carl christian friedrich von brockhausen - v. Bruchhausen
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„Es wäre zu wünschen“, meint Brockhausen, „daß alle Standesgenossen<br />
wenigstens bezüglich der ersteren Maßnahme folgen möchten“.<br />
Einen Abschluß hatte diese Bewegung beim Fortgang Brockhausens noch nicht<br />
erreicht.<br />
b) Verschwörung des Generals Armfeldt 32)<br />
Ebenso befand sich die sogenannte Verschwörung des früheren Günstlings<br />
Gustavs III., des nunmehr als Gesandten nach Neapel gleichsam verbannten<br />
Generals Armfeldt 33) , der beschuldigt wurde, im Verein mit anderen<br />
Unzufriedenen die Regierung stürzen zu wollen, noch im Flusse, als Brockhausens<br />
Abberufung erfolgte.<br />
6. Abschied Bockhausens, Rückblick auf seine Tätigkeit 34)<br />
Am 31.1.1794 erbittet Brockhausen zur Wiederherstellung seiner Gesundheit<br />
Urlaub für einige Zeit. Das Gesamtministerium berichtet hierüber an den König<br />
unter dem 11.2. Hierbei gibt es folgende bemerkenswerte Schilderung<br />
Brockhausens. „Die große Geeignetheit und die hervorragende Veranlagung<br />
Herrn <strong>von</strong> Brockhausens verlangen besonders auch im Interesse des öffentlichen<br />
Wohls die Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit desselben, die unter<br />
dem außerordentlich rauhen Klima Stockholms gelitten hat.“<br />
Rückschauend kann man sagen, daß die 3 ½ Jahre des Aufenthalts in der<br />
nordischen Hauptstadt ebenso interessant und erfreulich, wie bedeutsam und<br />
lehrreich für den jungen Diplomaten gewesen sind. Betrachtet man seine<br />
Tätigkeit während dieser ganzen Zeit, so kann man nur mit Anerkennung<br />
feststellen, mit welch gespannter Aufmerksamkeit Brockhausen den politischen<br />
Ereignissen und zwar sowohl den außen wie innenpolitischen, nachgegangen ist,<br />
mit welchem außerordentlichen Fleiß er den Volkscharakter, die Verhältnisse am<br />
Hof wie draußen verfolgt hat. Er gibt sich die allergrößte Mühe, seine Berichte<br />
anschaulich zu gestalten. Stets versucht er, sie durch Überreichung <strong>von</strong> Ab-<br />
schriften, <strong>von</strong> Verordnungen, Erlassen, Bestimmungen, Bekanntmachungen,<br />
Briefen und sonstigen Unterlagen zu ergänzen und zu vertiefen. Er beherrscht das<br />
Französische in der Vollendung. Es ist ein Genuß, seine Berichte zu lesen. Seine<br />
Schilderung ist ebenso lebendig wie sein Freimut und seine Ehrlichkeit<br />
lobenswert.<br />
Übrigens mögen es nicht nur Gesundheitsrücksichten gewesen sein, welche<br />
Brockhausen veranlaßten, seine Tätigkeit als Gesandter in Stockholm zu<br />
unterbrechen. Vielleicht und mit Recht lag ihm daran, wieder nähere Fühlung mit<br />
dem Kabinett in Berlin zu gewinnen. Sein Gönner Graf Hertzberg war inzwischen<br />
gestürzt worden, eine für den weiteren Werdegang Brockhausens zweifellos sehr<br />
bedeutsame Tatsache. Wie die neuen Herren sich ihm gegenüberstellen würden,<br />
mußte erst die Zukunft erweisen. Jedenfalls erschien es zweckmäßig, sich einmal<br />
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