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Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de

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zwischen <strong>de</strong>m Bistum Straßburg <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Herren von Geroldseck, die m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens seit 1327<br />

die Klostervögte waren. Streitigkeiten gab es auch mit <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Geroldseckern 1327 begrün<strong>de</strong>ten<br />

Stadt Schuttern, die 1372, 1433 <strong>und</strong> 1473 <strong>in</strong> kriegerische Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzungen<br />

verwickelt war. Dagegen verlief die <strong>in</strong>nere Entwicklung <strong>de</strong>s Klosters im späten 15. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

erfolgreich, als die Mönchsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>de</strong>r Bursfel<strong>de</strong>r Kongregation beitrat (1489/90).<br />

Das Kloster überstand <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Folgezeit Bauernkrieg (1525) <strong>und</strong> Reformation (Mitte <strong>de</strong>s 16.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts). Die Mönchsgeme<strong>in</strong>schaft wur<strong>de</strong> 1806 aufgehoben.<br />

Schwarzach (Benedikt<strong>in</strong>er)<br />

Das am Oberrhe<strong>in</strong> gelegene Schwarzach geht vielleicht auf <strong>de</strong>n Abtbischof Pirm<strong>in</strong> (v.755)<br />

zurück <strong>und</strong> wird 817 <strong>und</strong> um 826 erstmals als Reichsabtei <strong>de</strong>s karol<strong>in</strong>gischen Kaisers Ludwig<br />

<strong>de</strong>s Frommen (814-840) erwähnt. 994 von König Otto III. (984-1002) mit <strong>de</strong>m Marktrecht<br />

begabt, gelangte das <strong>de</strong>m heiligen Petrus geweihte Kloster an <strong>de</strong>n Straßburger (1016) <strong>und</strong><br />

<strong>de</strong>n Speyerer Bischof (1032). Wirtschaftlicher Verfall war die Folge dieser Schenkungspraxis,<br />

zu Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s 12. Jahrh<strong>und</strong>erts wur<strong>de</strong> das Klosterleben <strong>in</strong> Schwarzach im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Hirsauer Klosterreform neu geordnet. Das spätere Mittelalter sah e<strong>in</strong>e wirtschaftlich <strong>und</strong> religiös<br />

weitgehend stabilisierte Mönchsgeme<strong>in</strong>schaft. Im Verlauf <strong>de</strong>s 15. Jahrh<strong>und</strong>erts geriet<br />

das Kloster, das Reichsunmittelbarkeit beanspruchte, <strong>in</strong> das Umfeld <strong>de</strong>r badischen Markgrafen.<br />

Die Reformation g<strong>in</strong>g an <strong>de</strong>m Kloster vorbei. Die geistliche Kommunität ist 1803 aufgehoben<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

S<strong>in</strong>sheim (Benedikt<strong>in</strong>er)<br />

S<strong>in</strong>sheim war im frühen Mittelalter Zentralort im Elsenzgau, die dortigen Grafen erhielten<br />

1067 von König He<strong>in</strong>rich IV. (1056-1106) Markt- <strong>und</strong> Münzrecht am Ort. Um 1100 grün<strong>de</strong>te<br />

Bischof Johann I. von Speyer (1090-1104) hier e<strong>in</strong> Benedikt<strong>in</strong>erkloster, das 1108 königlichen<br />

Schutz erhielt. Der Ort S<strong>in</strong>sheim wird 1132 als oppidum, 1234 als civitas erwähnt <strong>und</strong> wur<strong>de</strong><br />

1192 von Kaiser He<strong>in</strong>rich VI. (1190-1197) privilegiert. Damals hatte das Kloster S<strong>in</strong>sheim an<br />

<strong>de</strong>n Kaiser abgetreten, die Klostervogtei g<strong>in</strong>g vielleicht <strong>in</strong> diesem Zusammenhang an das<br />

Reich, nach<strong>de</strong>m sie zuvor bei <strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lherren von Wiesloch gelegen hatte. Trotz umfangreicher<br />

Gr<strong>und</strong>herrschaft <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Umgebung <strong>und</strong> als Fernbesitz geriet die Mönchsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>r 2. Hälfte <strong>de</strong>s 13. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>in</strong> wirtschaftliche Schwierigkeiten, <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>fluss <strong>de</strong>s Speyerer<br />

Bischofs auf die Kommunität nahm <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Folgezeit zu, 1464 war S<strong>in</strong>sheim <strong>de</strong>m Landkapitel<br />

Bruchsal unterstellt, Stadt <strong>und</strong> Abtei wur<strong>de</strong>n 1339 von Kaiser Ludwig <strong>de</strong>m Bayern<br />

(1314-1347) verpfän<strong>de</strong>t. Nach durchaus erfolgreichen Reformen ab Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s 15. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wandten sich die Konventualen verstärkt e<strong>in</strong>er „stiftischen“ Lebensweise zu. Folge<br />

war die Umwandlung <strong>de</strong>s Benedikt<strong>in</strong>erklosters <strong>in</strong> e<strong>in</strong> weltliches Chorherrenstift (1496), das<br />

unter <strong>de</strong>r kurpfälzischen Vogtei bis zur Reformation im Jahr 1565 bestand.<br />

Söfl<strong>in</strong>gen (Klarissen)<br />

Am Anfang <strong>de</strong>s Klarissenklosters Söfl<strong>in</strong>gen (bei Ulm) stand wohl e<strong>in</strong>e Ulmer Schwesterngeme<strong>in</strong>schaft<br />

zur heiligen Elisabeth (vor 1237), die alsbald Beziehungen zu Papsttum <strong>und</strong><br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 84

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