Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service
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ANHANG 4 (Forts.) Anpassungsstrategien: Trends, Grenzen und Synergien<br />
Anpassungsstrategien Beispiele beobachteter Trends Grenzen der Strategien Potenzielle Konflikte/Synergien<br />
Die für die Kunstschneeerzeugung<br />
notwendigen enormen Wassermengen<br />
stellen e<strong>in</strong>e starke Belastung für die<br />
Wasserressourcen dar, da das für die<br />
Schneeerzeugung verwendete Wasser<br />
zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt entnommen wird,<br />
an dem das Wasser <strong>in</strong> <strong>den</strong> Bergen<br />
knapp ist und anderen Verwendungszwecken<br />
dienen könnte, wie der<br />
Deckung des Tr<strong>in</strong>kwasserbedarfs und<br />
der Erzeugung von Hydraulikenergie.<br />
Die Kosten der Kunstschneeerzeugung<br />
wer<strong>den</strong> im Kontext der<br />
Erderwärmung zunehmen, da zur<br />
Erzeugung von Schnee bei wärmeren<br />
Temperaturen mehr Energie und<br />
Wasser notwendig s<strong>in</strong>d.<br />
Kunstschneeerzeugung Prozentualer Anteil der künstlich<br />
beschneiten Skifläche <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Ländern: 50% <strong>in</strong> Österreich (11 500 ha),<br />
18% <strong>in</strong> der Schweiz (3 960 ha), 11,5%<br />
<strong>in</strong> Deutschland, 15,5% <strong>in</strong> Frankreich<br />
(3 222 ha) und 40% <strong>in</strong> Italien (9 000 ha).<br />
Österreich und Italien weisen <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
<strong>Alpen</strong> <strong>den</strong> höchsten Anteil der mit<br />
Schneekanonen ausgerüsteten Pisten auf.<br />
KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007<br />
Schneekanonen s<strong>in</strong>d bei Temperaturen<br />
über -2°C nicht effizient, und der<br />
E<strong>in</strong>satz von Schneezusätzen (z.B.<br />
Snomax) wie auch der „Allwetterschneekanone“<br />
verursacht deutlich<br />
höhere Kosten.<br />
Die Wasserentnahme für die Kunstschneeerzeugung<br />
aus Tr<strong>in</strong>kwasserreserven,<br />
Flüssen, Bächen oder<br />
Gebirgsseen hat negative Auswirkungen:<br />
Sie kann zu Unterbrechungen<br />
der Wasserversorgung, Senkung des<br />
Wasserstands <strong>in</strong> Flüssen zu kritischen<br />
Zeiten im Jahr und mith<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Bedrohung des aquatischen Lebens<br />
führen und auch für die Umwelt und die<br />
<strong>Alpen</strong>landschaft sehr zerstörerisch se<strong>in</strong>.<br />
135 Skistationen <strong>in</strong> <strong>den</strong> französischen<br />
<strong>Alpen</strong> s<strong>in</strong>d mit Beschneiungsanlagen<br />
ausgerüstet.<br />
Viele kle<strong>in</strong>e und mittlere Skiresorts<br />
wer<strong>den</strong> die höheren Kosten der<br />
Kunstschneeerzeugung bei wärmeren<br />
Temperaturen nicht bestreiten können<br />
und u.U. Marktanteile verlieren, wenn<br />
Skiurlauber <strong>in</strong> schneesichere Skigebiete<br />
abwandern.<br />
In <strong>den</strong> französischen <strong>Alpen</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
vergangenen Jahren auf <strong>den</strong> Gletschern<br />
von Tignes und Val d’Isère Schneekanonen<br />
e<strong>in</strong>gerichtet wor<strong>den</strong>, und das<br />
Skigebiet von Alpe d’Huez fasst derzeit<br />
die Kunstschneeerzeugung auf se<strong>in</strong>em<br />
Gletscher <strong>in</strong>s Auge.<br />
Die Gebirgsreservoirs s<strong>in</strong>d auch<br />
anfällig für Überschwemmungen,<br />
Felsstürze und Law<strong>in</strong>en, und diese<br />
Gefahren könnten im Kontext des<br />
<strong>Klimawandel</strong>s zunehmen.<br />
Der E<strong>in</strong>satz von Kunstschnee und<br />
Schneezusätzen kann negative Effekte<br />
auf die <strong>Alpen</strong>vegetation haben.<br />
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