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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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Psalm 45. 151<br />

ך rרà dדהrו] knüpft mit vieler Eleganz <strong>und</strong> nach Weise der sog. Stufenpss. (z. B. 121,2), wie Maurer<br />

bemerkt, an רdדdהrו דוה an, kettengliedartig den Gedanken weiter leitend. Diese Art der Anknüpfung ist<br />

auch arabischen Dichtern nicht fremd: vergl. die Moallakath des Imru ’l Keis V. 13; Sure 40, 38;<br />

Hamasa ed. Freitag S. 10. 114 Der Sinn ist: was Deine Majestät betrifft, so fahre durchgreifend einher.<br />

Das Wort, von dem als Ganzem Etwas ausgesagt werden soll, steht im absoluten Kasus voraus, wie<br />

Ps. 46,5; Ps. 140,10 <strong>und</strong> wie gleich unten in V. 13 רÉצ־ת`בו.<br />

ח`לrצ] mit ב`כrר eng zusammengehörig; es steht voran, wegen der logischen Aufeinanderfolge, obgleich<br />

es nur die Nebenbestimmung enthält. Logisch geht ja das Durchdringen vorauf, dem dann<br />

das ungestörte Einherfahren nachfolgt. ח`לdצ ist mit Fleischer bei Del. zu unserer Stelle mit „durchdringen“<br />

(eigentl. „gerade fort gehen“) zu übersetzen nach dem Arabischen; also durchdringend<br />

fahre einher (zu vergl. für diese Bedeutung von חלצ ist auch Jer. 22,30: s. Hitzig z. d. St.).<br />

וגו תvמvא־ר`בrד־ל`ע] Er soll einherfahren eigentl. in Sachen der Wahrheit, zu Gunsten, wegen der<br />

Wahrheit.<br />

קvדvצ־הdוrנ`ע] wir erwarten hier den st. constr. ת`וrנ`ע. Nun ist aber ein Mittelding zwischen st. constr. u.<br />

absol. im Text vorhanden, dessen mittlerer Vokal verkürzt ist, nämlich ה dוrנ`ע<br />

st. ה dוdנ`ע<br />

oder ת`וrנ`ע: eine<br />

Mittelform, die mittelst Makkeph eng an קvדvצ angelehnt ist. Es ist dies freilich eine ungewöhnliche<br />

Verbindung, durch die jedoch ein sonst ungewöhnliches nomen compositum nahezu gebildet worden<br />

ist (so Stier, Hitz., Hupf., Del.). Gerechtigkeitsknickung, Gerechtigkeitsbeugung können wir<br />

übersetzen. Also Wahrheit soll das Einherfahren seiner Majestät zuwege bringen <strong>und</strong> der geknickten<br />

Gerechtigkeit aufhelfen. Solche Motive des Kriegszugs beweisen, dass dieser Krieg zu Salomo passte;<br />

<strong>und</strong> wird man also nicht das Kriegerische hier gegen Salomos Auftreten im Psalme geltend machen<br />

dürfen.<br />

ך rרות] Jussiv von הdרdי: was du nicht erwartetest, worüber du selbst erstaunst, solches wird deine<br />

<strong>Recht</strong>e tun.<br />

V. 6. ךיvצ[ח] Deine Pfeile sind geschärfte, scharfe. Gemäß dem Vorigen dürfen wir hier an Worte<br />

denken, wie auch Kohel. 12,11 sagt: die Worte der Weisen sind wie Stacheln, <strong>und</strong> auch Nägeln werden<br />

die Sprüche der Weisen daselbst verglichen. So sind auch Jes. 11,4 die richterlichen Aussprüche,<br />

die aus dem M<strong>und</strong>e des Messias gehen, als ein Stock dargestellt; Jes. 49,2 wird des Messias<br />

M<strong>und</strong> zum scharfen Schwert gemacht; <strong>und</strong> das Wort Gottes ist ein schwerer Hammer (Jer. 23,29), ja<br />

ein zweischneidiges Schwert (Hebr. 4,12). Demnach können hier Pfeile auch Worte vorstellen: da<br />

dieselben ja auch wie ein Pfeil Einem ins Herz dringen nach gemeinmenschlicher Vorstellung. Die<br />

Worte haben eine solche Wirkung, dass die Nationen niedergestreckt unter des Königs Füße zu liegen<br />

kommen; worin die Herrschaft (das הdדdר u. ש`בdכ) über diese Nationen ausgesagt liegt. Sehr bequem<br />

wäre es, ולrפ[י zum letzten Gliede des Verses zu ziehen; sie (die so scharfen Pfeile) werden den<br />

Feinden des Königs ins Herz treffen. Dies ist jedoch gegen die Akzente, <strong>und</strong> der zwischeneingeschobene<br />

Satz ךי[תrח`ת םי[מ`ע wäre auch zu kahl <strong>und</strong> abrupt.<br />

Deshalb fassen wir den Vers besser in der Weise, dass der Sänger der Pfeile Wirkung erst im<br />

Ganzen wahrnimmt: Völker fallen überwältigt hin. Dann erst, bei näherer Besichtigung, entdeckt er,<br />

dass die Pfeile den Feinden des Königs tödlich gewesen, ihnen mitten ins Herz gegangen, während<br />

andere nachgiebigere Nationen leichteren Kaufs davonkommen <strong>und</strong> nur unterworfen werden. Zu<br />

Salomos Zeit kam eine solche Gesamtwirkung seiner königlichen Majestät freilich nur sehr vorläu-<br />

114 Mithin ist diese Eigentümlichkeit nicht den Pss. 120–134 so ausschließlich eigentümlich, dass sie einen eigenen<br />

Stufenrythmus konstituierte, welcher den Liedern sogar ihren überschriftlichen Namen תולע`מ`ה רי[ש erworben hätte<br />

(Gesen. d. W. Delitzsch). Es sind vielmehr wohl Pilgerlieder, gesungen beim Hinaufzug zur heil. Stadt an den drei<br />

hohen Festen.

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