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Antworten auf Althusser - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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1,1038 Besprechungen<br />

keit (DDR: 27,5, BRD: 46,4/100000 Geburten) und die Säuglingssterblichkeit<br />

(DDR: 16, BRD: 22,7/1000 Lebendgeborene) 1973 deutlich geringer.<br />

Bei den Raten der Tuberkuloseneuerkrankungen finden sich<br />

ähnliche Unterschiede (DDR, 1972: 50,1, BRD, 1971: 74/100000 Einw.).<br />

Die Lebenserwartung ist in der DDR länger, die Arzt- und Bettendichte<br />

ist etwa in beiden deutschen Staaten gleich. Die Leistungen<br />

der DDR werden besonders deutlich, erfährt man, daß sie nach dem<br />

Krieg von einer sehr viel ungünstigeren Ausgangsposition als die<br />

BRD, d. h. von höheren Morbiditäts- und Mortalitätsraten ausgehen<br />

mußte und gleichzeitig weniger Ärzte und Schwestern vorhanden<br />

waren.<br />

In den Kapiteln über Organisation und Arbeitsweise verschiedener<br />

medizinischer <strong>Institut</strong>ionen wird deutlich, welche Vielzahl von Problemen<br />

medizinischer Versorgung in einem geplanten und sozialisierten<br />

System lösbar werden. Nur ein Beispiel mag dies verdeutlichen:<br />

Mit der umfangreichen Gesundheitsstatistik und der systematischen<br />

Erfassung aller Krankenhausfälle und deren Verläufe<br />

wird es möglich, rationale Investitionsplanung im Bereich der Forschung<br />

und Versorgung zu betreiben; Behandlungsmethoden, die sich<br />

anhand der Datenaùswertung als wenig effektiv erwiesen haben,<br />

können ersetzt werden. Partikularinteressen, wie in kapitalistischer<br />

Staaten z. B. die der Pharmaindustrie oder die der niedergelassenen<br />

Ärzte, existieren nicht mehr. Entsprechend wird auch verständlich,<br />

daß in der DDR — von Expertengremien erarbeitet — Therapiepläne<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Erkrankungen zur Orientierung <strong>für</strong> alle Ärzte<br />

herausgegeben werden können, ohne daß be<strong>für</strong>chtet werden müßte,<br />

die Pharma- oder Geräteindustrie hätte bestimmte Behandlungsrichtlinien<br />

durchzusetzen gewußt. Abgerundet hätte das Buch eine<br />

historische Analyse der Entwicklung des Gesundheitswesens in der<br />

DDR, an der politisch etwas über den Aufbau des Sozialismus gelernt<br />

werden könnte.<br />

Heinz-Harald Abholz (Berlin/West)<br />

Dahm, Ingeborg, u.a.: Untersuchung zur Morbidität<br />

in der DDR. Eine prognostisch orientierte Studie. Schriftenreihe<br />

der Akademie <strong>für</strong> Ärztliche Fortbildung, Bd. 47. VEB Volk<br />

und Gesundheit, Berlin/DDR 1974 (427 S., br., 47,80 M).<br />

In der vorliegenden Arbeit wurden die vorhandenen Daten zum<br />

Gesundheitsstand der Bevölkerung der DDR zusammengestellt und<br />

uilter dem Gesichtspunkt möglicher, sich aus den Daten ergebender<br />

Ansätze zur Verbesserung gesundheitlicher Versorgung analysiert.<br />

Für die Untersuchung, die nach einzelnen Krankheitsgruppen <strong>auf</strong>geteilt<br />

erfolgt, standen folgende Daten zur Verfügung: 1. Statistik<br />

der Todesursachen, 2. Krankenhausstatistik (seit 1968 werden alle<br />

Krankenhausfälle über die EDV erfaßt), 3. Invaliditätsstatistik der<br />

Sozialversicherung, 4. Statistik der Arbeitsunfähigkeitsfälle, 5. Sta-<br />

DAS ARGUMENT 94/1975 ©

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