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Irische Texte : mit ersetzungen und Wterbuch

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170 Das Fest des Bricriu<br />

lassen, nn <strong>mit</strong> d, was ganz gewiss nicht correct ist. Das<br />

Schlimmste ist aber dia-n esbaide („of their absence"), die<br />

Dativpartikel <strong>mit</strong> der Genetivform des Nomens, geradezu eine<br />

grammatische Unmöglichkeit. Auch bezweifele ich, dass colcaida<br />

je eine correcte Form gewesen ist, sondern colcid (lat. culcita)<br />

wurde in der alten Sprache als i-stamm flectiert, Nom. PI.<br />

coilcthi (vgl. coilcthe Corm. Gl. p. 34 lin. 15). Die Form<br />

cuilceadha in dem gedruckten <strong>Texte</strong> ist Flexion nach Art der<br />

femininen ä-stämme, <strong>und</strong> würde in ältere Lautverhältnisse über-<br />

setzt colceda lauten. Das Einzige, was mir in dem überlieferten<br />

<strong>Texte</strong> metrisch anstössig erscheint, ist der Reim cuanna-ruadha.<br />

Mit welchem Rechte Atkinson cuana schreibt, lasse ich dahin<br />

gestellt. Aber ich bin weit davon entfernt, die metrischen Re-<br />

constructionen ganz verwerfen zu wollen, sondern ich will nur<br />

vor dem allzueifrigen Conjecturenmachen warnen <strong>und</strong> betonen,<br />

dass man sich sehr wohl das Ziel stecken kann, zunächst mög-<br />

lichst treu das vorzuführen, was überliefert ist. Metrische Unter-<br />

suchungen <strong>und</strong> Reconstructionen mögen dann an zweiter Stelle<br />

zu ihrem Rechte kommen. Dass sie mir nicht ganz fremd sind,<br />

habe ich Revue Celtique V p. 389 <strong>und</strong> p. 478 gezeigt. Da-<br />

gegen wird Atkinson Recht haben, wenn er mir p. 9 vorwirft,<br />

dass ich die Eigonthümlichkeit der irischen Alliteration nicht<br />

ganz richtig dargestellt habe (<strong>Irische</strong> <strong>Texte</strong> S. 156, S. 158<br />

<strong>und</strong> S. 160). Ich nahm an, dass das durch Eclipse zu m assimilierte<br />

b z. B. von inna m-beo <strong>mit</strong> dem m von mora <strong>und</strong> mac<br />

alliterieren könne, weil sonst in einzelnen Versen keine Allite-<br />

ration zu finden war. Aber ich gebe zu, dass dies gegen die<br />

irische Theorie ist. Auf diese Punkte komme ich in einer Ab-<br />

handlung über das Gedicht, an dessen 3. Verse Atkinson die<br />

Eigenthümlichkeiten der irischen Metrik exemplificiert hat, noch-<br />

mals besonders zu sprechen.<br />

Den unten folgenden Text theile ich zunächst <strong>mit</strong>, weil<br />

er einen gewissen Zusammenhang der Situation <strong>mit</strong> dem in den<br />

<strong>Irische</strong>n <strong>Texte</strong>n gedruckten Fled Bricrend hat, <strong>und</strong> weil er<br />

sprachlich <strong>und</strong> sachlich manches Interessante bietet. O'Curry<br />

rechnet ihn Ms. Mat. p. 319 zu den „Imaginative Tales of

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