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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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Psalm 118. 121<br />

הdי] kommt elfmal in diesen Hallel-<strong>Psalmen</strong> vor; fünfmal allein in unserem Psalme. Es kommt<br />

auch sonst in gewiss Davidischen <strong>Psalmen</strong> vor s. Ps. 68,5; vergl. Jedidja. הdי war von dem Liede Moses<br />

(Exod. 15,2) her schon längst gang <strong>und</strong> gäbe geworden. Unser V. 5 vergleicht sich gut mit dem<br />

Davidischen Ps. 138,3.<br />

V. 6-9. In drei Versen stellt David das Vertrauen auf Gott dem Vertrauen auf Menschen antithetisch<br />

gegenüber.<br />

י[ל ׳י] Jehova ist für mich; dieser Gedanke ist echt Davidisch ausgedrückt = Ps. 56,10. Das י[ל bedeutet<br />

„zum Besten Jemandes, für Jemand“ (Ges. 154,3 e). Das zweite Hemistich ist = dem Davidischen<br />

Ps. 56,5.12.<br />

V. 7. י dרrזÉ עrב י[ל ׳י] Jehova ist unter meinen Helfern, ist zu übersetzen nach Ps. 54,6 b (s. Hupfeld z. d.<br />

Stelle); Richt. 11,35; 2. Sam. 15,31. David hatte ja vielerlei Helfer, die sich nach Ziklag zu ihm gesellten,<br />

z. B. auch Brüder Sauls (s. 1. Chron. 12,2). Aber von der Klasse der Helfer ist Einer vor Allen<br />

groß, das ist Jehova, der Erste <strong>und</strong> der Letzte.<br />

rב הא dר] mit Wohlgefallen sehen, wie Prov. 29,16; Ps. 27,13; 54,9. Er will sein Wohlgefallen sehen<br />

an den Feinden. Dass diese Worte keine gemeine Rachsucht enthalten, wird klar, wenn man sich die<br />

Gegner vergegenwärtigt. Diese, Saul <strong>und</strong> sein Anhang, verfolgen den, von welchem sie wissen, dass<br />

Gott ihn außergewöhnlich durch Samuel hatte salben lassen (vergl. 1. Sam. 23,17; 24,21). Somit<br />

ward Gott in David verletzt <strong>und</strong> missachtet (s. Ps. 69,10): <strong>und</strong> da ist es doch gewiss eins Lust, Gottes<br />

Feinde untergehen zu sehen.<br />

V. 8.9. הdסdח] mit folgendem rב = „sich in Einem bergen“; es muss dieses W. dem Sprachgebrauche<br />

unserer VV. zufolge ein stärkeres Vertrauen besagen, als ח`טdב folg. ב. Aus den Menschen werden<br />

noch besonders die םי[בי[דrנ] hervorgehoben, ׳נ ist eine Passivform von ב`דdנ stoßen; also Einer, der angetrieben<br />

wird, sich gedrungen fühlt zur Wohltat oder Freigiebigkeit (vergl. Jes. 32,8). Weil dies<br />

meist durch hohe Geburt, angesehene Stellung <strong>und</strong> Reichtum bewirkt wird, so ist das Wort im<br />

Sprachgebrauch katexochen ein Nobler, ein Vornehmer oder Fürst. Mit solchen םי[בי[דrנ meint David<br />

etwa Achis (1. Sam. 27,2.5) <strong>und</strong> den König der Moabiter, zu welchem er seine Eltern brachte (1.<br />

Sam. 22,3); auch Ahimelech (1. Sam. 21,2) ist nicht auszuschließen. Alsdann stände בי[דdנ hier in dem<br />

gleichen Sinne wie Jes. 13,2 = „Magnaten“.<br />

V. 10-12. In abermals drei Versen stellt David dar, wie er nunmehr aufgr<strong>und</strong> solches Vertrauens<br />

auf Jehova allen seinen Feinden Trotz bieten werde.<br />

ם[יוג־לdכ] Alle Heiden ohne Unterschied besagt dies; solche Redeweise ist uns aus Ps. 2,1.2 bekannt,<br />

wo alle Könige unterschiedslos sich gegen David sollten zusammengerottet haben. Es nimmt<br />

der begeisterte Sänger die Gesinnung der zahlreichen Nachbarvölker übergreifend <strong>und</strong> zugleich mit<br />

dem vollsten <strong>Recht</strong>e für die natürliche Gesinnung aller Völker. Von diesen vorbildlichen Ereignissen<br />

ausgehend, gebraucht er einen so umfassenden Ausdruck, dass selbst der Messias <strong>und</strong> der ihn<br />

treffende Hass der Völker dabei nicht zu kurz kommt. Übrigens umgab David, wie wir aus 1.<br />

Chron. 18,11 <strong>und</strong> Ps. 83,7-9 89 wissen, oft eine große Masse von den umwohnenden Völkern, <strong>und</strong><br />

von den Machinationen gegen David, welche Gott im Keime erstickte, schweigt die Geschichte.<br />

י[נובdבrס] es ist das Präteritum hypothetisch gesetzt, wie Ps. 21,12 <strong>und</strong> Ps. 22,30 (s. o.), im Nachsatze,<br />

folgt das Futurum darauf, hier eingeleitet durch י[כ. Dieses י[כ ist wie Ps. 128,2 nachgestellt <strong>und</strong><br />

affirmiert kräftig nach Ewald. Ähnlich kann man in Jes. 3,10 übersetzen: „sprechet! der Gerechte<br />

fürwahr, der hat es gut.“<br />

89 Zu Ps. 2,2 suchten wir zu beweisen, dass Ps. 83 nicht in Josaphats Zeit, geschweige denn in die Makkabäer-Zeit<br />

hinabzudrücken sei. Wir sahen dort in Ps. 83 eine Induktion der Völker welche teils wirklich, teils de conatu (<strong>und</strong><br />

der Gesinnung nach) David bedrängten.

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