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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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72 Psalm 69.<br />

וגו רvפ^ס[מ וחdמ[י] dieses Auslöschen aus dem Buche der Lebendigen besagt, wie Hupf. gut bemerkt,<br />

Ausschluss von dem Reiche <strong>und</strong> Volke Gottes. Dass nun diese Feinde Davids auch vor dieser Auslöschung<br />

nicht wahrhafte Mitglieder dieses Volkes Gottes gewesen, ergibt sich aus folgenden Erwägungen.<br />

1) Sie sind (nach V. 28) noch nicht der vor Gott geltenden Gerechtigkeit teilhaftig geworden,<br />

sei es auch, dass sie in ihrer Weise nach einer <strong>Recht</strong>fertigung trachteten (gleich Israel, zufolge<br />

Röm. 9,31). 2) Diese Feinde können in diesem Buche nicht auf der gleichen Seite mit den Gerechten<br />

gestanden haben, nach der zweiten Hälfte unseres Verses. Also ist das Buch der Lebendigen sensu<br />

lato hier zu fassen (= Exod. 32,33), in welchem einige „zum Leben“ (Jes. 4,3), andere dagegen<br />

„nicht zum Leben“ aufgeschrieben stehen. Dieses Buch der Lebendigen ist zunächst also Bild dafür,<br />

dass Gotte alle Glieder seines Volkes gegenwärtig sind, wie auf Erden ein Bürgerbuch über alle Geschlechter<br />

<strong>und</strong> Mitglieder einer Stadt geführt wird (Ez. 13,9 46 ). Weil aber das Aufgeschriebensein in<br />

diesem Buche nur für die wahren Mitglieder des Reiches Gottes von Wert war, so machte sich allmählich<br />

der Sprachgebrauch geltend, das Buch des Lebens nur sensu bono zu fassen (so im N. T.). 47<br />

– Anders fasst diese Stelle Augustin: hoc dictum est sec<strong>und</strong>um spem ipsorum, quia ibi se scriptos<br />

putabant. Calvin: quia incomprehensibilis est aeterna Dei electio, respectu humani sensus scribi dicuntur<br />

quos Deus palam et apertis signis populo suo accenset. Sic rursus eadem ratione delentur<br />

quos Deus palam abdicat et exterminat e sua ecclesia. – Mit den Gerechten nicht aufgeschrieben zu<br />

sein, ist eine nähere Bestimmung des ersten Versgliedes. Für Johannes in Apoc. 20,12 ist das Buch<br />

des Lebens schon etwas ganz für sich, in welchem allein die aufgr<strong>und</strong> der anderen Bücher als gerecht<br />

Erklärten eine Stelle haben.<br />

V. 30-34. Übergang zum Lobe Gottes aufgr<strong>und</strong> der ihm gewiss gewordenen Errettung. Und zwar<br />

soll dies geschehen in einem die Opfer weit hinter sich zurücklassenden Liede <strong>und</strong> Lobgesange. 48<br />

V. 30 bildet den Übergang zum Triumph des Sängers nach seinem Leiden. Anfangs ist er noch<br />

bedrückt, aber indem er den Namen Gottes anruft, wird er entrückt auf eine Höhe, die seinen Feinden<br />

zu hoch ist. ב^ג[ש] „entrücken mittelst Versetzung auf eine Höhe“ wird trefflich illustriert durch<br />

Prov. 18,10: wonach der Name Gottes ein solch mächtiger Turm <strong>und</strong> Schutzort ist. Die Wendung<br />

zur frohen Aussicht ist nun im zweiten Halbverse ebenso plötzlich, wie Ps. 22,22 <strong>und</strong> Jes. 8,22 (חdדfiנrמ<br />

vergl. Hitzig dazu).<br />

V. 31. Also errettet <strong>und</strong> auf einen hohen Felsen versetzt, will der Sänger den Namen Gottes hell<br />

<strong>und</strong> klar ans <strong>Licht</strong> stellen (ל^ל[ה) in einem Liede, welches zugleich הdדות (Dank) enthalten soll. Ein<br />

solches Lied wird uns Ps. 40,4 ff. vor Augen stellen. Auch dieses Lied Davids wird nun (wie auch z.<br />

Ps. 22,23 bemerkt ward) von der ratio seines Leidens, wie sodann von dem Faktum seiner Errettung<br />

zu singen <strong>und</strong> zu sagen haben. Denn einseitig seine Errettung preisen kann Derjenige nicht, welchen<br />

Jehova selber in den Zustand, aus welchem er zu erretten war, hineinversetzte (was hier abermals<br />

46 Hitzig bemerkt dazu: „Vergl. Esr. 2,62. Die lebenden Bürger der Theokratie waren mit ihren Kindern (Ps. 87,6),<br />

oder ausdrücklich als kinderlos angemerkt (Jer. 22,30), in ein Verzeichnis aufgenommen.“<br />

47 Gut Delitzsch: „erst im N. T. erscheint das Lebensbuch als Namenliste der Erben der ζωὴ αἰώνιος“: aber auch<br />

schon Jes. 4,3 ist dies unverkennbar, wenn es gleich dort in spezielleren Worten vermerkt wird.<br />

48 30. Und ich bin gebeugt <strong>und</strong> in Schmerzen,<br />

Deine Erlösung, Gott, wird mich entrücken.<br />

31. Da will ich rühmen Deinen Namen im Lied,<br />

<strong>und</strong> ihn erheben im Lobgesang.<br />

32. Und das wird angenehmer sein für Jehova als junge Stiere,<br />

Hörner ansetzende, Klauen spaltende.<br />

33. Haben’s eingesehen die Gebeugten: sie werden sich freuen,<br />

(<strong>und</strong>) die Gott Suchenden: – es wird leben euer Herz!<br />

34. Denn es hört Jehova auf die Armen,<br />

<strong>und</strong> seine Gefangenen verachtet er nicht.

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