Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung
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5 Beschreibung <strong>und</strong> Darstellung der Ergebnisse<br />
Tabelle 4: Mütterliche Gr<strong>und</strong>erkrankungen <strong>und</strong> Erkrankungen während der Schwangerschaft<br />
Erkrankungen / Risiken<br />
Schwangerschaftsdiabetes,<br />
Gestationsödeme,<br />
Adipositas … erhöhen<br />
das Kaiserschnittrisiko<br />
ICD-10-<br />
Codes<br />
ICD-10-Diagnose<br />
Präv.<br />
(%)<br />
spezifische<br />
KS-Rate<br />
(%)<br />
OR<br />
95%-KI<br />
Diabetes mellitus E10 bis E14 Diabetes mellitus 3,4 48,2 1,96 1,83 2,12<br />
Adipositas E66 Adipositas 10,4 45,9 1,88 1,8 1,97<br />
Angeborene Fehlbildungen<br />
des Kreislaufsystems<br />
Hypertonie <strong>und</strong> Gestosen<br />
Q20<br />
bis Q28<br />
Angeborene Fehlbildungen des Kreislaufsystems 1,4 36,1 1,13 1,01 1,28<br />
O10<br />
Vorher bestehende Hypertonie, die Schwangerschaft,<br />
Geburt <strong>und</strong> Wochenbett kompliziert<br />
1 50,1 2,11 1,84 2,4<br />
Vorher bestehende chronische Hypertonie mit<br />
O11 aufgepfropfter Präeklampsie, die Schwangerschaft, 0,2 53,2 2,8 2,09 3,73<br />
Geburt <strong>und</strong> Wochenbett kompliziert<br />
O12<br />
Gestationsödeme <strong>und</strong> Gestationsproteinurie<br />
(schwangerschaftsinduziert) ohne Hypertonie<br />
10,9 36,5 1,21 1,16 1,27<br />
O13<br />
Gestationshypertonie (schwangerschaftsinduzierte<br />
Hypertonie)<br />
3,2 48,2 1,97 1,82 2,12<br />
O14 Präeklampsie 5,4 46,7 1,88 1,77 1,99<br />
O15 Eklampsie 0,2 52,5 2,29 1,71 3,07<br />
O16 Nicht näher bezeichnete Hypertonie der Mutter 1,2 43,9 1,63 1,44 1,84<br />
Schwangerschaftsdiabetes O24 Diabetes mellitus in der Schwangerschaft 11,4 41,4 1,54 1,47 1,6<br />
Quelle: BARMER-GEK (Routine) (KS-Rate nach Variante C, siehe Abschn. 9.3), eigene Berechnung <strong>und</strong> Darstellung (IGES 2012).<br />
Die höchsten Prävalenzen weisen die Diagnosen Schwangerschaftsdiabetes (11,4 %), Gestationsödeme<br />
<strong>und</strong> proteinurie ohne Hypertonie (10,9 %) sowie Adipositas (10,4 %) auf. Alle drei Diagnosen<br />
gehen mit einer signifikanten Erhöhung des Kaiserschnittrisikos einher. Bei Diagnose<br />
einer Adipositas kommt es fast zu einer Verdopplung der Wahrscheinlichkeit eines Kaiserschnitts.<br />
Noch stärkere Erhöhungen des Kaiserschnittrisikos bestehen bei den seltenen Diagnosen aus der<br />
Gruppe der Hypertonien <strong>und</strong> Gestosen.<br />
Der potenzielle Einfluss unterschiedlicher Häufigkeiten von mütterlichen Gr<strong>und</strong>erkrankungen auf<br />
die <strong>regionale</strong>n Kaiserschnittraten soll mit Hilfe der Routinedaten der BARMER GEK untersucht<br />
werden. Solche Regionalanalysen können zum einen auf der Ebene der B<strong>und</strong>esländer, aber auch<br />
auf der der Kreise <strong>und</strong> kreisfreien Städte durchgeführt werden. Bei den kreisbezogenen Auswertungen<br />
ist allerdings zu berücksichtigen, dass einige Kreise nur sehr kleine Geburtenzahlen von<br />
BARMER-GEK-Versicherten aufweisen. In die kreisbezogenen Analysen werden daher nicht alle<br />
412 Kreise einbezogen, sondern nur die 294 Kreise mit mindestens 100 Geburten.<br />
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