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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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Psalm 118. 127<br />

ward das Volk bei der Wahl des Ps. 118 auch wohl durch den allgemein anerkannten Sinn des 22.<br />

Verses geleitet. Sie wollen <strong>und</strong> müssen Jesum eben in messianischen Formeln begrüßen. Ob das<br />

Volk aber sich deutlich bewusst gewesen: was sie da Großes taten, <strong>und</strong> wie treffend, wie schriftgemäß<br />

sie Jesum begrüßten, ist schwer glaublich. Erst die Apostel haben wohl diese Anerkennung<br />

Jesu als des Königs von Israel <strong>und</strong> die absolute Zweckmäßigkeit auch dieser Begrüßungsformel<br />

verstanden (vergl. auch Joh. 12,12-16). Auch eine Michal fehlte damals nicht! Einige Pharisäer nehmen<br />

ihre Stelle ein, indem sie Jesum auffordern, solche messianische Ovation seinen Jüngern zu<br />

verweisen. Damit beweisen sie, dass sie Jesum <strong>und</strong> gerne Handlungsweise verachteten (Lk. 19,39).<br />

ךורdב] ist also David, aber es ist auch schon damals, <strong>und</strong> zwar in Ihm, der Messias angeredet. Des<br />

Messias Verdienst allein war es, kraft dessen diese Übersiedelung der Lade nach Zion zustande<br />

kam; – David an sich wäre nicht imstande gewesen, aus eigener Kraft das Gesetz zu rehabilitieren.<br />

– David komme im Namen <strong>und</strong> im Auftrage des Herrn, sagt unser Vers (vergl. V. 10-12). Auch der<br />

Messias tat nichts ohne seinen Vater, <strong>und</strong> kam, weil ihn der Vater gesandt. Aber gesegnet werden<br />

zugleich die ihn geleitenden Leviten, die Träger der Lade, welche sich mit David der Gefahr, von<br />

Gott getroffen zu werden, ausgesetzt hatten.<br />

םvכוrכ `ר^ב] in dem Präteritum liegt das Andauernde des Segens: gesegnet seid ihr <strong>und</strong> sollt auch gesegnet<br />

bleiben (vergl. Ew. 135 b). Vor הdוהrי תי^ב[מ] ist רvשא zu ergänzen, wie in Ps. 68,27 in der Phrase<br />

ל^א dרrש[י רוקrמ[מ. Dass תי^ב hier die Stiftshütte bedeute <strong>und</strong> also die Leviten vornehmlich angeredet sind,<br />

ist durchaus denkbar (vergl. bes. Jos. 6,24; 2. Sam. 12,20 u. zu Ps. 69,10). Denn 1) liegt in תי^ב der<br />

Etymologie nach nur der Begriff des Obdaches, a pernoctando et commorando dictum (Gesen.<br />

Thes.). Also kann das Obdach für die Lade sehr wohl תי^ב heißen. 2) Auch die Araber nennen demgemäß<br />

ihr Zelt sehr oft beit, wie Niebuhr in der Reise nach Arabien mitteilt (vergl. Fleischer bei<br />

Del. Comm. über d. Ps. 1, S. 40). Übrigens kommt diese Benennung der Leviten hier zum ersten<br />

<strong>und</strong> letzten Male vor. Mithin kann sie auch, weil im Schwunge der Begeisterung geschehen, antizipativ<br />

verstanden werden. Alsdann wäre תי^ב als nachmalige Benennung des von Salomo erbauten<br />

Tempels in gleicher Weise vorgreifend, wie die Ausdrücke im Liede Mosis Ex. 15,17: „eine Stelle<br />

hast Du gemacht, um da zu wohnen, ein Heiligtum, Herr, haben errichtet Deine Hände“. Auch, als<br />

diese Worte gesagt wurden, war die Errichtung der Stiftshütte noch nicht ins Werk gesetzt worden,<br />

ja es war noch nicht einmal von ihr die Rede gewesen. Diese segnende Hervorhebung des Stammes<br />

Levi lässt sich nun teils daraus rechtfertigen, dass Leviten die Lade trugen, teils daraus, dass Levis<br />

Hauptmacht <strong>und</strong> Hauptvertreter damals sicher in Juda sich befanden <strong>und</strong> um David bereitwilligst<br />

sich geschart hatten: <strong>und</strong> zwar schon seit der Anerkennung Davids als König zu Hebron (vergl. Bertheau,<br />

d. Bb. der Chronik, S. 142).<br />

V. 27-29 scheint mir David wieder zu reden, nachdem der begrüßende Levitenchor verstummt.<br />

Es passt auch V. 27 offenbar am Besten auf den diesen gefährlichen Zug anführenden David, der<br />

das <strong>Licht</strong> Gottes auf diesem Wege so reichlich erfahren. 94<br />

V. 27: הdוהrי ל^א] Gott ist Jehova. Dieses Sätzchen ist sehr geeignet, uns das Verhältnis dieser zwei<br />

Gottesnamen zueinander kenntlich zu machen. ל^א ist demnach ein allgemeinerer Gottesname, wie<br />

Elohim; er bezeichnet Gott nach seiner Kraft, aber mit Ausschluss aller anderen Wesen, die auf<br />

Kraft Anspruch machen können: ל^א bedeutet nämlich stets <strong>und</strong> überall Gott. Aber, wie gesagt, es ist<br />

ein allgemeinerer Gottesname, auf den auch die Heiden Anspruch machen können, indem Er sich an<br />

ihnen nicht unbezeugt gelassen. Dieser El ist aber ein <strong>und</strong> derselbige, wie Jehova; Jehova <strong>und</strong> El<br />

decken sich. Nicht ist Jehova ein beschränkter, jüdischer Nationalgott, sondern der allmächtige Herr<br />

94 27. Gott ist Jehova, <strong>und</strong> Er leuchtete uns:<br />

bindet das Festopfer mit Seilen – bis zu den Hörnern des Altars.

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