Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service
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Abbildung 10 7RGHVRSIHU *OHWVFKHUHUHLJQLVVH XQG */2) LQ )UDQNUHLFK ,WDOLHQ<br />
gVWHUUHLFK XQG GHU 6FKZHL]<br />
(Sämtliche dokumentierten Ereignisse, von ungefähr 1600 bis 2000)<br />
500<br />
400<br />
300<br />
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0<br />
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3 13<br />
225<br />
: .<br />
Todesopfer Gletscherereignisse GLOF<br />
87<br />
46<br />
GLOF s<strong>in</strong>d auf Grund der großen Wasservolumen und des Umfangs der betroffenen<br />
Flächen die Geltschergefahren, die das größte Zerstörungspotenzial besitzen. Glücklicherweise<br />
bil<strong>den</strong> sich Gletscherseen üblicherweise nur langsam, so dass ihre Entwicklung<br />
überwacht wer<strong>den</strong> kann (Kääb et al., 2005). Seen, die sich im Inneren von Gletschern<br />
bil<strong>den</strong>, s<strong>in</strong>d jedoch nicht sichtbar; es ist weitaus weniger über sie bekannt, und<br />
ihre Überwachung ist schwieriger. Eislaw<strong>in</strong>en treten wesentlich unvermittelter e<strong>in</strong>,<br />
wirken sich aber auf weniger große Gebiete aus. Allerd<strong>in</strong>gs können sie Kettenreaktionen<br />
mit weiter reichen<strong>den</strong> Konsequenzen auslösen 6 . Die höheren Lagen der Schweiz, Frankreichs<br />
und Italiens s<strong>in</strong>d am stärksten von Gletschergefahren bedroht (Abb. 10).<br />
Unter der Annahme e<strong>in</strong>er Erwärmung um 2-4°C wer<strong>den</strong> bis 2100 weltweit 30-50%<br />
der derzeitigen Gletscher verschwun<strong>den</strong> se<strong>in</strong> (Beniston, 2003). Neuere Untersuchungen<br />
für die Schweizer <strong>Alpen</strong> ergaben, dass bei e<strong>in</strong>er Erwärmung um 5°C bis 2100 fast alle<br />
<strong>Alpen</strong>gletscher verschw<strong>in</strong><strong>den</strong> könnten (Zemp et al., 2006). Die Häufigkeit von GLOF<br />
könnte zunehmen, weil diese wärmeren Temperaturen und der Rückzug der Gletscher<br />
die Entstehung von Gletscherseen begünstigen. In <strong>Klimawandel</strong>szenarien wird „der auftauende<br />
Permafrost <strong>in</strong> <strong>den</strong> Felswän<strong>den</strong> wahrsche<strong>in</strong>lich immer wieder zu ausgedehntem<br />
Ste<strong>in</strong>schlag und geotechnischen Problemen mit menschlichen Infrastrukturen führen“<br />
(Gruber et al., 2004). In Gletscher- und Permafrostgebieten ist <strong>in</strong>folge des wärmeren<br />
Klimas <strong>in</strong>sgesamt mit e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung der Hangstabilität und e<strong>in</strong>er Erhöhung des<br />
Risikos von Massenbewegungen zu rechnen.<br />
442<br />
276<br />
132<br />
6. Wilfried Haeberli, Universität Zürich, persönliche Mitteilung.<br />
23<br />
114<br />
87<br />
Österreich Frankreich Schweiz Italien<br />
KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007