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Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service

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Die Schweiz hat an PACE und GLACIORISK teilgenommen, zusätzlich aber<br />

auch selbst das Permafrost-Beobachtungsnetzwerk PERMOS (3HUPDIURVW 0RQLWRULQJ<br />

6ZLW]HUODQG) aufgebaut, das langfristige Beobachtungen und wissenschaftliche Dokumentationen<br />

zur Entwicklung der Permafrostgebiete <strong>in</strong> <strong>den</strong> Schweizer <strong>Alpen</strong> liefern soll.<br />

Zu <strong>den</strong> Aktivitäten von PERMOS gehört die Erfassung von Daten zur Schneedecke,<br />

zur Bo<strong>den</strong>temperatur sowie zu verschie<strong>den</strong>en Permafrost-Bohrlöchern. Die Felddaten<br />

wer<strong>den</strong> zusätzlich durch Luftaufnahmen ergänzt, die e<strong>in</strong>en umfassenderen Überblick<br />

über räumliche Veränderungen vermitteln sollen (Mühll et al., 2004).<br />

Gestützt auf diese Anstrengungen hat das Schweizer Umweltbundesamt vor<br />

kurzem e<strong>in</strong>e Karte der Permafrostgebiete <strong>in</strong> der Schweiz erstellt, die <strong>den</strong> Kantonen<br />

übermittelt wurde, damit diese sie bei der Ausarbeitung ihrer Gefahrenkarten und bei der<br />

Raumplanung berücksichtigen können (UVEK, 2006b).<br />

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Die aus periglazialen Gefahren resultieren<strong>den</strong> Bedrohungen s<strong>in</strong>d von Natur aus<br />

lokal recht begrenzt, weshalb konkrete Anpassungsmaßnahmen auf lokaler Ebene ergriffen<br />

wer<strong>den</strong>. E<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong><strong>den</strong> wur<strong>den</strong> durch wissenschaftliche Erkenntnisse und wiederholte<br />

Naturereignisse auf die potenziellen Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf die<br />

Naturgefahren aufmerksam gemacht. Sie reagieren darauf, <strong>in</strong>dem sie diese Gefahren<br />

durch synergetische und flexible Anpassungsmaßnahmen so wirksam wie möglich e<strong>in</strong>zudämmen<br />

suchen.<br />

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Der Monte Rosa <strong>in</strong> <strong>den</strong> Walliser <strong>Alpen</strong> ist e<strong>in</strong>er der höchsten Gipfel des <strong>Alpen</strong>bogens,<br />

und se<strong>in</strong> Massiv erstreckt sich von der Schweiz bis <strong>in</strong>s italienische Piemont.<br />

Im Monte-Rosa-Massiv wurde die <strong>in</strong> jüngster Zeit zu beobachtende Instabilität der<br />

Gletscher zu e<strong>in</strong>er Bedrohung für das <strong>in</strong> 1 327 m Höhe gelegene Bergdorf Macugnaga <strong>in</strong><br />

der Prov<strong>in</strong>z Verbano-Cusio-Ossola. Die Ortschaft bef<strong>in</strong>det sich am Fuß des Monte Rosa<br />

und ist für ihr Bergwerk bekannt (M<strong>in</strong>iera della Guia), doch wie vielerorts <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong><br />

ist die wichtigste Wirtschaftsaktivität der Frem<strong>den</strong>verkehr, bed<strong>in</strong>gt durch die Möglichkeiten<br />

zum Skifahren im W<strong>in</strong>ter und zum Wandern im Sommer.<br />

Problematisch wurde die Situation durch <strong>den</strong> Belvedere-Gletscher an der Ostwand<br />

des Monte Rosa. Im Verlauf des letzten Jahrhunderts kam es dort zu sieben Gletscherseeausbrüchen.<br />

2001 wur<strong>den</strong> Zeichen von Instabilität im Gletscher entdeckt. Der<br />

Gletscher geriet <strong>in</strong>s Rutschen, was zu e<strong>in</strong>er Verstärkung der Felsstürze und Ste<strong>in</strong>schläge<br />

führte und mit der Entstehung e<strong>in</strong>es Gletschersees im Jahr 2002 verbun<strong>den</strong> war<br />

(Abb. 14). Fels- und Eisstürze wur<strong>den</strong> vor allem <strong>in</strong> <strong>den</strong> für Touristen attraktiven Gebieten<br />

wie Skipisten und Wanderwegen zu e<strong>in</strong>er Bedrohung, während Eislaw<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong> möglicher<br />

Ausbruch des Gletschersees zu e<strong>in</strong>er Gefahr für die Siedlungen im Tal wur<strong>den</strong>.<br />

Dadurch entstan<strong>den</strong> Sicherheitsprobleme, die sich auch <strong>in</strong> wirtschaftlicher H<strong>in</strong>sicht<br />

direkt bemerkbar machten, weil e<strong>in</strong>e wichtige Skipiste geschlossen wer<strong>den</strong> musste.<br />

KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007

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