ken geben sollten auch Phänomene wie: Mitgliederrückgang in Sportvereinen, Zunahme der 'Wilden', Unorganisierten; Boom in freien Sportarten wie z.B. Surfen, Mountainbiking, Wildwasserfahren, Variantenskifahren, die nicht organisiert und nicht auf Freizeitschwerpunkte begrenzbar si nd. 3.2 Tourismusbranche, regionalp/anerische Aspekte Regionalplanung und Tourismusverbände haben bislang Schwerpunktkonzepte favorisiert. ROMEISS-STRACKE und SCHAWO analysierten eine „Verhaftetheit der Regionalen Freizeitplanung in den Zwängen des auf lnfrastrukturplanung programmierten Planungssystems" (S. 134). Erkennbar seien diese Zwänge auch in den Zentralisierungs- und Konzentrationstendenzen der Freizeitinfrastruktur. Die Begründungen hier<strong>für</strong> sind sowohl planungstechnischer als auch inhaltlicher Natur. Einige Pro-Argumente, die z.T eine abstrahierte Form von Argumenten der kommunalen Ebene darstellen, sind: - Initialzündung <strong>für</strong> Tourismus - Steigerung der Kapazität des Gebietes - Optimierung der Erschließung, Werbung - Konzentrierter Finanzmitteleinsatz - Erhaltung des landschaftlichen 'Kapitals' <strong>für</strong> Tourismus durch Vermeidung von Zersiedelung und Übernutzung wertvoller Landschaftsteile. Neuerdings werden auch Gegenargumente herangezogen: - zunehmender Kostendruck, Interesse am sanften (=„kostengünstigen") Tourismus - kein unbegrenzter Transport von Freizeitaktivitäten zu Freizeitschwerpunkten aus den Städten möglich und sinnvoll angesichts eigenverursachter zunehmender Mobilitätsbeschränkung - Manipulation der Erholungsnachfrage, indem das ökonomische Postulat, Schwerpunkte zu bilden, den Erholungsuchenden als Leitbild vorgegeben wird - Behinderung der endogenen Entwicklung ländlicher Räume, weil durch das Hineintragen quasi-städtischer Freizeitschwerpunkte dort mögliche landschaftstypische Lösungen verdrängt werden. 3.3 Tourismus, betriebswirtschaftliche Aspekte Inwieweit die Entscheidungen von Privaten (Initiatoren, Investoren) und Kommunen nicht nur auf der Basis von Spekulation, sondern Kalkulation gefällt werden, sei dahingestellt. Oftmals sind irrationale Gründe im Spiel, wodurch die Einbindung in eine rationale Planung erschwert wird. Kaum abschätzbar ist auch, wie und wo die großen Mengen an 'vagabundierendem Kapital' eingesetzt werden. Erkennbar wird lediglich, daß der Freizeitsektor - und dort Großprojekte - zunehmend zum Anlagenobjekt wird. Einige Argumente <strong>für</strong> Freizeitschwerpunkte sind: - Steigerung der Attraktivität und Nachfrage durch vertikale und horizontale Diversifikation. Dies kann z.B. durch Integration weiterer Einrichtungen bzw. Angebote und Steigerung der Kapazität geschehen - Senkung der Betriebskosten im Bereich Erschließung, Werbung, Pflege - Standortvorteil aus der peripheren Lage zu Attraktionen Bodenwertsteigerung und Spekulationsgewinn Mitnahme von Fördermitteln. Argumente gegen Freizeitschwerpunkte ergeben sich evtl. daraus, daß andere Bedingungen aus der Situation heraus Vorrang haben: - Räumliche Bindung, z.B. an Grundbesitz, läßt nur ein isoliertes, monofunktionales Freizeitangebot (kleine Campinganlage oder Reitstall oder Freizeitgärten usw.) zu - Topografische Standorteignung (Hanglage, Thermik, Flächenvorrat) ist wichtiger als betriebswirtschaftliche Konzentrationsvorteile. Dies gilt z.B. <strong>für</strong> Drachen- und Segelflugsport sowie <strong>für</strong> Flächensportarten. Es gilt auch hinsichtlich günstiger Verkehrsanbindung oder der Lage zu Quellgebieten der Nachfrage. 4 Anstehende Aufgaben <strong>für</strong> die Landschaftspflege Die Landschaftspflege muß auf ihren verschiedenen Ebenen und mit ihren verschiedenen Instrumenten folgende Aufgaben erledigen: - Effekte aus Fehlentwicklungen im Freizeitbereich mildern und bereits eingetretene Beeinträchtigungen abbauen (Sanierungsaufgabe); - Trends bei Erholung und Freizeit, Tourismus, Sport auffangen; <strong>für</strong> zukünftige Ansprüche räumliche und strukturelle Leitvorstellungen entwickeln (Steuerungsaufgabe); - Förderung der Umsetzung bereits vorliegender Zonierungskonzepte und Implementierung der räumlichen und strukturellen Leitvorstellungen (Realisierungsaufgabe). Sanierungsaufgabe Der Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen 1984 konstatiert, daß „der fortgesetzte Ausbau von Einrichtungen <strong>für</strong> die Erholung und weitgehende Erschließung oft zu einer Überlastung der Landschaft geführt (haben). Diese Entwicklung hat auch vor Bereichen nicht Halt gemacht, die durch Biotop- und Artenvielfalt gekennzeichnet sind ... ". Weiter fordert er, daß „die Erholungsnutzung ( ... ) die sich aus der besonderen Zweckbindung dieser Gebiete ergebenden Beschränkungen zu beachten (hat)". Doch die Lösung dieses als generelles Problem erfaßten Sachverhaltes ist schleppend, obwohl im Detail, d.h. auf einzelne Freizeitschwerpunkte bezogen, von seilen der Landschaftspflege erhebliche Anstrengungen unternommen werden. Tatsache ist, daß der Nachfragedruck auf privilegierte Freizeitstandorte und -gebiete oftmals die massive Ansammlung von Freizeitaktivitäten und -einrichtungen in empfindlichen Gebieten verfestigt und die touristische Wachstumsspirale weitergedreht hat. Angesichts der komplexen Wirkungsmechanismen im Freizeit-Umwelt-Bereich sind entsprechend komplexe Antworten der Landschaftspflege erforderlich. Zur Sanierung bestehender Freizeitschwerpunkte (was in der Regel bedeutet, zuerst den Wachstumsdruck räumlich und qualitativ umzulenken) muß die Landschaftspflege mehrere Arbeiten verstärkt vorantreiben: - Flächendeckende Erhebung über den Bestand an Freizeiteinrichtungen. Zur Zeit bestehen noch große Lücken bei den Grundlagendaten: Weder existieren aktuelle Kataster zu einzelnen Freizeit- und Sportaktivitäten, z.B. den Wassersportmöglichkeiten wie Kanuwandern oder Segelsurfen u.a.m., noch gibt es Daten über das Beziehungsgefüge der Freizeiteinrichtungen zueinander. Ohne ausreichende Kenntnis der Vernetzung und sonstiger Freizeitstrukturen ist es aber kaum möglich, konstruktive Lenkungsmaßnahmen einzusetzen. - l andesweite Analysen des Konfliktpotentials. Es genügt nicht, Konflikte nur im Einzelfall bewältigen zu wollen. Erst die Gesamtschau eröffnet die Möglichkeit, räumlich und strukturell umfassende Lösungen zu erarbeiten. - Entwicklung modellhafter Lösungen <strong>für</strong> verschiedene Anwendungsbereiche. Ansätze hierzu liefern der Naturparkwettbe- 669
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