Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung
Kaiserschnittgeburten – Entwicklung und regionale Verteilung
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1 Zusammenfassung<br />
Unterschiedliches<br />
Vorgehen bei<br />
Entscheidungsspielraum<br />
Aber auch bei der Erklärung der <strong>regionale</strong>n Unterschiede ist vor allem das unterschiedliche Vorgehen<br />
bei „weichen“ Indikationen relevant. Es gibt zwischen den Kreisen kaum Unterschiede in<br />
der Auftretenshäufigkeit von Indikationen für einen Kaiserschnitt. Dagegen haben unterschiedliche<br />
Vorgehensweisen der Geburtshelfer bei gleicher Indikation (Diagnose) einen erheblichen<br />
Einfluss auf die <strong>regionale</strong>n Kaiserschnittraten. Die Analysen bestätigen in vielerlei Hinsicht, dass<br />
die Entscheidungsspielräume bei „weichen“ Kaiserschnitt-Indikationen sehr großzügig <strong>–</strong> <strong>und</strong><br />
regional durchaus unterschiedlich <strong>–</strong> ausgeschöpft werden. Dieses Ergebnis verweist einmal mehr<br />
darauf, dass für die Begleitung von Risikogeburten (z. B. Zwillingsschwangerschaften, Beckenendlagen,<br />
vorherige Geburt mit Sectio) dringend Leitlinien (weiter-)entwickelt werden müssen, die<br />
Geburtshelfern auch in forensischer Perspektive mehr Sicherheit geben. Darüber hinaus wäre es<br />
sinnvoll, wenn Geburtskliniken sich für spezifische Konstellationen spezialisieren <strong>und</strong> Frauen ein<br />
evidenzbasiertes Beratungsangebot offerieren würden. Eine Aus- <strong>und</strong> Fortbildung, die dem Trend<br />
in der Versorgungsrealität hin zu mehr Kaiserschnitten entgegensteuert, <strong>und</strong> eine Stabilisierung<br />
der Rolle der Hebammen in der Geburtsbegleitung könnten weitere Maßnahmen sein.<br />
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