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Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung

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5 Beschreibung <strong>und</strong> Darstellung der Ergebnisse<br />

Die analogen Analysen für die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes (ICD-10-Code O24) führen zu<br />

sehr ähnlichen Ergebnissen: Die diagnosespezifische Kaiserschnittrate ist jeweils deutlich einflussreicher<br />

als die Prävalenz. Bei der länderbezogenen Analyse ist nur die diagnosespezifische<br />

Kaiserschnittrate hochsignifikant, wohingegen die Prävalenzunterschiede keinen signifikanten<br />

Einfluss haben.<br />

5.2.1.5 Einfluss von Mehrlingsschwangerschaften<br />

Drei von vier<br />

Mehrlingsgeburten<br />

per Kaiserschnitt<br />

In den Routinedaten der BARMER GEK kann für nahezu alle einbezogenen Fälle (n = 88.991) nach<br />

Einlings- <strong>und</strong> Mehrlingsgeburten unterschieden werden (über die Diagnoseangaben zur ICD10:<br />

Z37.* im Entbindungskrankenhausaufenthalt). In 1,8 % aller Fälle wurden Mehrlinge geboren. In<br />

77 % dieser Fälle erfolgte die Geburt durch einen Kaiserschnitt, dabei etwa zur Hälfte durch einen<br />

primären Kaiserschnitt.<br />

Aber kaum Anstieg<br />

bei Zwillings- <strong>und</strong><br />

Drillingsgeburten<br />

Das Argument, dass der zunehmende Anteil von Mehrlingsgeburten, die überwiegend durch Kaiserschnitt<br />

erfolgen, zum beobachteten Anstieg der Kaiserschnittrate beigetragen hat, kann für die<br />

vergangenen Jahre nicht belegt werden: Laut Perinatalerhebung (AQUA 2011) kamen im Jahr 2010<br />

24.020 Mehrlinge auf die Welt (davon 795 Drillinge <strong>und</strong> 33 höhergradige Mehrlinge). Der Anteil<br />

der Mehrlingsgeburten an allen Geburten hat sich von 1,6 % im Jahr 2000 auf 1,7 % im Jahr 2010<br />

nur leicht erhöht (Hullen 2004; Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2012d).<br />

Kein Einfluss auf<br />

<strong>regionale</strong> Unterschiede<br />

Im Hinblick auf den Einfluss des Faktors „Mehrlingsgeburten“ auf <strong>regionale</strong> Unterschiede ist zu<br />

konstatieren, dass die Prävalenz insgesamt zu niedrig ist, um einen nennenswerten Einfluss auf<br />

die Gesamtkaiserschnittrate feststellen zu können.<br />

5.2.1.6 Einfluss der Schwangerschaftsdauer<br />

Frühchen oft<br />

per Kaiserschnitt<br />

Nach den Routinedaten der BARMER GEK wurden im Betrachtungszeitraum ca. 5.400 der 89.499<br />

Krankenhausentbindungen vor Beginn der 37. Schwangerschaftswoche durchgeführt (zur Methodik<br />

vgl. Abschn. 4.1). Bei dieser Gruppe liegt die Kaiserschnittrate bei 59 %. Bei Frauen, deren<br />

Entbindung im Zeitraum zwischen der 37. Woche <strong>und</strong> der 41. vollendeten Schwangerschaftswoche<br />

stattfand, liegt die Kaiserschnittrate mit 31,5 % nur geringfügig unter der durchschnittlichen<br />

(Gesamt-)Rate der BARMER-GEK-Versicherten. Die Rate verringert sich bei Frauen, die nach einer<br />

Schwangerschaftsdauer von mehr als 41 vollendeten Wochen entb<strong>und</strong>en wurden, weiter auf nur<br />

noch 26,4 %.<br />

Erklären 3 % der <strong>regionale</strong>n<br />

Unterschiede<br />

Der Einfluss des Anteils von Frühgeburten (Entbindung zwischen der 20. <strong>und</strong> 36. Schwangerschaftswoche)<br />

auf die <strong>regionale</strong> Kaiserschnittrate eines Kreises wurde mit Hilfe der BARMER-<br />

GEK-Routinedaten geprüft. Dabei zeigt sich ein signifikanter Effekt (p

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