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Zwölf Messianische Psalmen erklärt. - Licht und Recht

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182 Psalm 110.<br />

Weise Melechisedeks liegt, legt Hebr. 7 auseinander. Auf Melechisedeks abnorme heilsgeschichtliche<br />

Stellung wird dort Bezug genommen, um zu rechtfertigen, dass dem gesetzlichen Levitentum<br />

gegenüber auch nach unserer Psalmstelle Einer aus Juda gegenübertreten könne, ja müsse. Der Hebräerbrief<br />

stellt der gesetzlich legitimen Ordnung Aarons eine andere Ordnung, diejenige Melechisedeks<br />

entgegen; er weist an Melechisedek mit Meisterhand alle Züge des Angesichts Christi<br />

nach. 135 Es ist also ein außergewöhnliches Priestertum, das im Messias allein Wahrheit <strong>und</strong> Realität<br />

hat, an dem Salomo jedoch nur partizipiert. – Als ein Moment des Unterschiedes, der zwischen dem<br />

levitischen <strong>und</strong> melchisedekischen Priestertume obwaltet, hebt der Verfasser des Hebräerbriefes<br />

auch stark den Eidschwur hervor, mit dem Gott das melchisedekische Priestertum bekräftigte. Diesen<br />

Schwur entnimmt er gleichfalls aus unserem Verse:<br />

ע`בrש[נ] Ni. von ע`בdש, welches von ע`בvש (sieben) abzuleiten ist. Das Ni. in seiner reflexiven Bedeutung<br />

würde dann bedeuten: „sich besiebenen“ d. h. sich bei, in Gegenwart von sieben Sachen verbinden.<br />

Diese Sachen waren Opfertiere: unter Hinzuziehung derselben verband man sich hoch <strong>und</strong><br />

heilig, gleichwie man auch Trankopfer bei Abschließung von Verträgen in Anwendung brachte (Jes.<br />

30,1). Dieser Formel, die bei den Menschen geläufig, bedient sich auch Gott; <strong>und</strong> so zwar, dass es<br />

ihn nicht gereut:<br />

ם^חdנ[י אלrו] Fut. Ni. von ם `חdנ,<br />

welches das starke Schnauben <strong>und</strong> Atmen onomatopoetisch malt; Ni.<br />

im reflex. Sinne: für sich atmen, seufzen über Etwas, worin eben die Äußerung der Reue klar niedergelegt<br />

ist (vergl. Ew. S. 299 Note 2).<br />

V. 5-7: Die Machterweisungen dieses Priesterkönigs, welchen am Schluss eine kurze Hindeutung<br />

auf die Weise, wie der Priesterkönig zu solcher Machtstellung <strong>und</strong> Erhöhung gelangt sei, folgt. 136<br />

V. 5. יdנÉ דא] ist wie für V. 5, so für den ganzen Schluss des Psalmes das Subjekt, <strong>und</strong> nicht ist Jehova<br />

das Subjekt. Denn 1) nur so entgehen wir einem unnötigen <strong>und</strong> durch Nichts äußerlich angedeuteten<br />

Personenwechsel, indem ja V. 7 notwendig doch der König Subjekt sein musste. 2) Nach Ps.<br />

21,9-13; 2,9.12 zerschmettert der König seine Feinde selber – Jehova hat Ihm alles Gericht übergeben<br />

(Ps. 72,1 ff.) <strong>und</strong> herrscht durch diesen König ausschließlich. Somit ist der König auch hier selber<br />

Ausrichter der Bestrafung seiner Feinde. 3) Es spricht für den König als Subjekt dieses <strong>und</strong> aller<br />

folgenden Verse das ךrני[מrי־ל`ע. Der König saß nach V. 1 schon zur <strong>Recht</strong>en Jehovas, <strong>und</strong> es wäre eine<br />

willkürliche Annahme, diese Situation innerhalb des kurzen Psalmes ändern zu wollen. 4) Der<br />

(schon Ps. 2,12 angedrohte) „Tag Deines Zornes“ korrespondiert genau mit dem V. 3 dem Könige<br />

beigelegten „Machttage“. 5) Es ist nicht einzusehen, warum – falls Jehova Subjekt wäre – der Name<br />

Adonai in diesem V. den im Ps. ausschließlich sonst gebrauchten Jehovanamen ersetzte. 6) יdנÉדא ist<br />

auch sonst eine dem Salomo nicht fremde Benennung; wenigstens Ps. 45,7.8 wird derselbe König<br />

Elohim angeredet – freilich sofern der Messias in Ihm lebte.<br />

ךrני[מrי־ל`ע] ist nun eine Anrede an Jehova, den der Sänger soeben in V. 1 <strong>und</strong> 4 Worte in Bezug auf<br />

den Salomo-Messias reden gehört hatte. Stand Jehova ihm redend vor Augen – so kann ganz füglich<br />

zur Anrede Jehovas übergesprungen werden.<br />

135 Nach solchen Mustern <strong>und</strong> Vorbildern sollten auch wir mehr <strong>und</strong> mehr bemüht sein, der übrigen Repräsentanten<br />

Christi Ähnlichkeit mit dem im N. T. erschienenen Urbilde herauszustellen.<br />

136 5. Der Herr zu Deiner (Jehovas) <strong>Recht</strong>en<br />

zerschmettert an seinem Zornestage Könige.<br />

6. Er wird richten unter den Heiden, es wird voll von Leichen,<br />

er zerschmettert Häupter auf weiter Erde.<br />

7. Aus dem Bache am Wege wird er trinken:<br />

darum wird er das Haupt emporheben.

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