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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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38 Psalm 16.<br />

Idee der Unsterblichkeit <strong>und</strong> sagt, wie einst Calvin schon, dass eine bloße Lebensrettung in diesem<br />

Zusammenhang etwas kahles <strong>und</strong> nüchternes haben würde. Und diese Ansicht bestätigt sich durch<br />

unparteiische Auslegung des 11. Verses.<br />

י[נ^עי[דות Fut. Hif. von ע`דdי, welches oft „praktisch erfahren“ bedeutet: so Ps. 14,4; Jes. 9,8; Hiob<br />

5,24; 10,13. Danach ist auch Exod. 6,3 zu verstehen.<br />

םי[י`ח ח dרÉ א] wie Prov. 5,6. Es ist aber „dieser Weg zum Leben“ mehr als bloße Rettung des leiblichen<br />

Lebens. Calvin nimmt es für geistig seliges Leben mit Gott. Es ist nämlich dem Worte<br />

„Leben“, wie gewiss dem Ausdrucke „Baum des Lebens“ (Prov. 3,18; 11,30), die notio adiuncta der<br />

Ewigkeit nicht abzustreiten. Der Hebräer begrenzt. nicht philosophisch ein jedes Wort näher, wie<br />

wir. םי[י`ח war den Israeliten aus Gen. 2,9, vom Baume des Lebens her, bekannt als „ewiges Leben“,<br />

was aus der Auslegung hervorgeht, welche der Text selber (in Gen. 3,22) diesem םי[י`ח gibt: „auf dass<br />

Adam nicht esse von dem Baume des Lebens <strong>und</strong> lebe ewiglich“. So bedeutet nun םי[י`ח ewiges Leben<br />

besonders in Prov. 15,24, wo es deutlich als aufwärts gehend der Scheol, die da abwärts liegt,<br />

entgegen gestellt wird; ähnlich ist Prov. 2,19.<br />

ע`בש] Fülle der Freude erwartet der Sänger hier im Jenseits; nach Ps. 17,15 erwartet er reale Anfüllung<br />

mit der הdנומrת Gottes, dem Bilde Gottes (vergl. Gen. 1,26.27).<br />

ךיvנdפ־תvא] ähnlich Ps. 21,7; 140,14; es ist das תvא der Gemeinschaft.<br />

ךrני[מי[ב] Geier vergleicht gut was Prov. 3,16 von der Weisheit ausgesagt wird: „langes Leben ist in<br />

ihrer <strong>Recht</strong>en, in ihrer Linken Reichtum <strong>und</strong> Ehre! „Durch deine <strong>Recht</strong>e“ ist unnötig,<br />

ח`צvנ] statt חצvנdל; so auch Ps. 13,2; Jer. 15,18; Amos 1,11; es ist eigentl. ein Acc. adverbialis. Im<br />

Sprachgebrauche bedeutet es: ewig. s. z. B. Jes. 25,8. Also ewiglich sind Wonnen in deiner <strong>Recht</strong>en.<br />

„Ewig“ übersetzt der Chaldäer <strong>und</strong> der Araber, LXX εἰς τὸ τέλος. Übrigens wird das ל auch in der<br />

ähnlichen Phrase דvעdו םdלוע Ps. 21,5 ausgelassen.<br />

Also mit Umgehung der Hölle <strong>und</strong> der Verwesung wird der im Ps. Redende Freudenfülle in Gemeinschaft<br />

mit Gott <strong>und</strong> ewig dauernde Wonne genießen.<br />

Die Frage drängt sich hier unabweisbar auf: wer ist der also Redende? In V. 10 freilich wurde es<br />

uns ganz deutlich, dass Derjenige, der die Verwesung nicht sehen würde, zufolge des unmittelbaren<br />

Sinnes der Worte, kein anderer sein könne, als der Messias, wogegen David nur im Geiste Christi<br />

solches auch sich zueignen konnte. Aber sollte der Messias nur in V. 10 reden? Allein nur den einzigen<br />

Vers auf den Messias zu beziehen (wie die alten Exegeten tun), alles Andere dagegen auf David:<br />

das wäre eine Zerstückelung, darin wäre keine Konsequenz. Solch messianisches Bruchstück<br />

würde als eine prophetia ex machina erscheinen, die David ganz unerwartet überfallen würde. Vielmehr:<br />

es passt Alles auf den Messias; es hat aber auch Alles seine Gr<strong>und</strong>lage in David; Alles geht<br />

aus von seinem Gesichtskreis <strong>und</strong> liegt innerhalb des Bereichs seiner Wünsche <strong>und</strong> seines Verständnisses.<br />

Rekapitulieren wir kurz unseren Ps. zur Erhärtung dieser unserer Aufstellung.<br />

V. 1-4: David weiht sein Leben Gotte <strong>und</strong> dem Dienste an den Heiligen, er verabscheut die einen<br />

Anderen sich eintauschen: aber auch der Messias. Und zwar dieser in dem Sinne, der sich völlig mit<br />

den Worten deckt (man erinnere sich an jenes: „ich will nicht ausgießen ihre Trankopfer“ in V. 4).<br />

V. 5-6: David, gemäß V. 1 in Bedrängnis <strong>und</strong> nach Bewahrung aussehend, hält sich sein Los vor<br />

Augen <strong>und</strong> findet, dass es doch schön sei, ihm selber ja auch immerdar schön erschienen sei. Dies<br />

ist dem Messias nicht fremd, der in Gethsemane so furchtbar mit Gott rang (Mt. 26,36 ss.). 26<br />

Endlich VV. 7-11, welche uns den Durchbruch der Zuversicht darstellten, passen erstens auf David:<br />

aber nur anfangsweise. So z. B. greift V. 8 „ich habe mir Jehova beständig vor Augen gestellt“<br />

26 V. 39 ff. ließen etliche Kirchenväter aus, weil sie sich dieses Leiden als des Herrn unwürdig dachten.

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