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Klöster und Stifte in Baden-Württemberg - Michael-buhlmann.de

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m<strong>und</strong> (1411-1437) <strong>und</strong> Friedrich III. (1440-1493) (1418, 1439, 1491). Der Unterstellung unter<br />

das Ma<strong>in</strong>zer Erzbistum zur Zeit Kaiser Maximilians I. (1493-1519) konnte sich Schöntal weitgehend<br />

entziehen, blieb aber im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert durch die benachbarten, evangelisch gewor<strong>de</strong>nen<br />

Territorien <strong>Württemberg</strong> <strong>und</strong> Hohenlohe sowie die Herren von Berlich<strong>in</strong>gen<br />

(Grablege im Kreuzgang <strong>de</strong>s Klosters) gefähr<strong>de</strong>t, was gera<strong>de</strong> auch für <strong>de</strong>n Dreißigjährigen<br />

Krieg galt. Obwohl Schöntal nicht Reichsstand war, blieben die B<strong>in</strong>dungen an Reich <strong>und</strong><br />

Königtum erhalten. Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert erfolgte die barocke Umgestaltung von Klosterkirche<br />

<strong>und</strong> Konventsgebäu<strong>de</strong>n (Or<strong>de</strong>nssaal, Rokoko-Treppenhaus). 1802 wur<strong>de</strong> das Kloster aufgehoben<br />

<strong>und</strong> württembergisch.<br />

(Bad) Schussenried (Prämonstratenser)<br />

Die Brü<strong>de</strong>r Ber<strong>in</strong>ger <strong>und</strong> Konrad, M<strong>in</strong>isterialen Herzog Welfs VI. (†1191), grün<strong>de</strong>ten 1183<br />

das Prämonstratenserstift Schussenried <strong>in</strong> Oberschwaben. Sie selbst traten <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>schaft<br />

e<strong>in</strong>, nach ihrem Tod musste sich ab 1191 <strong>de</strong>r Schussenrie<strong>de</strong>r Konvent gegenüber<br />

Ansprüchen ihrer Verwandten behaupten. Dies gelang erst 1205, als e<strong>in</strong>e Kompromisslösung<br />

die Rückkehr <strong>de</strong>r Prämonstratenser nach Schussenried ermöglichte. Schon früh baute<br />

die Kommunität Beziehungen zu Reich <strong>und</strong> staufischem Königtum auf (Schutzurk<strong>und</strong>en von<br />

1183 <strong>und</strong> 1227), 1440 wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r bisherigen Propstei e<strong>in</strong>e Abtei, die Privilegien Kaiser<br />

Friedrichs III. (1440-1493) <strong>und</strong> Maximilians I. (1493-1519) von 1487 <strong>und</strong> 1512 machten aus<br />

Schussenried endgültig e<strong>in</strong> schwäbisches Reichsprälatenkloster, das <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em aus fünf<br />

bzw. sieben Dörfern bestehen<strong>de</strong>n Territorium auch über die Hochgerichtsbarkeit verfügt.<br />

Nach <strong>de</strong>n Zäsuren von Bauernkrieg, Reformation <strong>und</strong> Dreißigjährigem Krieg (Nie<strong>de</strong>rbrennung<br />

Schussenrieds 1647) begann unter Abt Didacus Ströbele (1719-1733) die Phase <strong>de</strong>r<br />

Barockisierung <strong>de</strong>s Klosters. Zwischen 1728 <strong>und</strong> 1733 wur<strong>de</strong> die barocke Wallfahrtskirche<br />

St. Peter <strong>und</strong> Paul <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong>hausen erbaut, es folgte <strong>de</strong>r barocke Konventsbau mit <strong>de</strong>m<br />

prunkvollen Bibliothekssaal von 1754/61. H<strong>in</strong>gegen wur<strong>de</strong> die mittelalterliche Stiftskirche St.<br />

Magnus, ursprünglich die Pfarrkirche Schussenrieds, nicht neu erbaut, son<strong>de</strong>rn nur barock<br />

umgestaltet. 1802/05 wur<strong>de</strong> die Abtei aufgehoben, Kloster <strong>und</strong> Territorium gelangten zunächst<br />

an die Reichsgrafen von Sternberg-Man<strong>de</strong>rscheid, bevor Schussenried 1806 württembergisch<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

Schuttern (Benedikt<strong>in</strong>er)<br />

Das Ortenaukloster Schuttern führte sich mittelalterlicher Tradition zufolge auf <strong>de</strong>n angelsächsischen<br />

König Offa (694-709) als Grün<strong>de</strong>r zurück. Erst im 9. Jahrh<strong>und</strong>ert setzt aber die<br />

Überlieferung richtig e<strong>in</strong>, wobei sich Schuttern als Reichskloster mit <strong>de</strong>r Verpflichtung zur<br />

Heeresfolge zu erkennen gibt (817). 975 verlieh Kaiser Otto II. (973-983) <strong>de</strong>r Abtei e<strong>in</strong> Immunitätsprivileg,<br />

1009 kam Schuttern wie Gengenbach an das neu gegrün<strong>de</strong>te Bistum Bamberg.<br />

Klosterbesitz war <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Umgebung Schutterns vorhan<strong>de</strong>n, wie e<strong>in</strong>e Urk<strong>und</strong>e Papst<br />

Innozenz’ II. (1130-1143) zeigt. Im Verlauf <strong>de</strong>s Mittelalters wur<strong>de</strong> Schuttern öfter von Katastrophen<br />

heimgesucht: Klosterbrän<strong>de</strong> (u.a. 1155, 1240), e<strong>in</strong> Streit zwischen <strong>de</strong>n Städten Kenz<strong>in</strong>gen<br />

<strong>und</strong> End<strong>in</strong>gen (um 1300), 1328 im Thronstreit zwischen König Ludwig <strong>de</strong>m Bayern<br />

(1314-1347) <strong>und</strong> Friedrich <strong>de</strong>m Schönen (1314-1330), 1333/34 <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Schwanauer Feh<strong>de</strong><br />

<strong>Michael</strong> Buhlmann, <strong>Klöster</strong> <strong>und</strong> <strong>Stifte</strong> <strong>in</strong> <strong>Ba<strong>de</strong>n</strong>-<strong>Württemberg</strong> 83

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