Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht
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Psalm 40. 95<br />
großer Gemeinde verkünden will, trifft ihn Verfolgung, <strong>und</strong> auch die Last der sich nicht neutral zu<br />
ihm verhaltenden Sünden will ihn erdrücken. Auch er muss um Aushilfe bitten, wie in Gethsemane<br />
nachmals, <strong>und</strong> als er sprach (Joh. 12,27): „jetzt ist meine Seele betrübt <strong>und</strong> was soll ich sagen? Vater,<br />
hilf mir aus dieser St<strong>und</strong>e; – doch darum bin ich in diese St<strong>und</strong>e gekommen“. Also dürfen wir<br />
auch hier sagen: in <strong>und</strong> mittelst Davids Person realisiert sich zunächst für jene Zeit das Heilswerk<br />
des Messias, dessen Gr<strong>und</strong>züge <strong>und</strong> Lineamente uns schon aus dem Protevangelium her bekannt<br />
sind.<br />
Die Autorschaft Davids ergibt sich für diesen unseren Psalm schon ganz evident aus dem soeben<br />
dargelegten Inhalt. Es war eben kein anderer M<strong>und</strong> in Israel geschickt, um so inhaltsschwere Gedanken<br />
auszukünden; keiner war so präpariert, keiner auch so mit der Vollmacht versehen, Gedanken<br />
auszusprechen, die aus jedem anderen M<strong>und</strong>e revolutionär geklungen hätten. Es musste eine<br />
Person sein, die schon durch ihre Berufsstellung einen Anstoß gab, durch den man veranlasst wurde,<br />
so neue Wahrheiten (wie die Entwertung der Opfer) gläubig hinzunehmen, oder auch nur geduldig<br />
anzuhören. David nun konnte allein solchen Substitut der Opferthora veranschaulichen, das<br />
Auftreten eines solchen Substituts denkbar machen.<br />
Ein äußerer Beweis für die davidische Abfassung liegt in der urk<strong>und</strong>lichen Bezeugung dieser Abfassung<br />
sowohl durch unseres Psalmes Überschrift, als auch durch diejenige von Ps. 70. Zwei historische<br />
Zeugnisse also drängen uns, mindestens für die letzte Hälfte, zur Anerkennung der davidischen<br />
Autorschaft. Hängt nun in Ps. 40 alles innerlich notwendig zusammen (wie wir gezeigt haben),<br />
so ist damit auch der ganze 40. Psalm durch ein doppeltes Zeugnis als davidisch aufrecht erhalten.<br />
Wenn wir auf Einzelnes eingehen wollten, so könnten wir viele Analogien aus anderen <strong>Psalmen</strong>,<br />
die David zugeschrieben werden, beibringen. Zu V. 15 finden sich viele Anklänge in Ps. 35,4.26. –<br />
Zu חאvה in V. 16 vergl. man den davidischen Ps. 35,21.25.<br />
Das שvפvנ ש^ק`ב in V. 15 ist bei David oft, z. B. Ps. 63,10; es ist eine Reminiszenz aus der Periode<br />
seiner Flucht vor Saul, wo man ihn in allen Schlupfwinkeln des Landes Juda aufzuspüren trachtete.<br />
Zu dem Gedanken in V. 17 vergleiche man Ps. 64,11. – Der Übergang in V. 10, woselbst David sich<br />
zur Verkündigung anschickt, ist ähnlich mit Ps. 22,23.26 <strong>und</strong> Ps. 69,31 (Ps. 118,17). Delitzsch im<br />
Comm. z. Hebräerbrief S. 457 vergleicht noch V. 5 mit Ps. 52,9; V. 12 mit 25,21; V. 13 mit Ps. 69,5;<br />
V. 14 b mit Ps. 22,20 b <strong>und</strong> Ps. 38,23; V. 18 mit Ps. 86,1; 109,22 <strong>und</strong> mehreres Andere, was wir schon<br />
bei der Auslegung berücksichtigten.