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Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service

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In e<strong>in</strong>igen Gebieten können die sichtbaren Zeichen des <strong>Klimawandel</strong>s die Umsetzung<br />

von Maßnahmen rechtfertigen, die unmittelbarer auf die Bekämpfung se<strong>in</strong>er Folgen ausgerichtet<br />

s<strong>in</strong>d. In solchen Fällen sollten so weit wie möglich Synergien mit anderen Zielen<br />

genutzt wer<strong>den</strong>, wobei die Flexibilität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dynamischen Umfeld, wie es mit dem<br />

<strong>Klimawandel</strong> gegeben ist, ebenfalls e<strong>in</strong> wichtiges Kriterium bleiben sollte. Die zunehmende<br />

Häufigkeit von Naturereignissen im Zusammenhang mit Permafrost- und Gletschergefahren<br />

ist das deutlichste Zeichen des Effekts, <strong>den</strong> der <strong>Klimawandel</strong> auf die Naturgefahren <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Alpen</strong> ausübt. Die Trends <strong>in</strong> Bezug auf die Erwärmung der Permafrostbö<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Rückzug<br />

der Gletscher und die damit verbun<strong>den</strong>en Naturgefahren lassen sich schon seit vielen Jahren<br />

beobachten. Zur Wahrung des bestehen<strong>den</strong> Schutzniveaus sollten die Auswirkungen dieser<br />

Entwicklungen daher <strong>in</strong> das Gefahrenmanagement <strong>in</strong> periglazialen Gebieten e<strong>in</strong>bezogen<br />

wer<strong>den</strong>. In <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong> wur<strong>den</strong> bereits verschie<strong>den</strong>e diesbezügliche Anstrengungen unternommen.<br />

Dies begann mit nationalen und supranationalen Bemühungen zur Dokumentierung<br />

dieser Trends und ihrer potenziellen Auswirkungen auf periglaziale Naturgefahren,<br />

erstreckte sich aber auch auf die Entwicklung von Instrumenten, die die E<strong>in</strong>beziehung dieser<br />

Informationen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Entscheidungsprozess und die Beurteilung möglicher Anpassungsmaßnahmen<br />

erleichtern. Trotz der klaren Zeichen des <strong>Klimawandel</strong>s gibt es auf lokaler<br />

Ebene nur sehr wenige Beispiele für die Umsetzung konkreter Maßnahmen.<br />

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Das von 2001 bis 2003 durchgeführte Forschungsprojekt GLACIORISK diente der<br />

Untersuchung von Gletscherunglücken <strong>in</strong> Europa. Konkretes Ziel dieses Projekts war die<br />

I<strong>den</strong>tifizierung, Beobachtung und Verhütung von Gletscherunglücken im H<strong>in</strong>blick auf<br />

e<strong>in</strong>e bessere Beurteilung des Gefahrenpotenzials bei sich verändern<strong>den</strong> klimatischen und<br />

sozioökonomischen Bed<strong>in</strong>gungen. Um dies zu gewährleisten, wurde die Arbeit von<br />

Fachleuten aus dem ganzen <strong>Alpen</strong>bogen <strong>in</strong> das Projekt aufgenommen. Dazu wur<strong>den</strong><br />

mehrere Arbeitsabschnitte (ZRUN SDFNDJHV) gebildet, die jeweils <strong>in</strong> verschie<strong>den</strong>en E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Ländern angesiedelt waren, z.B. bei der Cemagref (Frankreich), der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule <strong>in</strong> Zürich, der Universität Salzburg und der<br />

Societa Meteorologica Subalp<strong>in</strong>a (Italien). Die verschie<strong>den</strong>en Arbeitsabschnitte des<br />

Projekts erstreckten sich auf die Mehrzahl der erforderlichen Etappen für die Anpassung<br />

an <strong>den</strong> <strong>Klimawandel</strong>, von der Datenerfassung über die wirtschaftliche Analyse bis zur<br />

Entscheidungshilfe.<br />

Der erste Schritt bestand <strong>in</strong> der Sammlung von Informationen aus allen Regionen<br />

über Gletscher und vergangene Gletscherunglücke, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Datenbank zusammengefasst<br />

wur<strong>den</strong>. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Ereignisse im Zusammenhang<br />

mit GLOF, die Stabilität der Gletscher, Eislaw<strong>in</strong>en und Eisstürze sowie Veränderungen<br />

<strong>in</strong> der Längenausdehnung der Gletscher. Durch die Verbreitung von Informationen <strong>in</strong><br />

der Öffentlichkeit und unter <strong>den</strong> Anwendern sollte das Projekt die Sensibilisierung für<br />

glaziologische Gefahren erhöhen. Zusätzlich zu e<strong>in</strong>em Video über Gletschergefahren<br />

wur<strong>den</strong> für mehrere Länder verschie<strong>den</strong>e Kartenwerke über Gletscher erstellt, von <strong>den</strong>en<br />

e<strong>in</strong>e erhöhte Bedrohung ausgeht.<br />

KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007

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