Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht
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Psalm 118. 125<br />
<strong>Recht</strong>, die auch den gleichfalls persönlich gehaltenen Psalm 22 auf Israel deuten. 3) Auch das N. T.<br />
(wie schon Jesaja) fasst den Stein ja nicht als ein Kollektivum, wie Israel ein solches ist, sondern es<br />
stellt Christum direkt unter diesem Bilde dar. – Durchaus verkümmert wird ferner der Sinn unseres<br />
Verses bei der Beziehung desselben auf jene Gr<strong>und</strong>steinlegung des zweiten Tempels (Esra 3,12):<br />
welcher Stier u. Delitzsch das Wort reden. Bei jener Gr<strong>und</strong>steinlegung weinten Einige von den Alten,<br />
die noch den salomonischen Tempel gesehen; sie waren schmerzlich berührt von der Kümmerlichkeit<br />
des neuen Anfangs. Auf dieses so ganz gerechtfertigte Weinen soll das Verachten des Steines<br />
von Seiten der Bauleute in unserem Verse deuten. Das ist in der Tat keine Erklärung mehr, sondern<br />
ein dürftiger Notbehelf, nachdem man sich einmal in eine irrige Auslegung eingelassen hat.<br />
Der Sinn, welchen unser Vers in Bezug auf den Messias hat, ist zu evident <strong>und</strong> klar vorliegend in<br />
der Erfüllungsgeschichte, als dass wir weiter uns darüber verbreiten müssten. Wie der Messias nämlich<br />
schon hier in David von Seiten Sauls verworfen ward: so ist er nachmals offenbar <strong>und</strong> vor aller<br />
Welt von Seines Volkes Bauleuten, dem hohen Rate, verworfen worden (Mt. 21,42; Mk. 12,10-13;<br />
Lk. 20,17 ff.). Es ist kein Spruch des A. T. so oft im N. T. benützt, wie dieser; vor allem ist das Bild<br />
vom Eckstein sehr gründlich <strong>und</strong> ergiebig von den heiligen Schriftstellern des N. T. ausgebeutet<br />
worden.<br />
V. 23. Dass eine derartige Gr<strong>und</strong>steinlegung zustande kommen konnte, <strong>und</strong> zwar wider den Willen<br />
der legitimen Bauleute, Sauls <strong>und</strong> seines Anhangs, das ist vom Herrn geschehen, das ist selbst<br />
uns verw<strong>und</strong>erlich. David selbst verw<strong>und</strong>ert sich darüber, wie Gott Solches habe zustande bringen<br />
können.<br />
תאdלrפ[נ] die aramäische Form der dritt. fem. sing. Ni. von אלפ (vergl. Ges. 74,3. not 1).<br />
V. 24: םוי`ה־הvז] הvז steht δεικτικῶς wie in Jes. 23,13; 25,9.<br />
הdוהrי הdשdע] ist ein elliptischer Relativsatz. Also: dies da ist der Tag, den Gott gemacht, lasst uns uns<br />
freuen dieses Tages. – Die Zusammenstellung der Verba הdחrמrש[נrו הdלי[גdנ] ist Davidischen <strong>Psalmen</strong> vorzugsweise<br />
eigen: 14,7; 16,9,31, 8; 32,11; 45,16; (48,12) 53,7. Der Phrase <strong>und</strong> ganzen Anlage unseres<br />
Verses folgt Jes. 25,9.<br />
V. 25-26 92 lässt der Psalmist die zum Empfang – etwa am Zelte der B<strong>und</strong>eslade – aufgestellte Levitenschar<br />
reden. Diese sehen die Lade auf der Schulter ihrer Amtsgenossen <strong>und</strong> David vorauftanzen.<br />
Sie können Davids Aufforderung, zu frohlocken <strong>und</strong> fröhlich zu sein, noch nicht Folge leisten.<br />
Vielmehr sie erbitten vorerst noch in V. 25, dass es dem König nicht doch noch zuletzt ergehen<br />
möchte, wie bei dem vorigen Versuche, die Lade nach Zion zu führen. Ganz ohne Besorgnis waren<br />
sie noch nicht; denn es konnte noch jetzt die Lade ins Schwanken geraten <strong>und</strong> eine tödliche Niederlage,<br />
wie vordem zu Perez Usa, anrichten. Selbst das Tanzen Davids war nicht reine Freudenbezeugung,<br />
sonst hätte Michal dieselbe wohl mehr anerkannt <strong>und</strong> gebilligt: sondern, wie wir gleich sehen<br />
werden, eine Demütigung, die der große König sich selber angedeihen ließ. Damit harmoniert denn<br />
auch der flehentliche Bittruf unseres Verses.<br />
הdנdא] ánna zu sprechen (s. Hupf. dazu); es bedeutet ah quaeso. Es ist ein flehentliches, sanft<br />
schmeichelndes Wort (so Buxtorf).<br />
אdנ הdעי[שוה] das אdנ hatten wir schon in V. 2 = quaeso. Im N. T. lautet es nach der chald. Aussprache<br />
אdנrע`שוה = Ωσαννά Mt. 21,9. Über den Gebrauch dieser Formel beim Laubhüttenfest vergl. Buxtorf<br />
lex. Chald. p. 992. Dass übrigens neue Redner oder Sänger den bisherigen Redner unterbrechen, ist<br />
92 25. (Die Leviten). O, Jehova, hilf doch;<br />
o, Jehova. gib Gelingen doch!<br />
26. Gesegnet sei, der da kommt im Namen Jehovas,<br />
wir segnen Euch (die ihr seid) aus dem Hause Jehovas!