carl christian friedrich von brockhausen - v. Bruchhausen
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dafür zu sein, findet Brockhausen in dieser Beschränkung ein „Rätsel“. Der König<br />
möge für gut befinden, ihn ernstlich zum Gehorsam gegenüber den Befehlen des<br />
Kabinetts zu vermahnen. Die entsprechende Verfügung wird zur Billigung und<br />
Unterschrift vorgelegt. Brockhausen wird sehr ernstlich in Erinnerung gebracht,<br />
daß seine Pflicht wie die aller Gesandten es sei, ohne jede Einschränkung den vom<br />
Kabinett erlassenen Verfügungen Gehorsam zu erweisen. Seine Tätigkeit solle sich<br />
darauf beschränken, <strong>von</strong> allem Rechenschaft zu geben, was in den Kreis seines<br />
Beobachtungsvermögens falle.<br />
62) Bericht Brockhausens vom 9.7.1801<br />
63) Desgl. 30.9.1802<br />
64) Ranke, Hardenberg, a.a.O. Bd. II S. 55 In seinem Bericht vom 7.4.1801 sagt<br />
Brockhausen, daß die Besetzung Hamburgs durch die Dänen in Dresden große<br />
„Sensation“ erregt habe. Dem Handel Sachsens schade es sehr, wenn ein Staat,<br />
der keineswegs ein Freund, sondern sein Rivale sei, die Stadt besetze. Das<br />
Interesse Preußens verlange und habe allezeit verlangt die Unversehrtheit dieser<br />
Stadt. Schon Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. haben sich einer Besetzung stets<br />
widersetzt. Zur Zeit Friedrichs II. habe niemand solches gewagt. Unzweifelhaft<br />
werde Preußen die Dänen schleunigst mit oder ohne Gewalt entfernen. Das<br />
Beispiel <strong>von</strong> 1788, wo Preußen durch eine bloße Erklärung Karl <strong>von</strong> Hessen <strong>von</strong><br />
den Grenzen Schwedens zurückschreckte, beweise, daß man gar nicht nötig habe,<br />
zum Äußersten zu schreiten. Er fährt dann in seinem Bericht vom 9.4. fort:<br />
Inzwischen habe er durch Ordre vom 3.4. erfahren, daß die Besetzung Hamburgs<br />
auf Grund <strong>von</strong> Abmachungen mit dem Dänischen Hofe erfolgt sei. Sehr wichtige<br />
Gründe müßten es gewesen sein, die dazu geführt hätten, zu erlauben, daß die<br />
Truppen einer <strong>von</strong> Natur feindlichen Macht sich Hamburgs hätten bemächtigen<br />
dürfen. Bisher sei es als Heiligtum betrachtet worden, das Niemandem<br />
anzurühren gestattet gewesen sei. Die „Sagesse“ des Berliner Kabinetts werde<br />
genügend Sicherungen getroffen haben, setzt er, augenscheinlich etwas ironisch,<br />
hinzu.<br />
65) Bericht Brockhausens vom 2.7.1801<br />
66) Hegner, a.a.O. S. 10: Die Haltung Sachsens suchte im Anschluß an Preußen<br />
eine Neutralität in den auswärtigen politischen Streitigkeiten zu behaupten.<br />
Preußen jedoch verstand nicht, das Vertrauen zu rechtfertigen, das man in seine<br />
politische Haltung setzte. Die rätselhaften Schwankungen der Berliner Staatskunst<br />
hatten an allen Höfen tiefes Mißtrauen erregt.<br />
67) Berichte Brockhausens aus Dresden vom 6.6., 13.6., 23.6., 27.6., 11.7., 25.7.,<br />
13.8., 18.8.1803. Kabinettserlasse Berlin vom 31.5., 18.6., 1.7., 18.7., 29.7., 5.8.,<br />
22.8.1803. Unter B. des Aktenverzeichnisses<br />
68) Bitterauf, a.a.O. S. 431 Ranke, Hardenberg, a.a.O. Bd. II S. 76<br />
69) Krauel, a.a.O. S. 193<br />
70) Berichte Brockhausens aus Dresden vom 22.3., 5.4.1800, 22.6., 25.10.,<br />
1.11.1804; 18.7., 19.10., 24.10., 28.10.1805. Kabinettserlaß, Berlin 2.11.1804.<br />
Unter B. des Aktenverzeichnisses<br />
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