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Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service

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In e<strong>in</strong>igen <strong>Alpen</strong>regionen wurde e<strong>in</strong>e Zunahme der Zahl der Massenbewegungen<br />

<strong>in</strong> Permafrost- und Gletschergebieten verzeichnet. Im Schweizer Kanton Wallis ist<br />

beispielsweise die Zahl der von Gletschern ausgehen<strong>den</strong> Muren gestiegen (OcCC,<br />

2003). Der ungewöhnlich warme Sommer 2003 war auf Grund der Eisschmelze <strong>in</strong><br />

Felslücken mit außergewöhnlich starken Ste<strong>in</strong>schlägen verbun<strong>den</strong> (Gruber et al.,<br />

2004). Diese Gefahren hängen direkt mit dem Abschmelzen der Gletscher und dem<br />

Auftauen der Permafrostbö<strong>den</strong> zusammen, <strong>den</strong> wohl deutlichsten Zeichen des <strong>Klimawandel</strong>s.<br />

E<strong>in</strong>e neuere Studie zeigte jedoch, dass die Häufigkeit von Murgängen aus<br />

Permafrostgebieten am Ritigraben (Schweizer <strong>Alpen</strong>) abgenommen hat, diese ger<strong>in</strong>gere<br />

Häufigkeit kann allerd<strong>in</strong>gs auch mit e<strong>in</strong>er größeren Intensität dieser Phänomene<br />

e<strong>in</strong>hergehen, bed<strong>in</strong>gt durch die Ansammlung größerer Mengen an Material <strong>in</strong> der<br />

Zwischenzeit (Stoffel und Beniston, 2006).<br />

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Wie günstig die Bed<strong>in</strong>gungen für <strong>den</strong> Ausbruch von Waldbrän<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d, hängt zu<br />

großen Teilen von <strong>den</strong> klimatischen Variablen und der Biomassendecke ab, die auch<br />

durch menschliche Aktivitäten bee<strong>in</strong>flusst wird. Hohe Temperaturen, Dürreperio<strong>den</strong>,<br />

W<strong>in</strong>de (Föhn) und Gewitter s<strong>in</strong>d klimatische Faktoren, die direkt mit Waldbrän<strong>den</strong><br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wer<strong>den</strong> können. Häufig ist es jedoch menschliche Aktivität,<br />

die Waldbrände auslöst. Am stärksten betroffen s<strong>in</strong>d auf Grund klimatischer und ökologischer<br />

Faktoren die niedrigeren Lagen auf der <strong>Alpen</strong>südseite (FAO, 2001; OcCC,<br />

2003).<br />

Waldbrände haben selbstverständlich direkte Auswirkungen auf Waldflächen<br />

und Wirtschaftszweige, die von ihnen leben, wie Sommertourismus und Forstwirtschaft.<br />

Gebiete von besonderem ökologischen Interesse s<strong>in</strong>d aber ebenfalls betroffen.<br />

Zudem können Gebäude und Infrastrukturen <strong>in</strong> Waldnähe zu Scha<strong>den</strong> kommen. Zwar<br />

kommt es gelegentlich zu Menschenopfern, durch Evakuierungs- und Rettungspläne<br />

kann diese Gefahr im Allgeme<strong>in</strong>en jedoch m<strong>in</strong>imiert wer<strong>den</strong>.<br />

Durch <strong>den</strong> <strong>Klimawandel</strong> könnte sich die Gefahr von Waldbrän<strong>den</strong> erheblich<br />

erhöhen. In e<strong>in</strong>igen <strong>Alpen</strong>regionen ist bereits e<strong>in</strong>e ten<strong>den</strong>zielle Zunahme festzustellen.<br />

Re<strong>in</strong>hard et al. (2005) weisen auf e<strong>in</strong>e durch Dürreperio<strong>den</strong> bed<strong>in</strong>gte Erhöhung der<br />

Brandgefahr im Südteil der Schweizer <strong>Alpen</strong> im Zeitraum 1971-2005 h<strong>in</strong>. Auch auf<br />

der <strong>Alpen</strong>nordseite des Kantons Wallis nahm die Anzahl der Waldbrände und die verbrannte<br />

Fläche <strong>in</strong> <strong>den</strong> neunziger Jahren im Vergleich zu früheren Jahrzehnten um<br />

e<strong>in</strong>en Faktor von 3-4 zu (OcCC, 2003). Im französischen Departement Alpes-Maritimes<br />

war im Zeitraum 1973-2005 demgegenüber e<strong>in</strong>e ten<strong>den</strong>zielle Abnahme der von Waldbrän<strong>den</strong><br />

betroffenen Gebiete festzustellen 7 . Im Kontext des <strong>Klimawandel</strong>s wird damit<br />

gerechnet, dass die potenzielle Zunahme der Sommerstürme zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der<br />

Waldbrandgefahr führen könnte. Im Südteil der <strong>Alpen</strong> wür<strong>den</strong> die Bed<strong>in</strong>gungen für<br />

<strong>den</strong> Ausbruch von Waldbrän<strong>den</strong> auf Grund des erwarteten Temperaturanstiegs und der<br />

möglichen Zunahme heftiger W<strong>in</strong>dböen und Dürreperio<strong>den</strong> günstiger (OcCC, 2003).<br />

7. Promethee-Datenbank, ZZZ SURPHWKHH FRP.<br />

KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007

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