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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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Psalm 40. 87<br />

קvדvצ י[ת rר`ש[ב] LXX gut εὐηγγελισάμην δικαιοσύνην. ר^ש[ב wird auch sonst, z. B. Ps. 68,12; Jes. 40,9;<br />

52,7, von LXX mit εὐαγγελιζειν übersetzt. ר`שdב im Kal ist nach dem Arab.: glänzend, heiter, froh<br />

sein, besonders beim Empfang einer guten Botschaft. Im Piel also: Einem das Gesicht heiter machen.<br />

Eben dies liegt auch dem Worte ה dרושrב, welches s. v. a. εὐαγγέλιον ist, zum Gr<strong>und</strong>e. Demnach<br />

muss das Objekt der Verkündigung unseres Psalmisten, קvדvצ nämlich, etwas heiter Machendes, etwas<br />

Erfreuliches sein: ר^ש[ב fordert dies eben. Mit קvדvצ meint er aber hier „Gerechtigkeit Gottes“, wie sich<br />

aus V. 11 ergibt: Deine (Gottes) Gerechtigkeit habe ich nicht verhehlt. Jenes Wort nimmt unser קvדvצ<br />

nur wieder auf. ק`דdצ ist nach dem Arab. „gerade sein z. B. wie ein Lanzenschaft“. Also Gerades, was<br />

vor Gott gerecht <strong>und</strong> billig ist, hat er verkündigt. Wir müssen den Inhalt dieses an sich formellen<br />

Begriffs nun abermals (wie schon Ps. 22,32) aus dem Zusammenhange des Psalmes eliminieren.<br />

Und in der Tat war im Vorhergehenden deutlich genug <strong>erklärt</strong>: wie Gott jetzt an Stelle der Opfer<br />

sich einen zum Knecht erlesen, der durch Leiden <strong>und</strong> tätigen Gehorsam Gottes Heilswege (seit dem<br />

Protevangelium) realisieren will. Also an einem solchen Knechte all sein Wohlgefallen zu haben,<br />

nicht fürder an Opfern, ist bei Gott recht <strong>und</strong> billig, ist Ihm Gerechtigkeit (קvדvצ). Und von diesem<br />

Gotte dergestalt Wohlgefälligen hat der Sänger die frohe Botschaft gebracht in großer Gemeinde.<br />

Diese Botschaft erregte aber sicherlich Staunen <strong>und</strong> große Empörung. Wäre es nicht David gewesen,<br />

so hätte man ihn nach Deut. 18,20 gesteinigt. Also Israel soll fortan nicht auf dem Ruhekissen<br />

seiner Opfer schlafen gehen? Es soll die Opfer, als Gotte nicht gefällig <strong>und</strong> also auch nicht mehr<br />

verdienstlich, aus den Händen geben; es soll auf einen Knecht mit durchbohrten Ohren <strong>und</strong> auf den<br />

Ersatz, den Dieser statt der annullierten Opfer geben werde, hoffen? Dieser Knecht will Israel also<br />

Alles aus den Händen nehmen, dass es nicht einmal mehr Gotte wohlgefällig sein soll, wenn es Opfer<br />

bringt? Das Einzige, worauf sich das Volk noch stützen konnte, um seine Ungerechtigkeit gut zu<br />

machen, soll ihm entzogen werden? Wir können Etwas ahnen von dem Tosen im Innern aller Eigengerechten.<br />

Der Psalmist lässt derartiges uns durchfühlen, indem er es noch besonders durch ein „siehe“<br />

hervorhebt: dass er seine Lippen nicht gehemmt habe. Ja, er fügt noch eine zarte Beteuerung<br />

hinzu, statt eines Schwures: „Jehova, Du weißt es.“ Somit muss ihm die Versuchung sehr nahe gelegen<br />

haben, von seinem neuen Liede lieber ganz zu schweigen.<br />

אdלdכ] bedeutet zusammenhalten; von diesem Verbum kommt אvלvכ in der Bedeutung „Gefängnis“.<br />

V. 11. legt das in V. 10 durch קvדvצ bezeichnete Objekt der fröhlichen Verkündigung weiter auseinander.<br />

הdקdדrצ ist nämlich mit קvדvצ synonym. David erschöpft sich in Versicherungen, dass er diese<br />

Lehre der Gerechtigkeit nicht für sich behalten habe: im zweiten Hemistich dieses Verses kehrt dieselbe<br />

Versicherung abermals wieder. Weiter nennt er den in Rede stehenden Akt Gottes, nämlich die<br />

Aussonderung des Sängers zum ewigen Knechte, Treue Gottes: הdנומ}א; Gott erfüllt damit nur, was Er<br />

versprochen <strong>und</strong> in stets neuen Ansätzen <strong>und</strong> unter zeitgemäßen Vorausdarstellungen realisierte. Vor<br />

Allem dürfen wir auch hier an das Protevangelium denken, wo Gott einen Weibessamen abzuordnen<br />

versprach, welcher die zwischen Weib <strong>und</strong> Schlange von Gott wachgerufene Feindschaft zum<br />

siegreichen Ausgang für die Menschen hinausführen werde.<br />

Auf denselben Akt Gottes bezieht sich ךrתà dעושrת] das allttestamentliche Wort für Erlösung, =<br />

σωτηερία, σώζειν; nach dem Etymon bedeutet הdעושrת „die Hinausführung aus der Enge in die<br />

Weite“.<br />

Endlich umschreibt er noch die Tat Gottes, welche er zu verkündigen hat, durch zwei auch sonst<br />

bekannte Eigenschaften Jehovas, welche ihn als den treuen B<strong>und</strong>esgott darstellen.<br />

Deine Treue <strong>und</strong> Errettung habe ich ausgesprochen,<br />

nicht habe ich verhehlt Deine Gnade <strong>und</strong> Treue in großer Gemeinde.

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