Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung
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2 Bedeutung des Themas<br />
Abbildung 1: Zusammenhang zwischen Sectiorate <strong>und</strong> Säuglingssterblichkeit in 2008<br />
Säuglingssterblichkeit (hier: Neonatalsterblichkeit <strong>–</strong> Geburt bis 28. Lebenstag), Pearson-Korrelationskoeffizient r² = .187 (n.s.)<br />
40<br />
35<br />
I<br />
Kaiserschnittrate in Prozent<br />
30<br />
25<br />
20<br />
S<br />
FI<br />
E<br />
D<br />
IRL<br />
A<br />
GB<br />
15<br />
NL<br />
10<br />
1,5 2,0 2,5 3,0 3,5<br />
Sterbefälle innerhalb der ersten 28 Tage nach Geburt je 1.000 Lebendgeburten<br />
A<br />
FI<br />
Österreich<br />
Finnland<br />
D Deutschland<br />
IRL Irland<br />
I Italien<br />
NL Niederlande<br />
E<br />
S<br />
Spanien<br />
Schweden<br />
GB Großbritannien<br />
Quelle: Health for All Database (2011), eigene Berechnung <strong>und</strong> Darstellung (Kolip 2012).<br />
Insbesondere in den skandinavischen Ländern Finnland <strong>und</strong> Schweden sind die Sectioraten deutlich<br />
niedriger als in Deutschland, bei gleichzeitig noch günstigerer Säuglingssterblichkeit.<br />
2.3 Makroökonomische Aspekte der gestiegenen Kaiserschnittrate<br />
Die gestiegene Kaiserschnittrate wird hinterfragt, weil Zweifel bestehen, ob der ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Nutzen für Mütter <strong>und</strong> Kinder im gleichen Maße gewachsen ist. Sollte dies nicht der Fall sein, dann<br />
wären höhere Ausgaben als Folge der gestiegenen Kaiserschnittrate ökonomisch nicht gerechtfertigt.<br />
Um die Größenordnung der ökonomischen Konsequenzen der steigenden Kaiserschnittrate<br />
abzuschätzen, kann man folgende Betrachtung anstellen:<br />
Die mittleren Fallkosten einer vaginalen Entbindung lagen im Jahr 2010 bei etwa 1.520 Euro.<br />
Die mittleren Fallkosten einer Kaiserschnittentbindung lagen bei ca. 2.680 Euro.<br />
Bei Substitution einer Kaiserschnittgeburt durch eine vaginale Entbindung würden die von den<br />
Krankenversicherungen zu tragenden Ausgaben somit je Fall um durchschnittlich etwa 1.160 Euro<br />
sinken (Schwenzer & Schwenzer 2010; Beckmann et al. 2011).<br />
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