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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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Psalm 21. 105<br />

rל אdצdמ] ist eigentl. hindurchdringen bis zu (z. B. Jes. 10,10) d. h. erreichen. Ohne Präposit., <strong>und</strong><br />

weniger bestimmt ist אdצdמ mit bloßem Akkus. im zweiten Glied“ (= erlangen), hier ist nicht durch,<br />

eine Präposition Rücksicht genommen auf den zum Ziele führenden Weg. Offenbar ist hier das frühere<br />

Subjekt des Psalmes, der König, angeredet – wie wir mit Ew. <strong>und</strong> Del. gegen Hupf. festhalten<br />

müssen. Wäre von jetzt an Jehova immer angeredet, so könnte nicht gut von dem soeben angeredeten<br />

Jehova plötzlich in der dritten Person geredet werden, wie V. 10 geschieht; auch würde es wohl<br />

in unserem V. ויביא <strong>und</strong> ויאנש (seine, des Königs Feinde) heißen müssen (Delitzsch).<br />

ומ^תי[שrת] ומ ist das auch in Ps. 2,3 u. o. vorkommende poet. Suffix der dritten Person.<br />

ךיvנdפ ת^עrל] ל ist hier, wie Gen. 3,8 (vergl. auch Jes. 7,15), das ל temporale: zur Zeit Deines Angesichts.<br />

Diese Phrase wird sonst nur von Gottes Zornblick gegen die Sünde gebraucht: so Ps. 34,17;<br />

76,8; Lev.17,10; 20,3 ff.; Jer. 21,10; Threni 4,16 (Hupfeld); vergl.: „unser Gott ist ein verzehrend<br />

Feuer“ in Hebr. 12,29. Hier jedoch steht es auch einmal von dem Könige unseres Psalmes, der<br />

schon durch andere Züge als der Messias sich k<strong>und</strong> tat. Jedoch verzehrt sein, des Messias, Blick<br />

nicht sofort: sondern er versetzt dadurch nur seine Feinde in die Lage eines Feuerofens. Durch diese<br />

Zusammenstellung der Feinde mit einem Feuerofen soll einerseits ihre innere quälende Beschämung,<br />

die innerliche, wie von Feuerbränden geschürte Schamglut bezeichnet werden. Andrerseits<br />

liegt darin die Angst gemalt, welche an ihnen zu sehen sein wird, gleich dem Feuer, welches aus der<br />

Mündung eines Feuertopfes, mit Rauch untermischt, hervorlodert. Sie werden also „Flammengesichter“<br />

haben, wie sie Jesaja (13,8) den entsetzten Babyloniern beimisst. Über רונ`ת <strong>und</strong> seine Form<br />

s. Bödiger in Gesen. Thes. S. 1513.<br />

Die Ausführung des Gerichts selber wird hier Jehova zugeschrieben. Und zwar wird dieser Gerichtsvollzug<br />

in einem für unser Ohr etwas krassem Bilde geschildert. ם^עrל`בrי] Fut. Piel von ע`לdב, nach<br />

dem Arabischen „verschlucken“; ja, unser Wort malt sogar onomatopoetisch den Ton des<br />

Schluckens. LXX <strong>und</strong> Paulus übersetzen unser Wort in Jes. 25,7 mit καταπίνω. Num. 16,32 (Apoc.<br />

20,14) kann dienen zur Erläuterung des Mittels, durch welches Gott dies bewerkstelligt. Das Krasse<br />

dieses Ausspruchs ist nicht ohne Analogie. Unser Ohr „wird ebenso seltsam berührt durch die Worte<br />

Jehovas in Sach. 12,10: „<strong>und</strong> sie werden mich (Jehova) anblicken, den sie durchbohrt“; <strong>und</strong> desgleichen<br />

durch des Apostels Wort, wenn er sagt, dass man den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt (1.<br />

Kor. 2,8). Dies muss man aber dem Semiten zugute halten: der Alles (wie die Kinder) schnell zufahrend<br />

aber treffend wahr benennt <strong>und</strong> darstellt. Und wo nun die tiefste Ehrfurcht vor Gott im Herzen<br />

lebt <strong>und</strong> webt: da sind solche kräftige Bilder keine Herabwürdigung Gottes, sondern ätzend, erfrischend<br />

<strong>und</strong> belebend. Unbequem sind sie nur für ein verweichlichtes Geschlecht, das am Liebsten<br />

das ganze A. T. – besonders den Kindern – verschlösse.<br />

ש^א ם^לrכÉ את] ׳את ist hier die 3. p. fem. futur., als das zu ש^א gehörige Verbum. ש^א ist nämlich Femin.<br />

wie auch im Arab. die Wörter, welche Feuer <strong>und</strong> <strong>Licht</strong> bedeuten, weiblichen Geschlechts sind.<br />

V. 11. Auch die Nachkommen ומdי rר[פ] richtet der König zugr<strong>und</strong>e. י[רrפ ist parallel dem ע `רvז in diesem<br />

Verse; „Frucht des Leibes“ ist das Vollständigere: vergl. Ps. 127,3; 132,11. ד^ב`אrת] Piel von ד`בא<br />

12. Denn – haben sie (die Hand) erhoben wider Dich zum Bösen,<br />

sannen die Arglist – sie werden’s nicht vermögen.<br />

13. Denn Du wirst sie machen zu Flüchtigen,<br />

mit Deinen Sehnen zielen auf ihr Antlitz.

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