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Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de

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(Bad) Rippoldsau (Benedikt<strong>in</strong>er)<br />

E<strong>in</strong>e Urk<strong>und</strong>e Papst Alexan<strong>de</strong>rs III. (1159-1181) für das Kloster St. Geor-gen im Schwarzwald<br />

erwähnt zum 26. März 1179 erstmals die „Zelle <strong>de</strong>s heiligen Nikolaus auf <strong>de</strong>m Gut Rippoldsau“,<br />

e<strong>in</strong> Priorat im Besitz <strong>de</strong>s Klosters an <strong>de</strong>r Brigach, wohl um 1140 von <strong>de</strong>n Herren<br />

von Wolfach gegrün<strong>de</strong>t. Kirchenvögte waren die Herren von Wolfach, ab 1306 die Grafen<br />

von Fürstenberg. Im Zuge <strong>de</strong>s Übertritts <strong>de</strong>s Grafen Wilhelm von Fürstenberg (1509-1549)<br />

zum Protestantismus wur<strong>de</strong> 1537 <strong>in</strong> Rippoldsau die Reformation e<strong>in</strong>geführt <strong>und</strong> die Klostergüter<br />

e<strong>in</strong>gezogen. Die Konventualen flüchteten nach Vill<strong>in</strong>gen, konnten aber 1549 wie<strong>de</strong>r<br />

zurückkehren. Aus <strong>de</strong>m 17. Jahrh<strong>und</strong>ert ist über das „<strong>Klöster</strong>le<strong>in</strong>“ wenig zu erfahren, im Dreißigjährigen<br />

Krieg (1618-1648) kam das monastische Leben fast zum Erliegen. Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

bil<strong>de</strong>te sich am Priorat Rippoldsau e<strong>in</strong>e Marienwallfahrt aus, die <strong>de</strong>n Mönchen e<strong>in</strong>e<br />

verstärkte Bautätigkeit ermöglichte, im Jahr 1802 wur<strong>de</strong> das Priorat badisch, säkularisiert<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Pfarrei umgewan<strong>de</strong>lt.<br />

Rot a.d. Rot (Prämonstratenser)<br />

Als ältestes Prämonstratenserkloster im <strong>de</strong>utschen Südwesten wur<strong>de</strong> Rot a.d. Rot im Jahr<br />

1126 wohl von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Familie <strong>de</strong>r Herren von Wolfertschwen<strong>de</strong>n um Hemma von<br />

Wil<strong>de</strong>nberg gegrün<strong>de</strong>t. Die Besiedlung erfolgte mit Mönchen aus Prémontré, 1132/33 erhielt<br />

die Kommunität auf Veranlassung <strong>de</strong>s Or<strong>de</strong>nsgrün<strong>de</strong>rs Norbert von Xanten (†1134) e<strong>in</strong> erstes<br />

Papstprivileg, <strong>de</strong>m im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert weitere folgten (1152, 1182). Zwischen 1126 <strong>und</strong><br />

1140 bestand <strong>in</strong> Rot e<strong>in</strong> Doppelkloster, die Nonnengeme<strong>in</strong>schaft sie<strong>de</strong>lte dann nach St. Johann<br />

(südlich von Rot) um, wo das Frauenkloster bis um 1360 Bestand gehabt hatte. Das<br />

Männerkloster geriet im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>in</strong> massive wirtschaftliche Schwierigkeiten, mit Abt<br />

Mart<strong>in</strong> Hesser (1420-1457) begann e<strong>in</strong>e Phase <strong>de</strong>r Konsolidierung, die auch mit Bautätigkeiten<br />

am Kloster e<strong>in</strong>herg<strong>in</strong>g. Behauptet <strong>und</strong> ausgebaut wer<strong>de</strong>n konnte die Reichsunmittelbarkeit<br />

<strong>de</strong>r Abtei, die <strong>in</strong> <strong>de</strong>r frühen Neuzeit auf <strong>de</strong>m Reichstag als Prälatenkloster Sitz <strong>und</strong><br />

Stimme hatte. Der Erwerb <strong>de</strong>r Hochgerichtsbarkeit von <strong>de</strong>n habsburgischen Herzögen im<br />

Jahr 1616 r<strong>und</strong>ete die Rechte <strong>de</strong>s Klosters <strong>in</strong> <strong>de</strong>ssen Territorium entschei<strong>de</strong>nd ab, das engere<br />

Klostergebiet umfasste bei <strong>de</strong>r Säkularisation 13 Dörfer mit knapp 3000 E<strong>in</strong>wohnern,<br />

darüber h<strong>in</strong>aus verfügte die Abtei über weiteren (Streu-) Besitz <strong>in</strong> <strong>de</strong>r näheren Umgebung.<br />

Die Zäsuren <strong>de</strong>s Dreißigjährigen Krieges <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Brandkatastrophe von 1681 führten zur<br />

barocken Neugestaltung <strong>de</strong>s Klosters. Das Kloster ist 1802/03 aufgehoben wor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> wur<strong>de</strong><br />

1806 württembergisch.<br />

Rottenmünster (Zisterzienser<strong>in</strong>nen)<br />

Geistliche Frauengeme<strong>in</strong>schaften <strong>de</strong>s hohen Mittelalters waren Ausfluss e<strong>in</strong>er religiösen<br />

Frauenbewegung, e<strong>in</strong>er mittelalterlichen Suche nach e<strong>in</strong>em christlichen Leben <strong>in</strong> Armut,<br />

Demut <strong>und</strong> Fürsorge für <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren. Auch <strong>in</strong> Rottweil fan<strong>de</strong>n sich bei <strong>de</strong>r Altstadt <strong>in</strong> Hochmauren<br />

Frauen zu e<strong>in</strong>er (irregulären) geistlichen Kommunität zusammen (1217), die sich<br />

<strong>de</strong>m Zisterzienseror<strong>de</strong>n <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Abt von Salem unterstellte (1223) <strong>und</strong> von Papst <strong>und</strong> Kaiser<br />

privilegiert wur<strong>de</strong> (1224, 1237). Gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schutz durch König <strong>und</strong> Reich sollte <strong>de</strong>n<br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 73

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