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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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40 Psalm 16.<br />

Denn wie konnte er wohl besser solche Einstrahlungen des zukünftigen Heils auf die Seinigen wirken<br />

lassen, als durch das Lied, durch Psalmworte? –<br />

Geben wir also nur zu, dass David im Gebiete des äußerlichen Lebens des Messias Stellung<br />

gleichförmig gemacht war – wie dürften wir da wohl leugnen, dass er auch auf dem geistigen Gebiete<br />

der begeisterten Rede an des Messias Person <strong>und</strong> Werk heranstreifen könnte? War einmal seine<br />

äußerliche Stellung eine exzeptionelle – warum sollen dann nicht seine ins Psalmlied gefassten<br />

Worte über seine beschränkte Sphäre hinausgreifen können? Ja, mittelst des Geistes der Prophetie<br />

(den er 2. Sam. 23,2 sich beilegt 27 wird dieses Heranstreifen an den Messias in den mess. <strong>Psalmen</strong><br />

zur völligen Identifizierung mit dem Messias. Und zwar identifiziert sich David mit dem Messias<br />

nicht mittelst eines unnatürlichen Sprunges, mittelst einer Hineinversetzung in ein ihm fremdes Leben:<br />

sondern es war der notwendige Ausfluss seiner schon äußerlich exzeptionellen Stellung. Verbürgte<br />

nämlich diese äußerliche Stellung schon Etwas für die Tag <strong>und</strong> Nacht auf die Verheißung<br />

wartenden zwölf Geschlechter (vergl. Apg. 26,7) – wie viel mehr dann seine Psalmworte? Wie viel<br />

mehr verbürgten dann seine Psalmworte eine Befriedigung für die Herzensbedürfnisse des Volkes,<br />

die dahin gingen: dass alle Heiden diesen ihren König anerkennen möchten, dass Alles unter des<br />

Königs Füße möchte gelegt sein, dass dieser König der Verheißung die Verwesung nicht sehen <strong>und</strong><br />

ewiglich leben möchte. Solchen Hoffnungen gab David durch sein Psalmwort die Gewissheit der<br />

Erfüllung: er war äußerlich wie innerlich der beredteste M<strong>und</strong> dafür, als Gottverordneter Repräsentant<br />

Christi.<br />

Psalm 22.<br />

Der Verfasser ist David. Mit der Lage dieses gesalbten, aber von Saul wütend Verfolgten, stimmt<br />

die Schilderung unseres Psalmes trefflich überein. Die in V. 13-17 gewählten Ausdrücke deuten klar<br />

auf einen Aufenthalt in der Wüste. Die Wüste, in welche David vor Saul floh, gibt den besten Anlass,<br />

solche Bilder für sein Elend zu wählen. Die Zeit hingegen, in der David vor Absalom floh,<br />

passt gar nicht, denn dieselbige war eine verdiente Strafe Davids <strong>und</strong> schlecht würde die unschuldige<br />

Miene des Verfolgten (V. 10-12) zu dem vor Absalom fliehenden König passen. Diese unschuldige<br />

Miene passt dagegen trefflich auf den Sänger, der von Saul unschuldig verfolgt ward (Ps. 59,4.5:<br />

„ohne mein Verbrechen <strong>und</strong> ohne meine Sünde“). Wir forschen zuerst den uns im Psalme aufstoßenden<br />

inneren <strong>und</strong> äußeren Beweise der Messianität nach <strong>und</strong> prüfen dann die mannigfaltigen Ansichten<br />

über die redende Person unseres Psalmes.<br />

Der erste innere <strong>und</strong> zwar zugleich der allerpositivste Beweis der Messianität ist folgender. Der<br />

im Psalme Redende erwartet als Resultat <strong>und</strong> Erfolg der Verkündigung seines Leidens <strong>und</strong> der ihm<br />

gewiss gewordenen Errettung aus demselben nicht nur die Befriedigung <strong>und</strong> volle Sättigung sondern<br />

auch die Bekehrung aller Heiden bis an die Enden der Welt. Seine Brüder <strong>und</strong> sein Volk lädt er<br />

ein zu dem herrlichen Mahle (in welches Bild Er die Verkündigung von dem, was Gott an Ihm getan,<br />

einkleidet) – aber zugleich lädt er ein alle Heiden. Nachdem Er solches durchgemacht, wie hier<br />

im Psalme uns vor Augen geführt wird, hat der Sänger nun ein <strong>Recht</strong> sich erworben, alle Welt zur<br />

Teilnahme an der Verkündigung seine Leiden <strong>und</strong> zum Genusse Seines Mahles zu rufen. – Stehen<br />

also die Schicksale des hier Redenden <strong>und</strong> die großartigste Erfüllung aller patriarchalischen Hoffnungen,<br />

nämlich der Heiden Bekehrung, miteinander im Zusammenhang; stehen diese zwei Momente<br />

im Kausalnexus zueinander: dann müssen wir doch wahrlich hinausgreifen über David. Es<br />

wäre eine Chimäre gewesen im M<strong>und</strong>e Davids, so Etwas von den ihm zugestoßenen Schicksalen an<br />

<strong>und</strong> für sich zu erwarten. Der zweite innere Beweis für die Messianität sind mehrere für David zu<br />

27 „Der Geist Jehovas sprach durch mich, <strong>und</strong> sein Wort ist auf meiner Zunge.“

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