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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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II. Die messianischen <strong>Psalmen</strong> Davids im Stande der Erhöhung.<br />

Den Leiden der saulischen Verfolgungszeit, von denen Ps. 16; 22; 69 <strong>und</strong> 40 widerhallten, ward<br />

David entnommen durch seine Anerkennung als König. In Hebron wurde er von Ältesten aus allen<br />

Stämmen feierlich als König über ganz Israel anerkannt (vergl. 1. Chron. 12,23-40); hier erst trat<br />

die sieben Jahre zuvor geschehene Salbung in die rechte Wirksamkeit. Hiermit war nun auch die an<br />

David geknüpfte Entwicklung der heiligen Geschichte jener Zeiten auf einen Höhepunkt verläufiger<br />

Realisierung angelangt. Der von Gott einst in die Welt eingeführte Weibessame hat in Davids Person<br />

über die Schlange <strong>und</strong> ihren Samen 60 gesiegt, ob er gleich dabei den Fersenstich in reichlichem<br />

Maße kostete. Der König nach der Wahl Gottes war nunmehr erhöht <strong>und</strong> mit ihm zugleich Alle,<br />

welche gläubig an diesem Herzoge ihres Heiles festgehalten. Diese alle feierten nunmehr einen<br />

Sieg, als David siegreich auf den Thron erhoben war. David, Judas Sohn, war Haupt <strong>und</strong> König geworden<br />

des Volkes, welches den Segen Abrahams auch für die Heiden in sich bewahrte. Und so war<br />

denn vor Allem in ihm, in dem Haupte, eine Person vorhanden, in welcher sich jener Segen Abrahams<br />

lokalisierte. Gegenüber dem Fluche, unter dem die Völker allesamt beschlossen lagen, erhob<br />

sich in der Person des erhöhten David ein Segenshort <strong>und</strong> Segensquell sowohl für sein Volk, als<br />

auch für alle Völker insgesamt. Seit Abraham war nicht wieder eine Person erstanden, in welcher<br />

der Segen dermaßen <strong>und</strong> wie in einem Brennpunkte konzentriert gewesen wäre. In dieses <strong>Licht</strong><br />

wird die Erhöhung <strong>und</strong> Anerkennung Davids abermals durch ein sehr gewichtiges Psalmwort gesetzt:<br />

wir meinen den 21. Psalm. Die Gedanken Christi bei seiner Himmelfahrt sind gewiss nirgends<br />

authentischer vorgebildet, als in den Worten dieses Psalmes, gesungen zur Verherrlichung der Erhöhung<br />

Davids.<br />

Psalm 21.<br />

Der Verfasser ist David, gemäß der Überschrift. Und dafür spricht in der Tat Alles in diesem<br />

Psalme. Besonders davidisch klingt V. 10 mit den kühn <strong>und</strong> fast unruhig einander drängenden Gedanken<br />

<strong>und</strong> drastischen Bildern. V. 13 zeugt von dem kriegsk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> im Kampfe bewanderten<br />

König David. In V. 14 ist fast jedes Wort davidisch; vor allem gehört hierher die Formel הdרי[שdנ<br />

הdרrמ`זrנו, welche nur in davidischen Kompositionen (s. Ps. 27,6; 57,8; 108,2; 1. Chron. 16,9), <strong>und</strong><br />

sonst nie in dieser Zusammenstellung im A. T. vorkommt. Desgleichen ist הdמור als an Gott gerichtete<br />

Aufforderung nur davidischen Pss. eigentümlich (s. Ps. 57,6.12; Ps. 108,6). Dem David, der ja so<br />

oft neue Bilder <strong>und</strong> Ausdrücke erfand, ist das durchaus solitäre ל`ע הdטdנ in V. 12 sehr entsprechend.<br />

Wenden wir uns zu den inneren Gründen der Messianität unseres Psalmes, so treten uns hier besonders<br />

die für den menschlichen König David allzu überschwenglichen Prädikate <strong>und</strong> Aussagen<br />

entgegen. So wird dem hier in Rede stehenden König ewige Lebensdauer in V. 5 beigelegt; er wird<br />

zum ewigen Segen gesetzt in V. 7: was also Abraham einst repräsentierte, ist jetzt an diesen König<br />

geknüpft. V. 10 werden die dem Könige beigelegten Strafakte ohne weiteres parallelisiert <strong>und</strong> in<br />

eine Reihe gestellt mit dem Verschlingen der Feinde von Seiten Jehovas. Zweitens kommt in V. 6<br />

eine spezifisch übermenschliche Formel: רdדdהrו דוה vor. Diese Formel besagt göttliche Majestät, <strong>und</strong><br />

ist sonst nur solchen <strong>Psalmen</strong> eigen, in denen entweder Gott, oder der messianische König verherrlicht<br />

wird (Ps. 96,6; 104,1; 111,3, Ps. 45,4; ähnlich ist רdדdהrו דובdכ in Ps. 8,6 s. Hupf. z. d. St.). – Zu<br />

diesen eklatanten inneren Beweisen tritt verstärkend hinzu der äußere Beweis für die Messianität<br />

unseres Psalmes. Schweigt hier einmal das N. T., so fließen dagegen aus der jüdischen Tradition uns<br />

reichliche Zeugnisse zu.<br />

60 Zu solchem Samen war Saul <strong>und</strong> sein Anhang leider herabgesunken, trotzdem, dass Saul einst unter den Propheten<br />

gewesen. Immerhin hat David mehr die Saulischen als Saul selber gehasst <strong>und</strong> in seinem Psalmgesange vor Augen<br />

gehabt.

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