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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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Psalm 45. 161<br />

durch Davids M<strong>und</strong> redet. Und überdies hat der Messias ja auch Söhne in Menge, was wir Christen<br />

am wenigsten in Abrede stellen werden. Uns wird nun z. B. 1. Petr. 2,9 (Exod. 19,6) ein königliches<br />

Priestertum zugeschrieben, <strong>und</strong> es wird gesagt, dass die Heiligen die Welt richten werden (1. Kor.<br />

6,2; Dan. 7,18). Endlich ץ vראà dה־לdכrב bezeichnet mit trefflichem Doppelsinn sowohl Palästina, als auch<br />

die gesamte Erde. Wie wir sehen, Alles passt auf den Messias, wie auch Alles zugleich auf Salomo<br />

passte.<br />

V. 18. Der Psalmist legt sich ein beständiges Reden von dieses Königs Namen bei. Und fürwahr,<br />

unser Psalmist ist lebendig geblieben, ob er gleich gestorben. Weil er geredet, deshalb haben Nationen<br />

geredet <strong>und</strong> ihm diese lobpreisenden Worte von Geschlecht zu Geschlecht nachgesprochen.<br />

ם^ש רי[כrז[ה] des Namens des Königs eingedenk machen. ךודוהrי] besagt etwas Ähnliches: mit der<br />

Hand werden sie auf Dich hinweisen, dass Du so Großes für sie getan. Die Form ist ein gedehntes<br />

Hofal, aus der übrigens die gewöhnliche kontrahierte Hofalform erst entstanden ist (vergl. Ps. 28,8<br />

<strong>und</strong> Jes. 52,5).<br />

Diese Ewigkeit des Lobes des Königs deutet auf einen character indelebilis, auf eine Ewigkeit<br />

dieses königlichen Namens selber hin. Dass in Bezug auf Salomo exklusive solcher Entschluss wieder<br />

eine enorme Schmeichelei enthalten würde <strong>und</strong> unausstehlich hyperbolisch erscheinen müsste,<br />

ist doch evident. Nur wenn der Messias in Salomo gepriesen ward, um dessentwillen allein Salomo<br />

ja auch nur Gott genannt werden durfte – nur dann ist auch ein ewiges Lobpreisen denkbar. Nur<br />

dann ist die Errichtung eines solchen Monuments denkbar, das die Nationen fort <strong>und</strong> fort zum Singen<br />

dieses Psalmes antreibt.<br />

Wir stehen nunmehr am Schluss dieses Liedes, welches strenge innerhalb der Schranken morgenländischer<br />

<strong>und</strong> speziell Davidisch-Salomonischer Sitte bleibt. Aber welch eine Fülle messianischen<br />

Inhalts wälzt sich einher durch dieses Strombett! Die Form war angemessen <strong>und</strong> angepasst jener<br />

Zeitperiode; – aber der Inhalt ist derartig, dass der größte Lobpreis Christi, der Ihn selbst weit<br />

über die Engel hinaushebt, darin ausgesprochen ist (Hebr. 1,8.9). „Gott“ wird nämlich der König<br />

des Ps. genannt, <strong>und</strong> das ist der Angelpunkt der messianischen Erklärung <strong>und</strong> der tieferen Auslegung<br />

der im Liede selbst gepriesenen Hochzeit. Wer „Gott“ angeredet wird, kann nur so angeredet<br />

werden, weil Er Gott ist; teilhaben an solcher Anrede kann kein Mensch an sich, wie wir oben bewiesen.<br />

Ist demnach der Messias hier angeredet, so ist danach auch die Ehe selber <strong>und</strong> die Tochter<br />

Pharaos zu bemessen. Von der Hochzeit Salomos kann der Psalm nicht ausschließlich singen wollen,<br />

weil Gott selbst der Gemahl ist.<br />

Dass nun aber die Ehe ein ungeeignetes Bild zur Darstellung höherer Gedanken sei, möge man<br />

erst beweisen. Sie ist ein uranfängliches Institut, dessen Verleihung dem Sündenfall voraufgeht. Es<br />

realisiert sich in ihr die innigste Verbindung, die nur immer stattfinden kann zwischen zwei Menschen.<br />

Ist sie demnach rein göttlichen Ursprunges, ist sie ein Gedanke Gottes, so kann sich ein heiliger<br />

Sänger der Ehe bedienen, um mittelst derselben die innigste Verbindung des Messias <strong>und</strong> seiner<br />

Reichsgenossen im Bilde uns vorzumalen. Durch die Herübernahme solcher rein irdischer Verhältnisse<br />

wird die geistliche Verbindung des Messias mit den Seinen eben erst recht fassbar <strong>und</strong> in<br />

schlagender, tief ergreifender Weise dargestellt. Wie häufig die heil. Schrift das Verhältnis der Gemeinde<br />

Gottes zu Gott oder auch zum Messias unter dem Bilde einer ehelichen Verbindung darstellt,<br />

ist bekannt. Schon im Dekalog ist eine Spur davon vorhanden (Exod. 20,5): „Ich der Herr<br />

dein Gott bin ein eifersüchtiger Gott“, welche Übers. durch die Radix אdנdק an die Hand gegeben ist.<br />

Jes. 54 wird die Gemeinde mit einer Mutter verglichen; V. 5 heißt es: der Dich gemacht hat, ist Dein<br />

Mann; Herr Zebaoth ist sein Name; ebenso Jes. 62,5; Hosea Kap. 2 herrscht dieses Bild einer Ehe<br />

zwischen Jehova <strong>und</strong> dem Volke vor. Im N. T. wird wohl aufgr<strong>und</strong> unseres Ps. der Messias „Bräuti-

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