Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung
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5 Beschreibung <strong>und</strong> Darstellung der Ergebnisse<br />
Tabelle 12: Einstellungsfragen zur Technikorientierung in der Schwangerschaftsbetreuung<br />
<strong>und</strong> unter der Geburt<br />
Angaben in Prozent<br />
Der Technikeinsatz in der Schwangerschaftsbetreuung gibt Sicherheit (n = 1.310)*<br />
Vaginalgeburt Primäre Sectio Sek<strong>und</strong>äre Sectio<br />
Stimme voll zu 42,5 45,0 48,1<br />
Stimme eher zu 44,3 44,0 34,6<br />
Stimme eher nicht zu 9,6 7,7 11,7<br />
Stimme überhaupt nicht zu 3,6 3,3 5,6<br />
Der Technikeinsatz bei der Geburt gibt Sicherheit (n = 1.315)*<br />
Stimme voll zu 42,5 48,8 46,1<br />
Stimme eher zu 45,0 44,9 42,4<br />
Stimme eher nicht zu 10,1 4,8 7,3<br />
Stimme überhaupt nicht zu 2,4 1,4 4,2<br />
*jeweils nicht signifikant<br />
Quelle: BARMER-GEK (Befragung), eigene Berechnung <strong>und</strong> Darstellung (Kolip 2012).<br />
Neben der Technikorientierung wird der zunehmenden Berücksichtigung von Ängsten der werdenden<br />
Mütter ein größerer Einfluss auf die steigende Kaiserschnittrate zugesprochen.<br />
Zunehmende Bedeutung<br />
der Ängste wird nicht<br />
bestätigt<br />
Wie stark dieser Einfluss auf die Entscheidung zur Sectio wirklich ist, untersuchten Lutz <strong>und</strong> Kolip<br />
(2006) in der GEK-Kaiserschnittstudie, wonach Angst vor Schmerzen, Angst vor st<strong>und</strong>enlangen<br />
Wehen <strong>und</strong> davor, die Geburt nicht durchzustehen, nur von jeweils 8 % der befragten Mütter als<br />
Gr<strong>und</strong> für die primäre Sectio angegeben wurde. Auch bei der Frage nach den größten Vorteilen<br />
einer Sectio nennen nur 1,3 % weniger oder keine Geburtsangst. Empirisch konnte die Hypothese<br />
der zunehmenden Bedeutung der Ängste der Mütter somit nicht bestätigt werden.<br />
5.2.4.2 Einfluss der „Wunschkaiserschnitte“<br />
Wunschkaiserschnitte<br />
nur bei 2 %<br />
Im Rahmen der Befragung der BARMER-GEK-Versicherten wurde erfragt, ob es einen medizinischen<br />
Gr<strong>und</strong> für die Entscheidung zum Kaiserschnitt gab oder ob es ein „Wunschkaiserschnitt“<br />
war: Während in der Gruppe derjenigen Frauen, bei denen die Entscheidung zum Kaiserschnitt<br />
vor Einsetzen der Wehen fiel, 10,0 % angaben, dass es sich um einen Wunschkaiserschnitt handelte,<br />
gaben dies nur 1,6 % der Frauen an, bei denen eine sek<strong>und</strong>äre Sectio vorgenommen wurde.<br />
Bezogen auf die Gesamtstichprobe gibt es damit bei 1,9 % der Geburten Hinweise auf einen<br />
Wunschkaiserschnitt. Die aktuell erhobene Rate deckt sich mit den Ergebnissen unterschiedlicher<br />
Studien, nach denen der Anteil der Wunschkaiserschnitte in Deutschland bei maximal 2<strong>–</strong>3 % liegt<br />
(ausführlicher in Lutz & Kolip 2006).<br />
Unserer Ansicht nach kann auf diesem Niveau der „Wunschkaiserschnitte“ weder davon ausgegangen<br />
werden, dass jene Kaiserschnitte, die auf bloßen Wunsch der Schwangeren nach einer<br />
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