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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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138 Psalm 8.<br />

tung nicht fremd gewesen, sonst hätte Jesus (in Mt. 21,16) ihnen nicht den zweiten Vers unseres<br />

Psalmes so unvermittelt entgegen halten können. V. 1 Überschrift. 103<br />

V. 1. תי[ת[ג`ה ל`ע] Gittith ist wohl ein aus dem philistäischen Gath stammendes Instrument oder eine<br />

gattische Weise. Es scheint ein Instrument fröhlichen Klanges gewesen zu sein, oder eine fröhliche<br />

Weise: denn die einzigen noch außerdem dies Wort in der Überschrift bietenden <strong>Psalmen</strong> 81; 84<br />

sind fröhlichen Inhalte.<br />

V. 2.3. Die Glorie Gottes <strong>und</strong> ihre Quelle. 104 רי[ד`א] herrlich, ר`דא ist mit ר`דdה verwandt, die Gr<strong>und</strong>bed.<br />

liegt nach dem Arab. im tumescere (Schultens Prov. p. 141).<br />

Alles kommt hier auf die Auslegung des הdנrת an. Viele nehmen es als Imperativ, wo das רvשא sehr<br />

auffallend wäre. Andere nehmen es als Infin. mit ה. Dies lautet aber furchtbar schleppend <strong>und</strong> ungeschickt.<br />

Noch Andere statuieren eine Radix הdנdת <strong>und</strong> schreiben ihr nach den Dialekten die Bedeutung<br />

„lobsingen“ oder „tönen“ oder „erstrecken, reichen“ zu (vergl. Ew. S. 268 Anmerk. 1, welcher ein<br />

הdנrת = ד `רrי in Richt. 5,13 annimmt). Wir können auf Hupfelds treffliche Widerlegung aller dieser Erklärungsversuche<br />

verweisen, wenn gleich wir seine Korrektur bedauern müssen. Wir nehmen הdנrת<br />

als die dritte Pers. fem. sing. statt הdנrתdנ. Diese Abwerfung des ersten Radikals נ kommt 2. Sam. 22,41<br />

noch vor neben הdת`תdנ im Parallel-Psalm 18,41. Diese Verstümmlung lässt sich entschuldigen, wenn<br />

man an die stete Einbüßung des נ im Fut. denkt (m. vergl. Ew. § 195 c). Ähnlich ist die Abwerfung<br />

des ersten Radikals beim Prät. von ב`שdי (Ps. 23,6) <strong>und</strong> beim Inf. desselben Verb. in Jer. 42,10 (s. Hitzig<br />

z. d. St.); in 1. Sam. 12,2 scheint der LXX die gleiche Abwerfung möglich.<br />

Wie wir, nehmen es noch Ammon, Küster, Maurer. Damit sind wir den weitläufigen Konjekturen<br />

oder gar einer Emendation überhoben. Alles wird klar, <strong>und</strong> wir bekommen ein helles <strong>Licht</strong> über den<br />

ganzen Ps. Wir übersetzen: welche (nämlich Erde) Deine Majestät (o Gott!) auf den Himmel übertragen<br />

hat. Die Erde hat also etwas, wovon der Himmel selbst nichts hat. Wir erinnern an das Wort,<br />

„was auch die Engel gelüstet zu durchschauen“ 1. Petr. 1,12.<br />

Auf die richtige Auffassung dieses zweiten Verses deutet auch der zehnte Vers: wo nach Führung<br />

des Beweises der Refrain abermals hervortönt: „Jehova unser Herr, wie herrlich ist Dein Name auf<br />

der ganzen Erde“.<br />

דוה ן`תdנ] mit folg. ל`ע Majestät, Glorie auf Etwas legen; so steht es auch Num. 27,20 von Josua, auf<br />

den Moses Glorie gelegt wird; 1. Chron. 29,25 von Salomo.<br />

V. 3: beginnt die Auseinanderlegung dieser Glorie. זÉ ע dתrד`ס[י] Du hast Dir ein Bollwerk, eine Feste<br />

gegründet, זÉ ע eigentl. Kraft; zuweilen s. v. a. זÉ עdמ. Bollwerk, Feste (= Ps. 28,8; 46,2; Ps. 18,3) (s.<br />

Hupf.).<br />

י[פ[מ] Dies ist hier nicht zu umgehen, oder zu verflachen; schon Calvin nennt die Annahme, dass<br />

י[פ[מ s. v. a. י[פrכ sei, eine absurde, indem sie verflachend ist <strong>und</strong> die Schwierigkeit umgeht. Wenn nicht<br />

gerade der M<strong>und</strong> der Säuglinge ein Bollwerk gegen die Feinde hätte sein sollen: so würde David ja<br />

leicht das Wort „M<strong>und</strong>“ haben umgehen können. ל^לוע] von ללע im Hitp. sein Mütchen kühlen, Mutwillen<br />

verüben an Jemand; zufolge dieser Bedeutung ist ׳ע das schon erwachsene Kind, welches<br />

z. B. schon Brot fordern kann (so Threni 4,4). Es wird dem Sprachgebrauche nach bald von jüngeren,<br />

bald von älteren Kindern gesagt, wie ja auch ר`ע`נ von einem erst jüngst Geborenen bis zum<br />

103 1. Dem Sangmeister nach der Gathitischen, ein Lied von David.<br />

104 2. Jehova unser Herr, wie herrlich ist Dein Name auf der ganzen Erde,<br />

welche übertragen hat Deine Majestät auf den Himmel.<br />

3. Aus dem M<strong>und</strong>e der Kinder <strong>und</strong> Säuglinge hast Du gegründet eine Macht,<br />

um Deiner Widersacher willen<br />

zu beschwichtigen den Feind <strong>und</strong> Rachgierigen.

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