Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

184 Psalm 110.
zum Bach (Gihon) hinab muss Salomo zuvor. Nur aus dem Bache am Wege wird Er, der Messias
Gottes, trinken können, wenn ihn dürstet auf diesem Wege; nicht kann er feierlichst auf Zion gesalbt
werden und ein kostbares Krönungsmahl einnehmen, wie Adonia es augenblicklich sich bereitet hat.
Darum aber (ן^כ־ל`ע), und gerade infolge dessen, wird Salomo das Haupt siegreich erheben, es mit
Macht und Ehre emporheben. Wir gedenken bei diesem „darum“ an jenen gleich herrlichen Wendepunkt
in Phil. 2,8.9: Er erniedrigte sich selbst – – darum hat ihn auch Gott erhöht und ihm einen Namen
gegeben, der über alle Namen ist usw.
Auch in diesem Ps. mussten wir es anerkennen, dass Alles sowohl auf Salomo, als auch auf den
Messias sich zurechtlegen ließ. Er ist übrigens nebst Ps. 8 der einzige Ps., der uns den König Salomo
im Stande der Erniedrigung schildert. Wir befinden uns in einer Zeit, wo auch Salomo erst noch
aufgefordert werden musste, den Thron seines Friedensreiches zur Rechten Jehovas auf Zion zu besteigen.
So wird denn hier zum zweiten Male Salomo zum Repräsentanten des erst leidenden und
danach mit Herrlichkeit gekrönten Messias aufgestellt, während ihm sonst die Herrlichkeitsgestalt
des messianischen Reichs zu vergegenwärtigen oblag.
kann durchaus nicht Davids Verfahren als ein solennes und glänzendes rechtfertigen.