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Antworten auf Althusser - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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1,1034 Besprechungen<br />

gestellt, die Entwicklung erster Behandlungsformen diskutiert. Frühformen<br />

der Behandlung und Heilkunde werden im Zusammenhang<br />

mit den Bedingungen gesellschaftlicher Reproduktion, der Erweiterung<br />

der gesamten Reproduktionssphäre durch Arbeitsteilung und<br />

Schaffung des Mehrprodukts analysiert.<br />

Etwas zu lang geraten <strong>für</strong> den Leser, der einen orientierenden, in<br />

das Verständnis der Krankenversorgung in der BRD hineinführenden<br />

historischen Überblick über die „Entwicklung der institutionalisierten<br />

Krankenversorgung in Klassengesellschaften" erwartet und<br />

zu kurz <strong>für</strong> den, der mehr erwartet, als durch die Arbeiten von H. E.<br />

Siegrist bis A. Mette und I. Winter schon bekannt ist, sind Teile des<br />

Kapitels II. In den letzten beiden Kapiteln werden „technokratischfunktionsorientierte<br />

Reformansätze" und das klassenlose Krankenhaus<br />

als systemimmanente Alternative vorgestellt und kritisch diskutiert.<br />

See spricht in seinem Buch eine solche Fülle von Themen und Problemen<br />

an, daß dies als Nachteil empfunden werden könnte, wenn es<br />

See nicht gelungen wäre, in engagierter und detailreicher Form den<br />

gesellschaftlichen Bezug in seinen Ausführungen ständig <strong>auf</strong>rechtund<br />

das Interesse des Lesers immer wachzuhalten.<br />

Horst Krähe (Frankfurt/M.)<br />

Autorenkollektiv der POCH-MED: „Kostenexplosion" im<br />

Gesundheitswesen. Eine Analyse. Materialien II zur Kritik<br />

des Gesundheitswesens in der Schweiz. POCH-Verlag, Zürich 1974<br />

(202 S., br., 6,— sfr).<br />

Seit das Gesundheitswesen immer deutlicher in die Schere zwischen<br />

wachsenden Anforderungen und zurückbleibender Leistungsfähigkeit<br />

gerät, findet die Propagandathese von der „Kostenexplosion"<br />

als Ergebnis „übermäßigen Gesundheitskonsums" in Tateinheit<br />

mit „gesunkener" Selbstverantwortung des einzelnen" sowie „maßloser"<br />

Lohnforderungen des medizinisch-pflegerischen Personals<br />

große Verbreitung. Die Schweizer Autoren haben die Bedeutung dieses<br />

Schlagwortes als ideologischen Hebel zur verstärkten Indienstnahme<br />

der Gesundheitspolitik <strong>für</strong> das spätkapitalistische Krisenmanagement<br />

erkannt. Sie machen sich daran, die damit induzierten<br />

Argumentationsraster und Denkhaltungen zu kritisieren, indem sie<br />

die realen Prozesse, die verzerrt widergespiegelt werden, <strong>auf</strong>zuhellen<br />

versuchen. Dabei geht es ihnen nicht darum abzustreiten, daß die<br />

Gesundheitsausgaben tatsächlich im Verhältnis zum ökonomischen<br />

Gesamtprodukt im Steigen begriffen sind. Das stellen sie, wenn auch<br />

methodisch sehr dilettantisch, im ersten Teil dar. Entscheidendes Gewicht<br />

in dieser Frage hat vielmehr die Aufklärung der Ursachen, der<br />

auch der größte Teil der Arbeit gewidmet ist. Hier erfährt der Leser<br />

eine Reihe interessanter und teilweise durch viel Material belegter<br />

Tatsachen.<br />

DAS ARGUMENT 94/1975 ©

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