Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service
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Bei <strong>den</strong> Gefahren, deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen wesentlich<br />
größer s<strong>in</strong>d, wie Hochwasser- und Sturmkatastrophen, s<strong>in</strong>d die Zusammenhänge mit<br />
dem <strong>Klimawandel</strong> demgegenüber komplexer und weniger sicher. Trotz der Unsicherheit<br />
über die möglichen Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Überschwemmungen und<br />
W<strong>in</strong>terstürme sollten die mit diesen Veränderungen verbun<strong>den</strong>en Risiken ernst genommen<br />
wer<strong>den</strong>, vor allem <strong>in</strong> Anbetracht der wirtschaftlichen Bedeutung solcher Ereignisse<br />
und der zunehmen<strong>den</strong> Bedrohung, die sie <strong>in</strong>folge demographischer, landnutzungsbezogener<br />
und sonstiger Belastungen für die Gesellschaft der <strong>Alpen</strong>länder darstellen.<br />
Wie lassen sich die Risiken des <strong>Klimawandel</strong>s im Umgang mit Naturgefahren <strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>Alpen</strong> also am besten berücksichtigen? Gestützt auf die obige Diskussion bedarf es<br />
hier ganz klar e<strong>in</strong>es mehrgliedrigen Ansatzes. Als natürlicher Ausgangspunkt bieten sich<br />
dabei erstens die <strong>in</strong>stitutionellen Strukturen und Risikotransfermechanismen an, die <strong>in</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>Alpen</strong>ländern bereits für Naturgefahren existieren. Der <strong>Klimawandel</strong> und dessen<br />
(wenn auch ungewisse) Auswirkungen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Grund mehr, für e<strong>in</strong>e Effizienzverbesserung<br />
dieser Strukturen und Mechanismen zu sorgen. Zweitens wird es auf Grund<br />
des <strong>Klimawandel</strong>s u.U. nötig se<strong>in</strong>, die bestehen<strong>den</strong> Mechanismen vorausschauender auszurichten,<br />
damit auch zu erwartende Risiken berücksichtigt wer<strong>den</strong> können, und sie<br />
flexibler zu gestalten, um die E<strong>in</strong>beziehung neuer Informationen zu sich ändern<strong>den</strong><br />
Risiken zu ermöglichen. In bestimmten Fällen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en sich die Klimarisiken rasch<br />
wandeln, z.B. bei Permafrost- und Gletschergefahren, bestünde e<strong>in</strong>e effektive Anpassungsstrategie<br />
drittens <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung von Mechanismen für e<strong>in</strong>e aktive Überwachung<br />
dieser Risiken. Viertens stellt der <strong>Klimawandel</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er begrenzten, aber wachsen<strong>den</strong><br />
Zahl von Fällen bereits e<strong>in</strong>e konkrete Bedrohung für Menschen und Infrastrukturen dar.<br />
Dort bedarf es 1LVFKHQSURMHNWHQ, mit <strong>den</strong>en diese wachsen<strong>den</strong> Risiken proaktiv e<strong>in</strong>gedämmt<br />
wer<strong>den</strong> können.<br />
In <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Abschnitten wer<strong>den</strong> die verschie<strong>den</strong>en Elemente dieses mehrgliedrigen<br />
Ansatzes besprochen, mit dem <strong>den</strong> Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf die<br />
Naturgefahren begegnet wer<strong>den</strong> soll: Nutzung von bestehen<strong>den</strong> Rahmen für das Naturgefahrenmanagement<br />
und Risikotransfermechanismen, flexiblere und vorausschauendere<br />
Gestaltung der existieren<strong>den</strong> Mechanismen, aktives Monitor<strong>in</strong>g sich wandelnder Klimarisiken<br />
und Umsetzung von Nischenprojekten zur Bewältigung unmittelbarer Gefahren<br />
im Zusammenhang mit dem <strong>Klimawandel</strong>.<br />
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Die <strong>Alpen</strong>länder waren immer schon der Bedrohung von Naturgefahren ausgesetzt.<br />
Um diese Phänomene <strong>in</strong> <strong>den</strong> Griff zu bekommen, setzen Geme<strong>in</strong>wesen und Behör<strong>den</strong><br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl wirtschaftlicher, juristischer und technischer Instrumente e<strong>in</strong>, die sich auf<br />
verschie<strong>den</strong>e Phasen des Risikokreislaufs beziehen (vgl. Abb. 11). Die Vorsorge umfasst<br />
Maßnahmen wie Frühwarnsysteme, Planung von Rettungsaktionen, Evakuierungen und<br />
vorübergehende Umsiedlungen. Verhütungs- und Schutzmaßnahmen können zur Begrenzung<br />
der Gefahrenexposition beitragen. Diese Maßnahmen haben häufig verschie<strong>den</strong>e<br />
ökonomische, soziale und ökologische Vor- und Nachteile. Schutzmaßnahmen können<br />
zwar die Gefahrenexposition reduzieren, sie können aber auch zu Nachlässigkeit und e<strong>in</strong>er<br />
KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007