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carl christian friedrich von brockhausen - v. Bruchhausen

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Kurfürsten Karl Theodor. Berlin 11.4.1800: Streit eines Garde du Korps mit einem<br />

„fantassin“ (Infanteristen). Dresden 19.4.1800: Antwort auf die Vorhaltung<br />

wegen angeblicher mangelnder Berichterstattung über eine gelegentlich<br />

erwähnte Unterredung mit einem sächsischen Minister: „Euer Majestät ist zu<br />

gerecht, zu aufgeklärt, um nicht einzusehen, daß man nicht jede gleichgültige<br />

Unterhaltung berichten kann, die man doch <strong>von</strong> der einen wie <strong>von</strong> der anderen<br />

Seite eine Stunde später vergißt. Das hieße doch die Geduld und die Zeit E.M.<br />

mißbrauchen! Nur die bedeutendsten Begebenheiten sind meinem schwachen<br />

Dafürhalten nach der Aufmerksamkeit des Königs würdig.“ Nebenbei ein<br />

schlagender Beweis dafür, daß der unmittelbare Verkehr mit dem König nicht<br />

mehr zeitgemäß war. Berlin 13.10.1800: Wegen Grenzüberschreitungen der<br />

Demarkationslinie. Unter B. des Aktenverzeichnisses<br />

59) Berlin 23.2.98: Brockhausen zieht sich, bezeichnend für die damalige<br />

Stimmung im Kabinett, einen Rüffel zu, weil er gelegentlich (es handelt sich um<br />

einen Bericht über Ausfindigmachung einer Bleibe für den Grafen <strong>von</strong> der<br />

Provençe) diesen als „Ludwig XVIII.“ bezeichnet hat. Unter B. des Aktenver-<br />

zeichnisses<br />

60) Dresden 23.8.1799 und 19.8.1800: Unter B. des Aktenverzeichnisses Sein<br />

Vorschlag, nach dem Vorgang des Alten Fritzen, den er zum Ärger der Berliner<br />

„Perücken“ gar zu häufig ins Feld führt, bezahlte Geheimspione an bestimmten<br />

Orten zu unterhalten, wird kühl abgelehnt, ohne seine eingehende Begründung<br />

überhaupt zu würdigen. Sybel, a.a.O. I. S. 352: „Finkenstein ist alterschwach, die<br />

anderen Minister sind unfähig zu großen politischen Gedanken.“ Ranke,<br />

Hardenberg, a.a.O. Bd. S. 195: „Alvensleben, über dessen Formalismus sich<br />

Haugwitz beklagte, wird doch zugleich als sehr unselbständig geschildert. Er sei<br />

Demokrat, wenn er Gelehrte um sich habe, Aristokrat, wenn er mit Männern<br />

seines Standes rede.“<br />

61) Berlin 4.10.1802. Bericht an den König <strong>von</strong> Haugwitz. Haugwitz muß zu<br />

seinem Bedauern Klage führen über die eigenartige Sprache Brockhausens. Der<br />

König selbst habe gewiß schon oft beobachtet, daß Brockhausen sich ein scharfes<br />

Urteil der Maßregeln und Schritte des Kabinetts erlaubt habe, oder, daß er sich<br />

beklagt habe, nicht genügend unterrichtet zu werden. Dies, obwohl er auf einen<br />

mehr oder weniger abgelegenen Schauplatz gestellt gänzlich außerstande sei, zu<br />

beurteilen, was die Gesamtheit der politischen Umstände erfordere, und was ihm<br />

nützlich sei, zu wissen. Aber nach seinem Bericht vom 25.9. sei Brockhausen weit<br />

über das Bisherige hinausgegangen und der Königliche Dienst erfordere es, ihn in<br />

die richtigen Schranken zurückzuverweisen, um so mehr, als es ihm nicht an den<br />

nötigen Gaben fehle, dem Staate nützlich zu sein. Haugwitz hatte dem<br />

sächsischen Geschäftsträger Helbig eine vertrauliche Mitteilung gemacht, daß<br />

Friedrich August, infolge seines Vorgehens in Sachen der Entschädigungsfrage,<br />

sich dem aussetze, einen großen Teil seines Einflusses zu verlieren. Friedrich<br />

August sei empfindlich und die Vorstellung müsse mit Vorsicht im Tone der<br />

Freundschaft gemacht werden. Im Munde des Gesandten hätte es nach<br />

Haugwitzs Ansicht etwas Bitteres gehabt und Brockhausen, der sich in Dresden<br />

nicht sehr beliebt gemacht habe, würde weniger geeignet gewesen sein, sich<br />

dieses Auftrages zu entledigen. Gleichwohl habe Haugwitz geglaubt, ihm „zur<br />

persönlichen Information“ Mitteilung hier<strong>von</strong> machen zu sollen. Statt dankbar<br />

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