carl christian friedrich von brockhausen - v. Bruchhausen
carl christian friedrich von brockhausen - v. Bruchhausen
carl christian friedrich von brockhausen - v. Bruchhausen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auch später sind die Minister HohenthaI und Zinzendorf, letzterer längere Zeit<br />
Gesandter in Berlin, sowie wenigstens in der ersten Zeit der Minister <strong>von</strong> Löben,<br />
im allgemeinen preußenfreundlich. Jedenfalls bleibt Dresden einstweilen dem<br />
Berliner System der Neutralität ergeben. Mit der Regelung der<br />
Entschädigungsfrage sind die Minister nicht einverstanden. Sachsen „hat nichts<br />
gewonnen, will auch nichts verlieren“ und jedenfalls nichts zur Unterhaltung der<br />
abgesetzten Fürsten beitragen. Über den Ausgleich katholischer und<br />
protestantischer Belange gehen die Meinungen der Minister und Friedrich<br />
Augusts auseinander. Die Minister stehen der Säkularisation gelassener als der<br />
Kurfürst gegenüber, wünschen allerdings die Ersetzung der katholischen Stimmen<br />
durch protestantische. Nach der Verfassung hat in Sachen der Religion der<br />
Geheime Rat keine Befehle des Kurfürsten anzunehmen. Im allgemeinen pflegen<br />
die Minister dem Kurfürsten gegenüber sich willfährig zu erweisen. Brockhausen<br />
kann aber in diesem Falle die Beobachtung nicht unterdrücken, daß die Minister<br />
im Gegensatz zu ihrem katholischen Herrn übereifrig protestantisch sind und den<br />
Widerstand des Kurfürsten zu überwinden suchen.<br />
Ganz besonders beschäftigt die Minister die Bedrohung Norddeutschlands durch<br />
Frankreich. 1806 wollen die meisten Minister auch weiter wie bisher an Preußen<br />
festhalten.<br />
55