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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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IV. Die Verheißung in 2. Sam. 7.<br />

Das Wort der Verheißungen (der ἐπαγγελίαι) war in den bis jetzt besprochenen <strong>Psalmen</strong> stets an<br />

David ergangen <strong>und</strong> war in David zur lebenskräftigen Verkörperung gekommen. In David <strong>und</strong> dessen<br />

Schicksalen verschaffte sich das schöpferisch wirkende Wort Gottes aus dem Paradiese neue<br />

Gestaltungen <strong>und</strong> Anbildungen. Aber auch diesmal, wie einst bei Abraham, wirkt Gott πολυμερῶς<br />

<strong>und</strong> πολυτροπῶς. David stellt den Erlöser nicht in erschöpfender Weise dar, sondern auch Er muss,<br />

wie einst Vater Abraham, mit seinem Sohne die Reproduktion des paradiesischen Weibessamens teilen.<br />

An Salomo wird das wartende Israel in einer Reihe von <strong>Psalmen</strong> gewiesen. Und in der Tat, es<br />

mangelte noch bei David <strong>und</strong> allen seinen Leiden die andauernde Ruhe <strong>und</strong> die rechte volle Entwickelung<br />

des messianischen Reiches. Zu der Leidensgestalt des messianischen Reiches unter David,<br />

tritt die in Salomo zur Geltung kommende Herrlichkeitsgestalt des Messiasreiches als notwendige<br />

Ergänzung hinzu.<br />

Durch ein ausdrückliches Wort Gottes ward dieser neue Repräsentant des paradiesischen Erlösers<br />

ins Dasein gerufen <strong>und</strong> dem David zunächst vor Augen gestellt. Dieses mit souveräner Macht wirkende<br />

Wort erging an David in 2. Sam. 7. David saß in seinem Palast, aber die B<strong>und</strong>eslade zeltete<br />

unter Teppichen: so schildert der für Gottes Haus beeiferte König selber seine Situation (2. Sam.<br />

7,2). Sein Augenmerk war nämlich unverwandt gerichtet auf die B<strong>und</strong>eslade <strong>und</strong> auf Denjenigen,<br />

welcher über ihr zwischen den Cherubim thronte. Aus Ps. 69,10 <strong>und</strong> Ps. 118 konnten wir Davids Eifer<br />

für Gottes Haus hin reichend entnehmen. Nun besaß König David Schätze in Hülle <strong>und</strong> Fülle<br />

<strong>und</strong> hatte schon längst dieselben für den Bau eines festen Hauses, in welchem der Herr auf der Lade<br />

wohnen sollte, bestimmt. Nathan, der Prophet billigt solches Vorhaben, aber Jehova hatte Anderes<br />

im Sinn. Ein Neues wollte Jehova schaffen auf Erden <strong>und</strong> so knüpfte er an diesen von David gebotenen<br />

Anlass an. Sein Wort kam zu Nathan in der Nacht <strong>und</strong> schuf sich einen andern Repräsentanten<br />

des Erlösers neben David. David soll nicht das ganze messianische Heil in seiner Person darstellen:<br />

sondern mit seinem Samen (dem Salomo) hat er zu teilen. Ein Berufsgenosse erwächst dem David<br />

in der Person Salomos. In V. 12 ff. sagt Gott dem David: „wenn nun Deine Tage voll sind <strong>und</strong> Du<br />

bei Deinen Vätern liegest, so lasse ich aufkommen Deinen Samen 97 nach Dir, der aus Deinen Eingeweiden<br />

kommen wird, <strong>und</strong> befestige sein Reich. Er wird ein Haus bauen meinem Namen <strong>und</strong> ich<br />

werde befestigen den Thron seines Königreiches bis in Ewigkeit.“ Ein Haus also, in dem Jehova,<br />

seine Lade <strong>und</strong> sein Volk einen festen Mittel- <strong>und</strong> Ruhepunkt haben, will Gott sich selber bereiten<br />

<strong>und</strong> zwar durch das von ihm selbständig geschaffene Medium Salomo. Ein solches Haus gewährt<br />

Israel in noch herrlicherer Form (durch den ihm eignenden Sühnapparat) Reinigung von seinen<br />

Sünden; es garantiert dem B<strong>und</strong>esvolke, dass Gott unter ihnen wandle; <strong>und</strong> es ist ein Schutzport, so<br />

dass die Kinder der Bosheit Israel nicht mehr drängen werden, wie vormals geschah (V. 10.11).<br />

Kurz das Haus ist ein Inbegriff aller nur denkbaren zeitlichen <strong>und</strong> ewigen Güter (vergl. die Spezialisierung<br />

dieser Güter im M<strong>und</strong>e Salomos: 1. Kön. 8,28-53). Und solch eines Hauses Baumeister soll<br />

nicht David, sondern Salomo sein. Mithin sind Salomo <strong>und</strong> der von ihm erbaute Tempel aus unvergänglichem<br />

Zedernholz zu dieser Zeit das Material, aus dem das Wort Gottes sich neue Formen<br />

schafft zur lebendigen Darstellung des Messias <strong>und</strong> seines Werkes. Salomo, <strong>und</strong> in ihm der Messias,<br />

ist nun als König zum Baumeister eines so heilbringenden Hauses auserkoren. Deshalb wird ihm als<br />

Gegenleistung Gottes ewige Herrschaft <strong>und</strong> Bestand des Thrones bis in alle Ewigkeit zugesagt. Weil<br />

Er so Großes ins Werk setzt – darum befestigt Gott sein Reich auf ewig. Und weiter heißt es in V.<br />

14: „Ich will sein Vater sein <strong>und</strong> Er soll mir zum Sohn sein: welchen, dieweil er in seiner Missetat<br />

(Verdrehtheit) sich befindet, ich strafen werde mit Menschenrute <strong>und</strong> mit Schlägen der Menschenkinder:<br />

aber meine Gnade soll nicht weichen von ihm.“ Sohn Gottes ist also Salomo oder vielmehr<br />

97 Das Targum übersetzt ר`ב.

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