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Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung

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9 Anhang<br />

9.3 Definition <strong>und</strong> Berechnungsverfahren der Kaiserschnittrate<br />

In der Diskussion um Kaiserschnittraten <strong>–</strong> sei es auf B<strong>und</strong>es-, Länder- oder Kreisebene <strong>–</strong> sind<br />

immer wieder leicht unterschiedliche Aussagen zur Höhe der Rate auffällig. Ausschlaggebend<br />

hierfür können unterschiedliche definitorische Abgrenzungen, unterschiedliche räumliche Bezüge<br />

(Wohnort- vs. Behandlungsortperspektive) <strong>und</strong> abweichende Verfahren der räumlichen Zuordnung<br />

von Krankenhausfällen sein.<br />

Kaiserschnittrate Variante A: Die aus der Gr<strong>und</strong>datenstatistik der Krankenhäuser (Fachserie 12<br />

Reihe 6.1.1) abgeleiteten Kaiserschnittraten, die bspw. auch auf Länder bezogen veröffentlicht<br />

werden, ergeben sich aus den einmalig je Krankenhaus für ein Kalenderjahr mitzuteilenden<br />

Angaben zur Zahl „Entb<strong>und</strong>ene Frauen insgesamt“ <strong>und</strong> zur „Anzahl der Entbindungen durch<br />

Kaiserschnitt“. Eine Unterteilung nach der Herkunftsregion der entb<strong>und</strong>enen Frauen erfolgt<br />

dabei nicht. Zusätzlich werden die Zahl der „Geborenen Kinder insgesamt“ <strong>und</strong> die Zahl davon<br />

„lebendgeboren“ <strong>und</strong> „totgeboren“ von jedem Krankenhaus mitgeteilt. Für das Jahr 2010 wurden<br />

für die Gr<strong>und</strong>daten 209.441 Entbindungen durch Kaiserschnitt bei 656.390 Frauen, die im<br />

Krankenhaus entb<strong>und</strong>en haben, gezählt. Dies ergibt eine Gesamtkaiserschnittrate von 31,9 %. Der<br />

regionalisierte Ausweis der aus diesen Daten abgeleiteten Kaiserschnittraten (bspw. 36,6 % für das<br />

Saarland, 22,9 % für Sachsen) berücksichtigt ggf. vorliegende Patientinnenwanderungen (auch aus<br />

dem Ausland) insofern, als diese Entbindungen dem Standortb<strong>und</strong>esland jenes Krankenhauses<br />

zugerechnet werden, in dem die Entbindung erfolgt (Behandlungsortbezug). Dies könnte bspw.<br />

für die überdurchschnittlich hohe saarländische Kaiserschnittrate bedeuten, dass diese ggf. überschätzt<br />

wird, sofern viele Frauen aus angrenzenden rheinland-pfälzischen Kreisen gezielt zur<br />

Kaiserschnittentbindung in saarländische Krankenhäuser (bspw. Perinatalzentren) kämen.<br />

Aus der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik oder auch aus Daten von Krankenkassen<br />

lässt sich die Kaiserschnittrate auf mehreren unterschiedlichen Wegen berechnen:<br />

Kaiserschnittrate Variante B: Anzahl aller Sectio-caesarea-OPS-Codes (5-740 <strong>–</strong> Klassische<br />

Sectio caesarea, 5-741 <strong>–</strong> Sectio caesarea, suprazervikal <strong>und</strong> korporal, 5-742 <strong>–</strong> Sectio caesarea<br />

extraperitonealis, 5-745 <strong>–</strong> Sectio caesarea kombiniert mit anderen gynäkologischen Eingriffen,<br />

5-749 <strong>–</strong> Andere Sectio caesarea ohne den OPS-Code 5-749.0 <strong>–</strong> Re-Sectio) für inländische Patientinnen<br />

mit bekanntem Wohnortkreis (Jahr 2010: n = 211.545) geteilt durch die Anzahl der<br />

Lebendgeborenen (Jahr 2010: n = 677.947) aus der Statistik der Geburten 24 ; hier ergibt sich im<br />

Jahr 2010 eine Gesamtkaiserschnittrate von 31,2 %<br />

Kaiserschnittrate Variante C: Anzahl aller Kaiserschnitt-DRGs (O01*) (Jahr 2010: n =<br />

207.246) geteilt durch die Anzahl aller geburtshilflichen DRGs (O01*, O02*, O60*) (Jahr 2010:<br />

n = 646.546); hier ergibt sich im Jahr 2010 eine Gesamtkaiserschnittrate von 32,1 %<br />

24<br />

Ein Bezug ausschließlich auf die Frauen, die im Krankenhaus entb<strong>und</strong>en haben, ist über diese OPS-Statistik nicht möglich.<br />

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