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Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung

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3 Bedarfsgerechte Versorgung <strong>und</strong> Evidenz<br />

3 Bedarfsgerechte Versorgung <strong>und</strong> Evidenz<br />

3.1 Indikationen zur Kaiserschnittentbindung<br />

Zwingende Gründe für<br />

einen Kaiserschnitt<br />

Die Geburtshilfe unterscheidet zwischen absoluten <strong>und</strong> relativen Indikationen zur Sectio caesarea.<br />

Von einer absoluten Indikation wird gesprochen, wenn bei Verzicht auf den Kaiserschnitt von<br />

einer erheblichen Gefahr für Leben <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit des Kindes oder der Mutter ausgegangen<br />

werden muss. Die am häufigsten genannten absoluten Indikationen 6 sind (DGGG 2010a):<br />

Querlage<br />

Hierbei handelt es sich um eine seltene Lageanomalie des Kindes, bei der eine natürliche vaginale<br />

Geburt nicht möglich ist. Eine Quer- oder Schräglage wurde 2010 bei 2.943 stationären<br />

Geburten (1,4 % aller Kaiserschnitte) als Indikation zur Sectio dokumentiert (AQUA 2011).<br />

Absolutes Missverhältnis zwischen kindlichem Kopf <strong>und</strong> mütterlichem Becken<br />

In seltenen Fällen ist das mütterliche Becken anatomisch zu klein für das Kind bzw. den kindlichen<br />

Kopf. Zu unterscheiden davon ist das relative Missverhältnis (vgl. S. 20). In den Basisdaten<br />

der stationären Entbindungen sind absolutes <strong>und</strong> relatives Missverhältnis zusammengefasst.<br />

Im Jahr 2010 wurde es bei 11 % aller per Kaiserschnitt geborenen Kinder als <strong>–</strong> ggf. eine von<br />

mehreren <strong>–</strong> Indikationen zum Kaiserschnitt angegeben (AQUA 2011).<br />

Beckendeformitäten<br />

Anatomische Fehlbildungen des mütterlichen Beckens können dazu führen, dass eine vaginale<br />

Geburt nicht in Frage kommt.<br />

(Drohende) Uterusruptur<br />

Ein Riss der Gebärmutterwand ist eine akut lebensbedrohliche Situation, die i. d. R. einen sofortigen<br />

Kaiserschnitt erfordert. Im Jahr 2010 wurde eine drohende oder erfolgte Uterusruptur bei<br />

0,9 % der per Kaiserschnitt geborenen Kinder als Indikation dokumentiert (AQUA 2011).<br />

Placenta praevia<br />

Dabei handelt es sich um eine Fehllage der Plazenta, die den Geburtskanal versperrt. In der<br />

Basisauswertung der stationären Geburten ist 2010 bei 1 % der Kaiserschnitte eine Placenta<br />

praevia als Indikation dokumentiert (AQUA 2011).<br />

Vorzeitige Plazentalösung<br />

Wenn sich die Plazenta vor der Geburt des Kindes von der Gebärmutterwand ablöst, wird das<br />

Kind nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, so dass akute Lebensgefahr besteht. Gemäß den Daten<br />

des AQUA-Instituts bestand 2010 in 3.050 Fällen (1,4 % der Sectiones) eine Sectio-Indikation<br />

wegen einer vorzeitigen Plazentalösung (AQUA 2011).<br />

6<br />

Bei den Angaben nach AQUA 2011 zur Indikation zur Sectio sind Mehrfachnennungen möglich.<br />

16

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