Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service
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der Schutz von Menschen oder erheblichen Sachwerten erfordert, müssen die örtlichen<br />
Behör<strong>den</strong> Frühwarnsysteme e<strong>in</strong>richten. Dabei wer<strong>den</strong> sie von nationalen E<strong>in</strong>richtungen<br />
wie dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie sowie dem Eidgenössischen<br />
Institut für Schnee- und Law<strong>in</strong>enforschung unterstützt.<br />
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Versicherungsmechanismen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiges Instrument zur Risikostreuung und<br />
Verr<strong>in</strong>gerung der f<strong>in</strong>anziellen Folgen von Naturereignissen. Solche Mechanismen spielen<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle für die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaschwankungen<br />
und <strong>Klimawandel</strong>. Versicherungsunternehmen können auch e<strong>in</strong>en Beitrag<br />
zur Schaffung von Präventionsanreizen leisten, z.B. durch die Umsetzung baugesetzlicher<br />
Maßnahmen oder die Ausarbeitung risikodifferenzierter Versicherungsbed<strong>in</strong>gungen.<br />
In Österreich, Frankreich und der Schweiz können Sachwerte im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
gegen Naturgefahren versichert wer<strong>den</strong>, was dort die Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber <strong>den</strong> Folgen des <strong>Klimawandel</strong>s erhöht. Zudem hat die EU <strong>den</strong> Europäischen<br />
Solidaritätsfonds e<strong>in</strong>gerichtet, um die grenzüberschreitende Solidarität bei der Bewältigung<br />
von Katastrophen zu erhöhen (vgl. Kasten 5). Im Fall e<strong>in</strong>er Zunahme der Scha<strong>den</strong>svolumen<br />
könnte die Versicherbarkeit von Naturgefahren allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Frage gestellt<br />
se<strong>in</strong>. Die Versicherungsunternehmen versuchen daher, effizienter zu arbeiten und für<br />
mehr Anreize für die Scha<strong>den</strong>sprävention zu sorgen, um die Belastung der Risikotransfersysteme<br />
zu verr<strong>in</strong>gern.<br />
Kasten 5 'HU 6ROLGDULWlWVIRQGV GHU (XURSlLVFKHQ 8QLRQ<br />
Der Europäische Solidaritätsfonds (EUSF) wurde 2002 <strong>in</strong> Reaktion auf die<br />
Hochwasserkatastrophen und -schä<strong>den</strong> e<strong>in</strong>gerichtet, zu <strong>den</strong>en es im Sommer desselben<br />
Jahres gekommen war. Aus diesem Fonds wer<strong>den</strong> F<strong>in</strong>anzhilfen an Länder<br />
gezahlt, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en Katastrophen Schä<strong>den</strong> <strong>in</strong> Höhe von über 3 Mrd. Euro (zu Preisen<br />
von 2002) bzw. mehr als 0,6% des BIP verursachen. In Ausnahmefällen können<br />
auch e<strong>in</strong>zelne Regionen aus dem Fonds unterstützt wer<strong>den</strong>, wenn die Mehrheit der<br />
Bevölkerung von der Katastrophe betroffen und die wirtschaftliche Stabilität der<br />
Region bedroht ist. Die jährliche Gesamtdotation des Fonds beträgt 1 Mrd. Euro.<br />
Der Fonds kann zur Deckung der Ausgaben für die Bereitstellung von Notunterkünften,<br />
<strong>den</strong> Wiederaufbau entschei<strong>den</strong>der Infrastrukturen (Wasser, Energie, Verkehr)<br />
und Aufräumarbeiten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Katastrophengebieten verwendet wer<strong>den</strong>. Österreich<br />
erhielt aus dem EUSF beispielsweise 134 Mio. Euro nach dem Hochwasser<br />
von 2002 und 14,8 Mio. Euro nach dem Hochwasser von 2005 1 .<br />
________________________<br />
1. Elisabeth Ottawa, österreichisches Bundesm<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen, persönliche Mitteilung.<br />
: Europäische Kommission, 2005.<br />
KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007