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Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung

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7 Handlungsempfehlungen<br />

Abstimmung <strong>und</strong> Kooperation zwischen niedergelassenen Frauenärztinnen bzw. -ärzten<br />

<strong>und</strong> Hebammen <strong>–</strong> ein Praxisbeispiel<br />

In Bielefeld wurde vor über einem Jahrzehnt gemeinsam von Hebammen <strong>und</strong> Frauenärztinnen/ärzten<br />

ein Modell zur Abstimmung <strong>und</strong> Kooperation bei der Schwangerenbetreuung entwickelt, das seitdem<br />

erfolgreich arbeitet <strong>und</strong> in der Region bereits (z. T. in leicht abgewandelter Form) von weiteren Praxen<br />

<strong>und</strong> Hebammen übernommen worden ist.<br />

Initial wurde festgelegt, welche Untersuchungen <strong>und</strong> Beratungen an welchen Terminen in der Schwangerschaftsvorsorge<br />

erfolgen sollen, wann eine direkte Information der Ärztinnen/Ärzte erfolgen sollte<br />

<strong>und</strong> welche Aufgaben den Hebammen oder den Ärztinnen/Ärzten vorbehalten sein sollen.<br />

Dieser Plan liegt schriftlich für jeden Vorsorgetermin vor <strong>und</strong> wird in Abständen in gemeinsamen<br />

Besprechungen aktualisiert. Die Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Gesprächsinhalte werden in einem gemeinsamen Dokument<br />

festgehalten, das nach einem Kontakt mit der Schwangeren der mitbetreuenden Hebamme bzw.<br />

der Ärztin / dem Arzt zur Information vorgelegt wird. Bei dringenden Fragestellungen können sich<br />

die Hebammen jederzeit an die Ärztinnen/Ärzte wenden <strong>und</strong> umgekehrt. Zwischen Ärztinnen/Ärzten<br />

<strong>und</strong> den Hebammen finden regelmäßige Besprechungen über alle gemeinsam betreuten Schwangeren<br />

statt.<br />

Weitergehende Spezialisierung von Kliniken<br />

In der Diskussion wurde berichtet, dass Schwangere in ihrer Region häufig keine Klinik (mehr) finden,<br />

die sie bei ihrem Wunsch nach einer vaginalen Geburt von Beckenendlagen oder Zwillingen<br />

unterstützt. In vielen (auch größeren) Geburtskliniken ist die Zahl der jährlichen Beckenendlagen-<br />

<strong>und</strong> auch Zwillingsgeburten zu gering, als dass klinische Teams hier eine Routine für die<br />

vaginale Geburt entwickeln könnten. Kliniker begründen damit nachvollziehbar, dass in diesen<br />

Konstellationen die Kaiserschnittentbindung zunehmend der überwiegend gewählte Geburtsmodus<br />

sei. Wenn zu geringe praktische Erfahrungen ausschlaggebend für die Durchführung nicht<br />

unbedingt erforderlicher Kaiserschnitte sind, kann eine geeignete Option in einer Umsteuerung<br />

dieser Schwangeren in solche Kliniken bestehen, die sich auf die vaginale Geburt von Zwillingen<br />

<strong>und</strong> Beckenendlagen etc. spezialisieren.<br />

Geringe Fallzahlen <strong>–</strong><br />

mangelnde Routine <strong>–</strong><br />

Kaiserschnitt<br />

Das Verfahren der Auswahl <strong>und</strong> Festlegung derart spezialisierter Einrichtungen dürfte sich als<br />

problematisch erweisen, da das Interesse der Kliniken hier <strong>–</strong> im Gegensatz zu anderen Leistungen<br />

im gestuften geburtshilflichen System <strong>–</strong> nicht ausgeprägt zu sein scheint. Ferner müsste sichergestellt<br />

sein, dass mit einer solchen Spezialisierung für die Klinik zumindest keine wirtschaftlichen<br />

Nachteile oder zusätzlichen Risiken verb<strong>und</strong>en sind. Hinzu tritt, dass dieser Konzentrationsansatz<br />

Spezialisierung<br />

für „schwierige“<br />

Geburten <strong>und</strong> ...<br />

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