Scan (50 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Gerhard Olschowy<br />
Einführung<br />
Zunächst darf ich Ihnen die Grüße vom Sprecher des Deutschen<br />
<strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong>, Prof. Dr. Kurt Lotz, ausrichten, der leider<br />
verhindert ist, heute anwesend zu sein. Er weiß den Wert von Kolloquien<br />
mit profilierten Sachverständigen sehr zu schätzen, denn die<br />
Referate und Ausspracheergebnisse sind in aller Regel die Grundlage<br />
<strong>für</strong> unsere gutachtlichen Stellungnahmen zu aktuellen Problemen<br />
des Natur- und Umweltschutzes.<br />
Den Grüßen des Sprechers schließe ich mich an und darf Sie alle<br />
zu unserem internen Kolloquium herzlich willkommen heißen.<br />
Wenn wir die Teilnehmerzahl an unseren Kolloquien begrenzen, so<br />
deshalb, um den Aussprachen einen besseren Erfolg zu sichern.<br />
Wir haben aber bewußt alle Verbände und Einrichtungen, soweit<br />
sie nicht bereits durch Referenten vertreten sind, zu diesem Kolloquium<br />
als Teilnehmer eingeladen, damit sie ihre Erfahrungen und<br />
Erkenntnisse einbringen können. Der Wunsch nach einer fruchtbaren<br />
Aussprache ist auch ein Grund <strong>für</strong> unsere Bitte an alle Referenten,<br />
am gesamten Kolloquium teilzunehmen, um die Aussprachen<br />
zu vertiefen. Im übrigen bedanke ich mich bei allen Vortragenden<br />
<strong>für</strong> Ihre Zusagen, als Sachverständige ein Referat zu übernehmen.<br />
Das Thema unseres Kolloquiums umfaßt ein sehr aktuelles Problem,<br />
das zwar schon seit einigen Jahren diskutiert, aber besonders<br />
in der Jetztzeit besonders herausgestellt und behandelt wird.<br />
So hat der Deutsche Naturschutzring bereits am 1./2. November<br />
1980 ein Seminar in Frankenthal über .Wassersport und Naturschutz"<br />
durchgeführt. Seit 1983 setzt eine verstärkte Diskussion<br />
zum Gesamtproblem ein. Die Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Freizeit<br />
veröffentlicht im Oktober 1983 eine Erklärung über „Natur und Erholung",<br />
in der u.a. auf den Landschaftsverbrauch, die notwendige<br />
Schaffung von Freizeit- und Erholungsschwerpunkten einerseits<br />
und die naturbezogene Erschließung der Landschaft <strong>für</strong> ruhige Erholung<br />
andererseits hingewiesen wird.<br />
Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage über<br />
.Sicherung des Sports als Teil einer lebenswerten Umwelt" vom<br />
22. März 1984 (Drucksache 10/1161) enthält die Feststellung, daß<br />
die Interessen des Umweltschutzes und des Sports nicht isoliert<br />
voneinander gesehen werden dürfen. Der Beschluß des Deutschen<br />
Bundestages vom 4. Dezember 1986 (Drucksache 10/6563)<br />
enthält die Aufforderung an die Bundesregierung, eine Konzeption<br />
zu entwickeln, die „wirkungsvoll zu einem dauerhaften Interessenausgleich<br />
zwischen Sport und Umweltschutz beiträgt". Der Bericht<br />
der Bundesregierung über .Sport und Umwelt" vom 14. April 1988<br />
(Drucksache 11 /2134) enthält Maßnahmen und Lösungsansätze<br />
sowohl <strong>für</strong> den innerörtlichen Bereich als auch <strong>für</strong> Natur und Landschaft.<br />
Das Jahrbuch <strong>für</strong> Naturschutz und Landschaftspflege 38/1986 der<br />
Arbeitsgemeinschaft beruflicher und ehrenamtlicher Naturschutz<br />
behandelt das Thema „Sport und Naturschutz im Konflikt". Der<br />
Deutsche Naturschutzring führte vom 8.-10. September 1987 in<br />
Waldenberg-Hohe Buch eine Tagung über „Landschaftsverbrauch<br />
durch den Sport" durch. Schließlich stand der Tag der Umwelt am<br />
5. Juni 1988 unter dem Zeichen „Freizeit gestalten - Umwelt erhalten".<br />
Die vom Deutschen Naturschutzring am 30. September 1987 herausgegebene<br />
Bibliographie über .Sport und Umwelt" läßt erkennen,<br />
wie intensiv in der Literatur das Gesamtproblem bereits behandelt<br />
wird. Demgegenüber nehmen sich die bereits von Politik<br />
und Verwaltung getroffenen Maßnahmen als noch sehr unzureichend<br />
aus.<br />
Die Aktivitäten des Deutschen <strong>Rat</strong>es <strong>für</strong> <strong>Landespflege</strong> auf dem Gebiet<br />
Freizeit/ Erholung/ Tourismus gehen bereits auf das Jahr 1965<br />
zurück und haben sich in zahlreichen Gutachten und Stellungnahmen<br />
niedergeschlagen. Im einzelnen können hier genannt werden:<br />
- Stellungnahme vom 10. November 1965 zum Naturschutzgebiet<br />
Nord-Sylt (Heft 6 / 1966)<br />
- Verschiedene Stellungnahmen des <strong>Rat</strong>es zum Fragenkomplex<br />
„Landschaft und Erholung" (Heft 11 / 1969)<br />
- Auswirkungen des Fremdenverkehrs mit Campingwesen und<br />
Wochenendverkehr auf den Küstenschutz der Ostsee (Heft<br />
12/1969<br />
- Probleme des Fremdenverkehrs an den Küsten und Inseln der<br />
Nordsee (Heft 14/ 1970)<br />
- Probleme der Naherholung im Raum München und im Alpenvorland<br />
(Heft 16/ 1971)<br />
- Z ur Planung von Erholungsgebieten im Bodenseeraum (Heft<br />
18/ 1972)<br />
- Die Belastung naturnaher Gebiete sowie gefährdeter Tier- u n ~<br />
Pflanzenarten durch Erholungsverkehr in Naturparken (Heft<br />
38/ 1981 und 39/ 1982)<br />
- Zielkonflikte Gewässer - Erholungsverkehr am Beispiel der<br />
Talsperren (Heft 43/ 1984)<br />
- Tourismus und Erholung als verursacher der Gefährdung von<br />
Tier- und Pflanzenarten (Heft 46/ 1985)<br />
- Steuerung und Begrenzung des Fremdenverkehrs am Beispiel<br />
des Naturschutzgebietes Lüneburger Heide (Heft 48/ 1985)<br />
- Schreiben vom 20. März 1986 über „Auswirkungen des Wintersports<br />
auf Natur und Landschaft im Gebirge" an den Präsidenten<br />
des Deutschen Sportbundes und den Präsidenten des<br />
Deutschen Skiverbandes<br />
- Erholung und Freizeit im ländlichen Raum und ihre Zielkonflikte<br />
mit Naturschutz und Landschaftspflege (Heft 54/1988)<br />
In der Hoffnung auf sachliche Aussprachen darf ich allen Anwesenden<br />
eine erfolgreiche Teilnahme am Kolloquium wünschen mit entsprechender<br />
Auswertung <strong>für</strong> ihre eigene Arbeit.<br />
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