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Klimawandel in den Alpen - ETH Weblog Service

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In e<strong>in</strong>em wärmeren Klima wer<strong>den</strong> die Schneegrenze wie auch die Untergrenze der<br />

natürlichen Schneesicherheit Schätzungen zufolge bei e<strong>in</strong>er Erwärmung um je 1°C um<br />

150 m steigen (Föhn, 1990; sowie Haeberli und Beniston, 1998). So betrachtet könnte<br />

der <strong>Klimawandel</strong> bei e<strong>in</strong>er Erwärmung um 1°C, 2°C und 4°C jeweils e<strong>in</strong>en Anstieg der<br />

Schneesicherheitsgrenze um 150 m, 300 m bzw. 600 m nach sich ziehen. Anhand dieser<br />

Information lässt sich nun e<strong>in</strong>e Verknüpfung zwischen dem Konzept der natürlichen<br />

Schneesicherheit (100-Tage-Regel) und dem projizierten <strong>Klimawandel</strong> herstellen. Hieraus<br />

ergeben sich drei unterschiedliche Datenreihen für die Schwellenwerte unter derzeitigen<br />

und künftigen Bed<strong>in</strong>gungen:<br />

1. In Regionen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die Untergrenze der natürlichen Schneesicherheit derzeit bei<br />

1 050 m liegt, wird sie bei e<strong>in</strong>er Erwärmung um 1°C, 2°C und 4°C auf 1 200 m,<br />

1 350 m bzw. 1 650 m steigen;<br />

2. <strong>in</strong> Regionen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die Untergrenze der natürlichen Schneesicherheit derzeit<br />

bei 1 200 m liegt, wird sie sich auf 1 350 m (1°C), 1 500 m (2°C) und 1 800m (4°C)<br />

erhöhen;<br />

3. <strong>in</strong> Regionen, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en die Untergrenze der natürlichen Schneesicherheit derzeit bei<br />

1 500 m liegt, wird sie auf e<strong>in</strong>e noch größere Höhe steigen, d.h. 1 650 m (1°C),<br />

1 800 m (2°C) und 2 100m (4°C).<br />

In dieser Analyse gilt e<strong>in</strong> bestimmtes Skigebiet als natürlich schneesicher, wenn<br />

die obere Hälfte se<strong>in</strong>er Höhenausdehnung <strong>den</strong> Schwellenwert für die natürliche Schneesicherheit<br />

überschreitet. Diese Hypothese stützt sich auf die Tatsache, dass der Großteil<br />

der Skiaktivitäten generell <strong>in</strong> <strong>den</strong> höheren Teilen des Skigebiets stattf<strong>in</strong>det. Die meisten<br />

Skigebietsbetreiber bieten mit Sesselbahnen, Gondelbahnen usw. bo<strong>den</strong>unabhängigen<br />

Zugang zu diesen höher gelegenen Gebieten, um <strong>den</strong> Skibetrieb selbst bei Schneemangel<br />

<strong>in</strong> der Basisstation aufrechterhalten zu können.<br />

Die Grenze für die natürliche Schneesicherheit ist e<strong>in</strong> nützliches Instrument, um<br />

Ten<strong>den</strong>zen und Muster bei der geographischen Verteilung der natürlich schneesicheren<br />

Skigebiete zu ermitteln. Wenn jedoch e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Skigebiet genauer analysiert wer<strong>den</strong><br />

soll, müssen zusätzliche lokale Faktoren berücksichtigt wer<strong>den</strong>, um der komplexen<br />

klimatischen, topographischen und wirtschaftlichen Realität e<strong>in</strong>es je<strong>den</strong> Gebiets Rechnung<br />

zu tragen. Witmer (1986) hat beispielsweise e<strong>in</strong>e detaillierte Analyse der Schneehöhe<br />

<strong>in</strong> Abhängigkeit von der Ausrichtung der Pisten durchgeführt: Ende März ist die<br />

Schneedecke auf e<strong>in</strong>em 20° steilen Nordhang doppelt so hoch wie auf e<strong>in</strong>er horizontalen<br />

Fläche, auf e<strong>in</strong>em 20° steilen Südhang h<strong>in</strong>gegen erreicht sie nur 30% der Höhe der horizontalen<br />

Fläche. Die nachstehend dargelegten Ergebnisse sollen generelle Muster<br />

wiedergeben, sie tragen stationsspezifischen Merkmalen nicht Rechnung.<br />

(UJHEQLVVH DXI QDWLRQDOHU (EHQH<br />

Bei <strong>den</strong> derzeitigen klimatischen Verhältnissen gelten 609 der 666 alp<strong>in</strong>en Skigebiete<br />

(bzw. 91%) als von Natur aus schneesicher (vgl. Tabelle 3 und Anhang 1 wegen<br />

näherer E<strong>in</strong>zelheiten). Die übrigen 9% wer<strong>den</strong> bereits unter Grenzbed<strong>in</strong>gungen betrieben.<br />

KLIMAWANDEL IN DEN ALPEN – ©2007

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