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Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de

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än<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Balleien <strong>und</strong> Kommen<strong>de</strong>n. Das Or<strong>de</strong>nshaus <strong>in</strong> Mergentheim, die neben Ulm <strong>und</strong><br />

Heilbronn älteste Nie<strong>de</strong>rlassung im <strong>de</strong>utschen Südwesten, war e<strong>in</strong>e Gründung <strong>de</strong>r Herren<br />

von Hohenlohe (1219/20), bestätigt durch König Friedrich II. (1212-1250). Mergentheim entwickelte<br />

sich zur be<strong>de</strong>utendsten Or<strong>de</strong>nskommen<strong>de</strong> <strong>in</strong> Südwest<strong>de</strong>utschland, es war im 13.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert so etwas wie e<strong>in</strong>e „Hauskommen<strong>de</strong>“ <strong>de</strong>r Hohenlohe <strong>und</strong> gehörte formal zu <strong>de</strong>r<br />

sich ab 1268 entwickeln<strong>de</strong>n, Franken, Bayern <strong>und</strong> Schwaben umfassen<strong>de</strong>n Ballei Franken.<br />

Die zahlreichen Privilegierungen Kaiser Ludwigs <strong>de</strong>s Bayern für <strong>de</strong>n Deutschen Or<strong>de</strong>n waren<br />

dann auch für Mergentheim Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong> sich ausbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>nsterritorium. Im<br />

15. Jahrh<strong>und</strong>ert wuchs <strong>de</strong>r Gegensatz zwischen <strong>de</strong>m Or<strong>de</strong>n <strong>in</strong> Preußen <strong>und</strong> <strong>de</strong>m im <strong>de</strong>utschen<br />

Reich, was <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re die Stellung <strong>de</strong>r Deutschmeister betraf. Letztere hatten die<br />

Leitung <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>ns im Reich <strong>in</strong>ne <strong>und</strong> waren vielfach mit Mergentheim verb<strong>und</strong>en, das seit<br />

hohenlohischer Zeit als Grablege mehrerer Deutschmeister fungierte, Ort von Generalkapiteln<br />

(wie 1444) war <strong>und</strong> nicht zuletzt unter <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Kurpfalz stand. Seit <strong>de</strong>m Bauernkrieg<br />

(1524/25) war das Mergentheimer Or<strong>de</strong>nshaus Resi<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>s Deutschmeisters, <strong>de</strong>r seit<br />

1429 als Reichsstand an <strong>de</strong>n Reichsmatrikeln beteiligt war <strong>und</strong> 1494 zum geistlichen Reichsfürsten<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert löste das oberschwäbische Altshausen Beuggen als Vorort <strong>de</strong>r 1235 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Ballei Elsass-Lothr<strong>in</strong>gen ab; die Or<strong>de</strong>nsprov<strong>in</strong>z umfasste dabei u.a. die Bistümer<br />

Konstanz, Straßburg <strong>und</strong> Basel. Altshausen stand unter <strong>de</strong>r Leitung e<strong>in</strong>es Landkomturs, <strong>de</strong>m<br />

dort die Ausbildung e<strong>in</strong>es reichsunmittelbaren Territoriums mit eigener (Hoch-) Gerichtsbarkeit<br />

(1389, 1398) gelang. Der Landkomtur wur<strong>de</strong> somit <strong>in</strong>nerhalb <strong>de</strong>s schwäbischen Kreises<br />

zum Reichsprälaten <strong>und</strong> -grafen. Die gute wirtschaftliche Ausstattung Altshausens ermöglichte<br />

im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>de</strong>n Ankauf <strong>de</strong>r Herrschaften Hohenfels, Ellhofen, Illerrie<strong>de</strong>n usw.,<br />

im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>de</strong>s Achberger Territoriums. Daneben gab es <strong>in</strong> Ulm e<strong>in</strong>e reiche, reichsunmittelbare<br />

Deutschor<strong>de</strong>nskommen<strong>de</strong>, die auch noch nach <strong>de</strong>r Reformation weiter bestand<br />

<strong>und</strong> somit e<strong>in</strong> konfliktträchtiger Fremdkörper <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Reichsstadt war. Weitere Kommen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Or<strong>de</strong>ns waren zu<strong>de</strong>m: Heilbronn, Horneck, W<strong>in</strong>nen<strong>de</strong>n, Kapfenburg. H<strong>in</strong>gewiesen<br />

sei noch auf das Deutschor<strong>de</strong>nsterritorium <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nsee<strong>in</strong>sel Ma<strong>in</strong>au <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>m<br />

Bodanrück. Hier entstand seit 1271/72 e<strong>in</strong>e geschlossene <strong>und</strong> reichsunmittelbare Herrschaft<br />

<strong>de</strong>s Ritteror<strong>de</strong>ns.<br />

Im Zuge <strong>de</strong>r Reformation war <strong>de</strong>r Deutschor<strong>de</strong>nsstaat Preußen protestantisch gewor<strong>de</strong>n<br />

(1525), <strong>de</strong>r Mergentheimer Deutschmeister verwaltete das nunmehr vakante Hochmeisteramt.<br />

Nach <strong>de</strong>m Scheitern <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Fürstpropstei Ellwangen (Hei<strong>de</strong>lberger Vertrag<br />

1555) lehnte sich <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>n seit <strong>de</strong>r Regierung <strong>de</strong>s Deutschmeisters Maximilian von<br />

Österreich (1589-1618) politisch zunehmend an Habsburg-Vor<strong>de</strong>rösterreich an. Verb<strong>und</strong>en<br />

damit waren notwendige Reformen, zumal die Anzahl <strong>de</strong>r Or<strong>de</strong>nsrittern immer mehr abgenommen<br />

hatte. Der Deutsche Or<strong>de</strong>n überstand im habsburgischen Fahrwasser weitgehend<br />

unbescha<strong>de</strong>t die Kriege <strong>de</strong>s 17. Jahrh<strong>und</strong>erts, 1788/89 wur<strong>de</strong> die Ballei Franken <strong>de</strong>m<br />

Deutschmeistertum territorial angeglie<strong>de</strong>rt, 1805/06 teilten <strong>Württemberg</strong>, <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong> <strong>und</strong> Hohenzollern-Sigmar<strong>in</strong>gen<br />

die Gebiete <strong>de</strong>s Deutschen Or<strong>de</strong>ns im <strong>de</strong>utschen Südwesten unter sich<br />

auf.<br />

Dom<strong>in</strong>ikaner<br />

Die eher städtisch orientierten mönchischen Bettelor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Dom<strong>in</strong>ikaner <strong>und</strong> Franziskaner<br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 16

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