Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service
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etroffenen Sektoren auszuarbeiten. In e<strong>in</strong>er neueren europaweiten Evaluierung wur<strong>den</strong><br />
parallel dazu die zunehmen<strong>den</strong> E<strong>in</strong>bußen im W<strong>in</strong>tertourismus <strong>in</strong>folge der abnehmen<strong>den</strong><br />
Schneedecke und die wachsende Gefährdung von Siedlungen und Infrastrukturen durch<br />
Naturrisiken als die Punkte i<strong>den</strong>tifiziert, an <strong>den</strong>en die Vulnerabilität der <strong>Alpen</strong> gegenüber<br />
dem <strong>Klimawandel</strong> am stärksten zum Ausdruck kommt. Diese bei<strong>den</strong> Themen stehen<br />
daher im Mittelpunkt dieser Detailstudie.<br />
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GLH $XVZLUNXQJHQ GHU .OLPDlQGHUXQJHQ YDULLHUHQ MHGRFK LQQHUKDOE<br />
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Bei <strong>den</strong> derzeitigen klimatischen Verhältnissen gelten 609 der 666 alp<strong>in</strong>en Skigebiete<br />
(d.h. 91%) <strong>in</strong> Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz als von Natur<br />
aus schneesicher. Die übrigen 9% wer<strong>den</strong> bereits unter Grenzbed<strong>in</strong>gungen betrieben. Die<br />
Zahl der schneefesten Gebiete würde bei e<strong>in</strong>er Klimaerwärmung um 1°C auf 500, um<br />
2°C auf 404 und um 4°C auf 202 zurückgehen. Dies ergab die erste systematische<br />
länderübergreifende Analyse der Schneesicherheit <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong> im Kontext des <strong>Klimawandel</strong>s,<br />
<strong>in</strong> der über 80% der Skigebietsfläche erfasst wur<strong>den</strong>. Die genauen Zahlen hängen<br />
zwar von <strong>den</strong> zu Grunde liegen<strong>den</strong> Annahmen ab, für die Politik von Interesse s<strong>in</strong>d<br />
jedoch die Gesamttrends wie auch die räumliche Heterogenität der Folgen. Die Auswirkungen<br />
des <strong>Klimawandel</strong>s s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Alpen</strong>ländern recht unterschiedlich.<br />
Am stärksten wäre Deutschland betroffen, wo e<strong>in</strong>e Erwärmung um nur 1°C zu e<strong>in</strong>er Abnahme<br />
der Zahl der schneesicheren Skigebiete um 60% führen könnte (im Vergleich zu<br />
ihrer derzeitigen Zahl). Bei e<strong>in</strong>er Erwärmung um 4°C wäre <strong>in</strong> Deutschland so gut wie<br />
ke<strong>in</strong> Skigebiet mehr schneesicher. Die Schweiz ist demgegenüber unter <strong>den</strong> fünf Ländern<br />
am wenigsten bedroht, e<strong>in</strong>e Erwärmung um 1°C würde dort nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Abnahme der<br />
Zahl der schneesicheren Skigebiete um 10% resultieren, und bei e<strong>in</strong>er Erwärmung um<br />
4°C wäre mit e<strong>in</strong>em 50%igen Rückgang zu rechnen (im Vergleich zur derzeitigen Zahl).<br />
Dabei wird es auch „Gew<strong>in</strong>ner“ und „Verlierer“ geben, sowohl was die Regionen betrifft<br />
– die französischen Seealpen, die Steiermark und Friaul-Julisch-Venetien s<strong>in</strong>d z.B. weit<br />
mehr gefährdet als Graubün<strong>den</strong>, das Wallis und Savoyen – als auch die Skigebiete<br />
selbst, wobei jene <strong>in</strong> niedrigeren Lagen wesentlich stärker bedroht s<strong>in</strong>d als solche mit<br />
e<strong>in</strong>er größeren Höhenausdehnung.<br />
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Die W<strong>in</strong>tertourismusbranche hat auf die Konsequenzen der beobachteten Veränderungen<br />
reagiert, wobei e<strong>in</strong>e Reihe technologischer und verhaltensbezogener Anpassungsmaßnahmen<br />
<strong>in</strong> die Praxis umgesetzt wurde. Die Erzeugung von Kunstschnee ist nach<br />
wie vor die wichtigste Anpassungsstrategie. Weitere Maßnahmen s<strong>in</strong>d die Pistenpräparierung,<br />
die Verlegung der Skipisten <strong>in</strong> höhere Lagen und auf Gletscher, der Schutz der<br />
Gletscher vor dem Abschmelzen durch weiße Kunststoffplanen, die Diversifizierung der<br />
Frem<strong>den</strong>verkehrse<strong>in</strong>nahmen sowie der E<strong>in</strong>satz von Versicherungen und Wetterderivaten.<br />
Die Anpassungsstrategien s<strong>in</strong>d aber auch mit Kosten verbun<strong>den</strong>, und sie haben ihre<br />
KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007