Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service
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Hochwasser wird beispielsweise gefordert, dass <strong>in</strong> die Hochwasserrisikobewertung, die<br />
<strong>den</strong> Plänen für das Hochwasserrisikomanagement und <strong>den</strong> Hochwasserrisikokarten<br />
zu Grunde liegt, auch Informationen zum <strong>Klimawandel</strong> aufgenommen wer<strong>den</strong> sollen<br />
(vgl. Kasten 7).<br />
Kasten 7 'LH (QWVWHKXQJ HLQHU (XURSlLVFKHQ +RFKZDVVHUULFKWOLQLH<br />
Unter dem E<strong>in</strong>druck der großen menschlichen und volkswirtschaftlichen Schä<strong>den</strong>,<br />
die zwischen 1998 und 2004 <strong>in</strong> mehreren europäischen Ländern durch Überschwemmungen<br />
verursacht wur<strong>den</strong>, erklärte die Kommission der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaften<br />
Hochwasserschä<strong>den</strong> zu e<strong>in</strong>em Bereich, <strong>in</strong> dem Aktionen auf Geme<strong>in</strong>schaftsebene<br />
erforderlich s<strong>in</strong>d, weil <strong>in</strong> Anbetracht der Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Häufigkeit<br />
und Umfang solcher Ereignisse mit e<strong>in</strong>em Anstieg der Schä<strong>den</strong> zu rechnen ist und<br />
die Gefährdung von Menschen und Sachkapital zunimmt. Die Europäische Kommission<br />
arbeitete daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Vorschlag für e<strong>in</strong>e Hochwasserrichtl<strong>in</strong>ie aus, die auf e<strong>in</strong>e<br />
Verr<strong>in</strong>gerung bzw. Bewältigung der Auswirkungen von Hochwassern auf menschliche<br />
Gesundheit, Eigentum, Infrastrukturen und Umwelt abzielt. Die Hochwasserrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ist als Ergänzung zum Europäischen Katastrophenfonds gedacht, <strong>in</strong>sofern sie e<strong>in</strong>e<br />
Alternative zu <strong>den</strong> reaktiven Notfallmaßnahmen darstellt, die aus diesem Fonds f<strong>in</strong>anziert<br />
wer<strong>den</strong>. Sie dient zudem als Ergänzung für die im Jahr 2000 verabschiedete Europäische<br />
Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie, die durch Pläne für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte Bewirtschaftung<br />
der Gewässer Synergien mit der Anpassung an <strong>den</strong> <strong>Klimawandel</strong> schafft, sich aber<br />
nicht direkt mit dieser Problematik befasst.<br />
Der Vorschlag der Hochwasserrichtl<strong>in</strong>ie sieht drei Etappen vor. Der erste Schritt ist<br />
e<strong>in</strong>e Beurteilung des Hochwasserrisikos, gestützt auf e<strong>in</strong>e „Bewertung der Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />
künftiger Hochwasserereignisse auf der Grundlage hydrologischer Daten, der<br />
verschie<strong>den</strong>en Arten von Hochwasser und der projektierten Auswirkungen von Trends<br />
<strong>in</strong> <strong>Klimawandel</strong> und Flächennutzung“ (Europäische Kommission, 2006, S. 15). Ausgehend<br />
von dieser Bewertung sollen bis 2015 Hochwassergefahrenkarten und Risikomanagementpläne<br />
erstellt wer<strong>den</strong>. Dabei sollen ebenfalls alle Aspekte des Risikokreislaufs<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>, wobei der Schwerpunkt auf Vermeidung, Schutz und<br />
Bereitschaft liegt. Anschließend gilt es, das erforderliche Schutzniveau zur M<strong>in</strong>imierung<br />
der Gefahren für Umwelt, Menschen und Wirtschaft festzulegen. Der gesamte<br />
Prozess soll alle sechs Jahre wiederholt wer<strong>den</strong>, damit neue Informationen berücksichtigt<br />
wer<strong>den</strong> können. Der Richtl<strong>in</strong>ienvorschlag setzt sich jedoch nicht mit dem Problem<br />
der E<strong>in</strong>beziehung ungesicherter Informationen über <strong>den</strong> <strong>Klimawandel</strong> <strong>in</strong> die derzeitigen<br />
Entscheidungsprozesse ause<strong>in</strong>ander und liefert auch ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zelheiten darüber,<br />
wie Daten zu <strong>den</strong> Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s bei der E<strong>in</strong>richtung der Hochwasserrisikopläne<br />
effektiv berücksichtigt wer<strong>den</strong> sollen.<br />
Ã<br />
: Europäische Kommission, 2006.<br />
KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007