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Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung

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6 Zusammenführung der Ergebnisse <strong>und</strong> Interpretation<br />

6 Zusammenführung der Ergebnisse <strong>und</strong><br />

Interpretation<br />

In Kapitel 5 wurde eine Vielzahl von Faktoren auf ihren Erklärungsbeitrag sowohl zum generellen<br />

Anstieg der Kaiserschnittrate als auch zu den <strong>regionale</strong>n Unterschieden hin untersucht. Zudem<br />

flossen Ergebnisse der Versicherten-Befragung mit ein, um aktuelle Einschätzungen zu einzelnen<br />

Faktoren aus der Sicht der Mütter abbilden zu können. In diesem Kapitel sind die Ergebnisse in<br />

der Gesamtschau zusammengeführt <strong>und</strong> interpretiert.<br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>und</strong> <strong>regionale</strong> Unterschiede<br />

Enorme<br />

kreisbezogene<br />

Unterschiede<br />

Der Anstieg der Kaiserschnittrate in Deutschland hat sich in den letzten Jahren ungebrochen<br />

fortgesetzt. Die Analysen nach Kreisen <strong>und</strong> kreisfreien Städten zeigen dabei eine hohe <strong>regionale</strong><br />

Variation der Kaiserschnittraten: Im Kreis mit der niedrigsten Rate wurden im Jahr 2010 17 % aller<br />

Kinder per Kaiserschnitt geboren, im Kreis mit der höchsten Rate waren es 51 %. In einigen Kreisen<br />

werden somit mehr als drei Mal so viele Kaiserschnitte vorgenommen wie in anderen. Kreise<br />

mit sehr hoher Kaiserschnittrate liegen überwiegend in Bayern, Niedersachsen <strong>und</strong> Rheinland-<br />

Pfalz, mit sehr geringer Rate überwiegend in den neuen B<strong>und</strong>esländern.<br />

Weitere Zunahme in<br />

Kreisen mit geringen wie<br />

auch mit bereits hohen<br />

Kaiserschnittraten<br />

Betrachtet man die <strong>Entwicklung</strong> der Kaiserschnittrate im Zeitraum 2007 bis 2010, so wird deutlich,<br />

dass in Kreisen, die 2007 noch eine unterdurchschnittliche Kaiserschnittrate aufwiesen, häufig<br />

ein deutlich über der <strong>Entwicklung</strong> der B<strong>und</strong>esrate liegender Anstieg zu verzeichnen ist. Aber<br />

auch die Kreise, die 2007 bereits überdurchschnittliche Kaiserschnittraten verzeichneten, erleben<br />

eher einen weiteren, allerdings weniger starken Anstieg.<br />

Die kreisbezogenen Unterschiede der Kaiserschnittrate sind über die Zeit weitgehend stabil, so<br />

dass davon ausgegangen werden kann, dass die Ergebnisse die jeweils regional dominierende<br />

klinisch-geburtshilfliche Praxis widerspiegeln. Setzen sich diese <strong>Entwicklung</strong>en weiter fort, muss<br />

von einem weiteren, kaum gebremsten Anstieg der Kaiserschnittrate in den kommenden Jahren<br />

ausgegangen werden.<br />

Mögliche Ursachen: Veränderung mütterlicher <strong>und</strong> kindlicher<br />

Risikofaktoren<br />

Altersentwicklung der<br />

Mütter begründet<br />

steigende<br />

Kaiserschnittrate nicht<br />

Das höhere Alter der Mütter bei der Geburt wird häufig als bedeutender Einflussfaktor auf die<br />

Kaiserschnittrate angeführt. Die Verschiebungen in der Altersstruktur in den letzten vier Jahren<br />

zeigen jedoch keinen Einfluss auf den Anstieg der Gesamtkaiserschnittrate. Die Zahl der Kaiserschnitte<br />

hat sich zwischen 2007 <strong>und</strong> 2011 um ca. 11.000 erhöht, obwohl aufgr<strong>und</strong> der Veränderung<br />

in der Altersstruktur in Verbindung mit einer rückläufigen Geburtenzahl sogar ein Rückgang<br />

der Kaiserschnittzahl zu erwarten gewesen wäre. Zudem überrascht das Ergebnis, dass vor allem<br />

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