<br />
Handschriften waren unlängst Streitpunkt im „Kulturgüterstreit“ („Handschriftenstreit“)<br />
zwischen <strong>de</strong>r Badischen Lan<strong>de</strong>sbibliothek <strong>in</strong> Karlsruhe <strong>und</strong> <strong>de</strong>r ba<strong>de</strong>nwürttembergischen<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung (2006).<br />
C. E<strong>in</strong>zelne <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong><br />
Geboten wir im Folgen<strong>de</strong>n nur e<strong>in</strong>e Auswahl von im heutigen B<strong>und</strong>esland <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<br />
<strong>Württemberg</strong> sich bef<strong>in</strong><strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bzw. ehemals vorhan<strong>de</strong>nen <strong>Klöster</strong>n, <strong>Stifte</strong>n <strong>und</strong> städtischen<br />
„Kirchenlandschaften“.<br />
A<strong>de</strong>lberg (Prämonstratenser)<br />
Das Kloster A<strong>de</strong>lberg war gelegen zwischen Göpp<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Schorndorf. Volknand von Staufen-Toggenburg,<br />
e<strong>in</strong> Vetter Kaiser Friedrich I. Barbarossas (1152-1190), hatte das Prämonstratenserkloster<br />
1178 gegrün<strong>de</strong>t, das <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Herrscher m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens zweimal aufsuchte<br />
(1181, 1188). Schon bald (1188) sie<strong>de</strong>lten sich <strong>in</strong> A<strong>de</strong>lberg auch Frauen an, so dass<br />
e<strong>in</strong> Doppelkloster entstand, das über drei Jahrh<strong>und</strong>erte e<strong>in</strong> weitgehend konfliktfreies Zusammenleben<br />
von Mönchen <strong>und</strong> Nonnen ermöglichte. Wirtschaftliche Gr<strong>und</strong>lage <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>l-<br />
<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 46